Die Auswirkungen von Covid-19

  11.12.2020 Bünzen

Bevölkerung stimmt am 20. Dezember an der Urne über die Rechnung und das Budget ab

Am 24. November hätte die Winter-«Gmeind» stattfinden sollen. Wegen der Coronapandemie entschloss sich der Bünzer Gemeinderat dazu, diese abzusagen. Darum entscheidet die Bevölkerung nun an der Urne, ob die Jahresrechnung 2019 und das Budget 2021 gutgeheissen werden.

Annemarie Keusch

Das Coronavirus sorgte dafür, dass sich die Bünzer Stimmbevölkerung nicht an der «Gmeind» treffen und über die bevorstehenden Projekte und über die finanziellen Traktanden abstimmen konnte. Die Pandemie hat aber auch viel weitreichendere Einflüsse. In den Erläuterungen zum Budget 2021 schreibt die Abteilung Finanzen von einem erwarteten Steuereinbruch von satten 5,8 Prozent im laufenden Jahr. «Nach derzeitigen Erkenntnissen soll sich dieser im nächsten Jahr wieder um rund fünf Prozent erholen», wird die Hoffnung hoch gehalten.

Trotzdem, auch im Budget 2021 sind Coronaauswirkungen berücksichtigt. «Wir haben weniger Nachsteuern aus Vorjahren budgetiert», steht in den Erläuterungen. Und auch inwieweit sich die Covid-19-Auswirkungen auf die Aktiensteuern im nächsten Jahr wieder erholt haben werden, sei unklar. «Das hängt von der weiteren Entwicklung beziehungsweise von der Rückkehr zur Normalität im Alltag ab.» Für die Gemeinde Bünzen ist aber klar: «Die Auswirkungen werden längerfristig spürbar sein.» Die Gemeinde rechnet mit total 2,3 Millionen Franken Steuereinnahmen.

Tiefere Entnahme aus der Aufwertungsreserve

Gesamthaft sieht das Budget für das kommende Jahr einen Aufwandüberschuss von 198 400 Franken vor. Dabei wurde mit einer Zunahme der Ausgaben im Sozialbereich gerechnet – auch dies aufgrund der aktuell schwierigen Situation. Berücksichtigt wurden aber auch die Auswirkungen der Bautätigkeit. So werde eine moderate Zunahme an steuerpflichtigen natürlichen Personen spürbar sein. Weil einige aufgewertete Anlagen bereits wieder abgeschrieben sind, rechnet die Gemeinde mit einer tieferen Entnahme aus der Aufwertungsreserve.

Erneuter Verlust als vertretbar eingestuft

Trotz dem budgetierten Verlust von 198 400 Franken und trotz der Tatsache, dass auch für das laufende Jahr ein Verlust (in der Höhe von 257 500) Franken budgetiert war, könne der ungenügende Selbstfinanzierungsanteil als vertretbar eingestuft werden. Dies, weil keine grossen Investitionen vorgesehen sind und weil die Gemeinde über ein Nettovermögen von 1437 Franken pro Einwohner verfügt.

Gemeindestrassen unterhalten

Detailliert über alle Positionen erhalten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Hinblick auf die Urnenabstimmung Informationen. So werden sie etwa darüber orientiert, dass im nächsten Jahr Unterhaltsarbeiten in den Schulanlagen geplant sind. 7000 Franken für die Deckenverkleidung beim Kindergarten und 4600 Franken für je eine Rutschbahn beim Kindergarten und beim Spielplatz sind vorgesehen. Die Stimmbürger erfahren beispielsweise auch, dass aufgrund des Kinderbetreuungsgesetzes neue Ausgaben in der Höhe von 10 000 Franken auf die Gemeinde zukommen. Und bei diesem Punkt wird festgehalten: «Wie sich diese Kosten weiterentwickeln, ist nicht einschätzbar.»

40 000 Franken für den Unterhalt der Gemeindestrasse zwischen Bünzen und Waldhäusern und 14 000 Franken für die Steiacherstrasse sind weitere Beispiele für Investitionen, die im nächsten Jahr anfallen.

Werke bauen Reserven ab

Beim Wasserwerk und bei der Abwasserbeseitigung sind Verluste budgetiert, in der Höhe von 11 700 Franken respektive von 21 900 Franken. «Ein Abbau der Reserven ist in diesen Betrieben vertretbar aufgrund der Verursacherfinanzierung», wird in den Erläuterungen festgehalten. Bei der Abfallwirtschaft ist ein Ertragsüberschuss von 10 690 Franken budgetiert.

Neben den Einwohnerinnen und Einwohnern stimmen auch die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger über ihre Jahresrechnung und das Budget ab.


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