Die Feier vor den Ferien
11.07.2023 WohlenTraditionelles Examenessen aller Mitarbeitenden der Schule Wohlen im Casino
Ganz nach dem Wohler Gemeinde-Motto «Lebendig und mittendrin» begrüsste Gemeinderätin Ariane Gregor rund 150 Angehörige der Schule Wohlen und Gäste zum Examenessen. ...
Traditionelles Examenessen aller Mitarbeitenden der Schule Wohlen im Casino
Ganz nach dem Wohler Gemeinde-Motto «Lebendig und mittendrin» begrüsste Gemeinderätin Ariane Gregor rund 150 Angehörige der Schule Wohlen und Gäste zum Examenessen. Sie bedankte sich im Namen der Gemeinde für die geleistete wertvolle Arbeit und ehrte alle Jubilare, Pensionäre und all jene, die sich aus der Schule Wohlen verabschieden werden.
Britta Müller
Mit dem Examenessen der Schule Wohlen endet das Schuljahr 2022/2023. Während vermutlich die Schüler aus Wohlen bereits ihre Schultaschen in die Ecke geschmissen haben und in der Badi zu finden sind, ist auch für die Beschäftigten der Schule Wohlen der letzte Schultag. Gemeinderätin Ariane Gregor begrüsste mit strahlendem Lächeln rund 150 Gäste im festlichen Casino. Darunter sind auch Gäste und Vertreter aus dem Schulumfeld, der Einwohnerratspräsident Cyrille Meier, Gemeindeammann Arsène Perroud sowie Denise Strasser, Thomas Burkhard und Roland Vogt des Gemeinderats. Unter der Leitung von Debora Grobler stimmte die Formation Notenschlüssel Kids und Teens die Zuhörerschaft mit einem fruchtigen Musikcocktail auf den Festanlass ein.
Veränderungsprozess noch nicht abgeschlossen
Ariane Gregor ist seit Anfang 2022 als Gemeinderätin für das Ressort Volksschule verantwortlich. Da sie selbst von Beruf Lehrerin ist, spürt man, wie ihr die Gemeindeaufgabe und vor allem auch der traditionelle Abend am Herzen liegen. In Ihrer Ansprache geht sie auf die letzten 18 Jahre der Schule Wohlen ein. Das Projekt «Geleitete Schule» brachte viele Veränderungen in den Schulalltag. Eine neue Form der Zusammenarbeit und klare Zielsetzungen bedeuteten für viele Lehrpersonen eine veränderte Autonomie und Freiheit in ihrem Tun. «Vom Einzelkämpfer zum Teamplayer – s’Gärtlidenken war nicht mehr gefragt», schildert sie die damalige Lage.
Die Anforderungen an die Schule haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. «Dem Gemeinderat ist bewusst, dass es ohne das Engagement unserer Fachpersonen undenkbar und schlichtweg unmöglich wäre, die Schule Wohlen heute mit über zirka 2200 Kindern und 450 Mitarbeitenden zu führen», macht Ariane Gregor deutlich. Vieles wurde in den letzten Jahren gemeinsam erreicht. Der einstige Veränderungsprozess ist noch lange nicht abgeschlossen – es geht weiter. Neue Bedürfnisse entwickeln sich, die Gemeinde wächst – so auch die umliegenden Gemeindeschulen. Der Gemeinderat, das Präsidium der Schulleitungskonferenz und diverse Abteilungen der Gemeinde haben eine «rigorose Auslegeordnung» gemacht. Die präsentierte Schulraumstrategie fasst alle bekannten Parameter in einer Schlussfolgerung zusammen. Es braucht definitiv mehr Schulraum. «Wir, der Gemeinderat, aber auch ihr alle, die ihr mit der Schule zu tun habt, sind gefordert», ruft Ariane Gregor den Anwesenden zu und schliesst mit: «Nehmen wir die Herausforderungen an – es gibt noch viel zu tun.»
Der Fussballvergleich des Einwohnerratspräsidenten
In seiner Doppelfunktion als Einwohnerratspräsident und Lehrperson beleuchtete Cyrille Meier das Schulwesen. Humorvoll zog er sowohl politisch, fachlich, aber vor allem auch als aktiver Fussballspieler einen Vergleich zum Fussballsport und seinem Gebaren. «Auch im Schulwesen brauchen wir einen starken Trainerstaff, die richtigen Trainingsbedingungen und gute Platzverhältnisse, damit wir Spieler und Spielerinnen für eine starke Mannschaft ausbilden können.» Und klar, sieht er auch in dem Verhältnis Politik, Schule und Fussball nicht nur die Zusammenarbeit als elementar, sondern dass es auch dabei hin und wieder Blutgrätschen und auch mal eine Rote Karte geben kann.
Wichtig sei, zusammen die Zukunft zu entwickeln und Ziele zu erreichen. Er zählt dazu diverse Bauprojekte auf, wie das Provisorium an der Bezirksschule oder den Rohbau des neuen Primarschulhauses. Nachdenklich macht ihn als Politiker der Vandalismus an den Gebäuden der Schulen. Ist das nur ein Einzelfall und reicht hierfür nur eine Rote Karte oder braucht es gar eine Spielsperre – aber gegen wen?
Aus seiner Sicht hat die Schule Wohlen einen guten Ruf und ist für die kommenden Jahre mit ihren Staffs und Spielern bestens aufgestellt. Für ihn ist Bildung ein wichtiger Rohstoff der Schweiz und somit auch das Verdienst der hier anwesenden Lehrer, die ihre Schüler und Schülerinnen fördern, fordern und weiterentwickeln – vielleicht damit sogar befähigen, einmal in der Champions League mitzuspielen.
Die Sache mit dem Vertrauen
Arsène Perroud beehrte die Zuhörer mit einer Grussbotschaft und schilderte seine Eindrücke aus der aktuellen Vertrauensstatistik der Schweiz. «45 Prozent der Schweizer Bevölkerung haben Vertrauen in Lehrpersonen», positioniert er seine Aussage. Feuerwehr, Ärzte, Piloten und Apotheker liegen in der Vertrauensskala höher. Schnell zieht er den tröstenden Vergleich, dass Richter und Universitätsprofessoren unter den 45 Prozent liegen. Journalisten, Banker und Politiker sogar noch tiefer.
Woran das liegt? Er glaubt, dass Berufsgruppen, die direkt mit Menschen zu tun haben, also durch Bildung, Gesundheit und Sicherheit, mehr Vertrauen in der Bevölkerung geniessen. Dagegen Berufsgruppen, die zur Meinungsbildung beitragen, eher kritisch von der Bevölkerung hinterfragt werden. «Die Politik bringt die Menschen zusammen, auch wenn sie nicht immer gleicher Meinung sind», erklärt Perroud und bestärkt, dass gerade dies die Schweiz mit ihrem System auszeichnet, und ergänzt zum Abschluss: «Ich vertraue übrigens auch den Lehrern und gehöre zu den 45 Prozent.»