Der «Sternen» Rudolfstetten lebt

  08.10.2021 Gewerbe

Gastgeber René Spengler verspricht eine faire, gutbürgerliche, vielfältige Küche

Das Gasthaus Sternen besteht seit 1816 und hat so manchen Sturm durchlebt – und hält sich. Es ist eine Institution im Dorfleben, mit Ausstrahlung in die weitere Region.

René Spengler (62) legt selbstbewusst Wert auf die Bezeichnung «Gasthaus». Der in Ellikon am Rhein aufgewachsene heutige Gastwirt lebt seit 1994 in Berikon und ist seit März 2014 auf dem «Sternen», seit November 2020 führt er ihn alleine, zuvor arbeitete er zu hundert Prozent als Autoverkäufer. Er führt «e fairi Chuchi», wie er sagt. «Gutes Essen am Mittag, à la carte am Abend und Gutes trinken zu fairen Preisen», ist sein Credo. Der Blick in die Speisekarte verblüfft mit Vielfalt: Chalbsleberli, Cordon bleu, Schweinskotelett auf verschiedene Arten zubereitet, Spaghetti mit Riesenkrevetten, «Züri-Geschnetzeltes», «falsche Schnecken» sind Rindsentrecote-Würfeli im Schnäggeförmli aus dem Backofen, Krevettenpfännli, Kotelett indischer Art: paniert, mit Früchten, Reis und Currysauce à la Anny, Egli- und Forellenfilets – seine Vorliebe wären ja eher ganze Fische.

René ist allgegenwärtig, der Mann für alles. Das zeigt sich in den Öffnungszeiten: morgens acht Uhr bis Wirtschaftsschluss, Montag und Dienstag Wirtesonntag – für den Wirt heisst das: Administration und Logistik. Im «Sternen» kehren neben den treuen Stammgästen Leute vom Banker bis zum prallen Sozialleben ein, wie es früher war – «da isch jede dinne», sagt er. Und stützt sich auf bewährte Frauen: Köchin Maliqai steht über 20 Jahren in der «Sternen»-Küche, im Service Silvia, dazu zwei freundliche Aushilfen: Margrit und Karin.

Der «Sternen» ist der bekannte Treffpunkt für Wanderfreunde aus der Region und bis ins Limmattal. In der sommerlichen Gartenwirtschaft läuft der «Sternen»-Wirt am neuen 2x1-Meter-Ricongrill mit Holzkohle alter Schule zur Hochform auf.

Der Sommer findet draussen statt

Jeden Abend bei schönem Wetter und samstags/sonntags auch über Mittag kommen mal Spanferkel, mal Paëlla, die schönsten Fleischstücke, mal T-Bone-Steak, Poulet oder die ganze Forelle auf die schöne Glut.

Doch jetzt ist man in den Herbst gestartet. Immer am ersten Sonntag im Monat ist «Frühschoppen-Stubete» mit adhoc-Musik – bis in den Mai. Am 9. Oktober und wieder im März wird «Plauschjassen» angerichtet. Erstmals wird am Freitag, 15. Oktober – nachher immer um die Mitte jeden Monats – «de Föifer und s Weggli plus» durchgeführt, «plus» heisst: verschiedene Musikstile. Beliebte Tradition sind die «Sternen»-Metzgete, diesen Herbst an den Wochenenden vom 21. bis 24. Oktober und vom 25. bis 28. November, genauer heisst das: Am Mittwochabend gratis «Füessli-Essen» für alle, die das schätzen. Die traditionelle «Buueremetzgete» ist vom Störmetzger. Dann im Januar gibt’s Wild, ausschliesslich aus Rudolfstetter Jagd. Eine feste Angelegenheit ist dann der Fasnachtsball mit den «Rummelbächlern» aus Rudolfstetten, eine ganze Nacht lang.
René Spengler darf das letzte Wort haben, es ist sicher nicht «Corona». Er freue sich halt einfach wieder auf seine Gäste. «Und die Leute freuen sich, dass sie wieder emol chönd sii, zäme cho, echli Musig ghöre ond gnüsse», sagt René, der «Sternen»-Wirt. -rts


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