Die Saucen sind geblieben

  10.06.2022 Porträt

Angetroffen: Jeannette Fahler, Muri

Gegen 40 Jahre lang führte ihr Mann den Gemüsehandel. Seit über 20 Jahren war Jeannette Fahler ein aktiver Teil davon. Jede Woche zweimal verkaufte sie Gemüse und Früchte – zuletzt beim Stand vor dem Altersheim St. Martin in Muri. «Das waren schöne Zeiten», sagt Jeannette Fahler. Heisst auch, dass diese Zeiten vorbei sind. «Seit Corona.» Der Verkauf auf dem Areal des St. Martin war in Zeiten des Lockdowns nicht mehr möglich. «Das tat uns sehr leid, auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des Altersheims und der Alterswohnungen, die immer bei uns ihre Früchte eingekauft haben», sagt die 56-Jährige.

Und als die Umstände den Verkauf wieder möglich gemacht hätten, entschieden sich die Fahlers, gar nicht erst wieder damit anzufangen. Seither arbeitet sie in einem kleinen Pensum in einem Dorfladen. «Zudem verkaufe ich weiterhin meine Saucen», betont sie. Peperoncini-Saucen sind es, von ganz scharf bis eher mild. Die meisten würden damit Fleisch marinieren. «Von der einen Sauce reicht eine Messerspitze, von anderen brauchts fast das ganze Glas», sagt sie und lacht.

Trotz der Aufgabe des Gemüsehandels sind die Tage der Murianerin ausgefüllt. Der dreieinhalb Jahre alte Bernhardiner braucht Auslauf. Und seit acht Monaten ist Jeannette Fahler Grossmutter. Finja heisst ihre Enkelin. «Ich hüte sie an zweieinhalb Tagen pro Woche und geniesse das sehr», sagt sie. Wenn die Enkelin da ist, sei immer etwas los. «Laufen kann sie zwar noch nicht, aber sie beginnt zu plaudern», sagt die stolze Grossmutter. Besonders freut sie, dass sich auch der Bernhardiner bestens mit Finja versteht. «Es ist schön, zu sehen, wie der Hund sie immer beschützt.» --ake


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