Die Schule braucht mehr Platz

  18.09.2020 Schule

Informationsveranstaltung zu Gemeindeversammlung und laufenden Projekten

Die Merenschwander bekamen an den zwei Anlässen des Gemeinderats vom Montag viel zu hören. Über gewichtige Traktanden, unter anderem die Überarbeitung des Projektes Notterhaus, wird das Stimmvolk befinden müssen. Weiter gab es einige Neuigkeiten betreffend der Gemeinde aus erster Hand.

Sabrina Salm

«In Merenschwand ist einiges in Bewegung oder wird in Bewegung kommen», sagt Gemeindeammann Hannes Küng. Das Zentrum der Gemeinde wird sich in den kommenden Jahren bekanntlich verändern. Diese Veränderungen sollen natürlich der Bevölkerung dienen, und so möchte der Gemeinderat am Bau des Landigebäudes mitwirken. Dafür werden an der kommenden Gemeindeversammlung zwei Verpflichtungskredite beantragt (siehe Artikel unten).

Weiter soll ein Kredit in der Höhe von 48 000 Franken für die Überarbeitung des Projekts Notterhaus bewilligt werden. 2001 hat die Gemeinde das Notterhaus erworben. Schon damals mit dem Gedanken, dass hier Platz für die Schule geschaffen werden soll. Letztes Jahr wurden die Pläne des Gemeinderats für das Notterhaus an der Urne abgelehnt. Das Nein zum Neubau Notterhaus mit 538 zu 526 Stimmen setzte damals einen Schlusspunkt unter sechs Jahren Arbeit. «Mit dem ist es aber nicht getan», sagt Hannes Küng. «Wir brauchen Lösungen.»

Langfristige Strategie beibehalten

467 Schüler besuchen die Schule Merenschwand. Der Schulleiter Stefan Woodtli machte das dringend benötigte Raumbedürfnis der Schule klar. «Zurzeit sind alle Zimmer belegt», sagt Woodtli. Seit ein paar Jahren ist jedes Schulzimmer, auch mehrfach, belegt. Der Unterricht findet notgedrungen auch in den Gängen, in den Garderoben, im Lehrerzimmer und auch im Freien statt. Das Schulhaus E als letztes Schulgebäude wurde vor 18 Jahren eingeweiht. Zwar sei es für sein Alter immer noch modern, aber die fehlende Unterkellerung macht das Platzproblem noch grösser. «Es gibt keinen Platz für den Drucker, das Kopierpapier oder für die Lehrerbibliothek», nennt Stefan Woodtli Beispiele. Ausserdem wurden mit dem Lehrplan 21, der seit diesem Schuljahr gilt, neue Fächer eingeführt. Neue Fächer bedeuten neue Ansprüche. So haben sie praktisch keine Möglichkeiten für die Naturwissenschaften. Die Geräte für den Unterricht Medien und Informatik finden keinen Stauraum. Auch die Heterogenität wird immer mehr. Eine riesige Bandbreite an Bedürfnissen gilt es unterzubringen. Die Schülerzahlen steigen weiter. «Wir machen das Beste aus der Situation», versichert Woodtli. «Unser Ziel ist es die Schüler fit für die Zukunft zu machen. Mit dem Ersatzbau Notterhaus wäre ein erster Schritt getan.» Variablen Schulraum, Tagesstrukturen und Mediothek in einem Gebäude wären ein Gewinn.

Nach der Ablehnung des Notterhausumbaus habe der Gemeinderat eine Auslegeordnung gemacht. «Trotzdem haben wir entschieden, eine langfristige Strategie für das Haus beizubehalten», betont Hannes Küng. Das Projekt Notterhaus soll bearbeitet werden – unter Berücksichtigung der Argumente, die zum Scheitern führten. «Wir werden sicher nicht mit dem gleichen Projekt kommen.» Die Schulraumkommission berücksichtige auch die Schulanlage Benzenschwil in ihren Planungen. Und auch der Aspekt vom Sparen werde natürlich berücksichtigt. Das Ziel sollte sein, an der Winter-«Gmeind» 2021 mit einem konkreten Projekt vor das Stimmvolk zu treten.

Separate «Gmeind» für Revision  Bau- und Nutzungsordnung

Der Gemeinderat informierte zudem über laufende Projekte der Gemeinde. Die Revision Bau- und Nutzungsordnung beschäftigt den Gemeinderat seit Längerem. Durch die Fusion mit Benzenschwil müssen die Pläne überarbeitet werden. Seit acht Jahren dauert diese Revision nun schon. «Jetzt sehen wir ein Licht am Ende des Tunnels.» Zahlreiche Einwendungen hat der Gemeinderat entgegengenommen. Durch Corona wurde das Projekt gebremst. «Doch wir sind zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr alle Einigungsverhandlungen führen können.» In der ersten Hälfte des Jahres 2021 soll es eine ausserordentliche Gemeindeversammlung zur Revision der Bau- und Nutzungsordnung geben.

Ebenfalls Strassenbauten begleiten die Gemeinde schon lange. Auch in den kommenden Jahren werden weitere Kantonsstrassen aufgerissen, saniert oder gar umgestaltet. Erst gerade fertig wurde die Bremgartenstrasse. Kürzlich endete die Sanierung und das Errichten von Amphibienschutz. Gerade erst begonnen haben die Arbeiten an der Benzenschwilerstrasse. Ende 2021 sollen diese dann fertig sein. Im Anschluss soll die Realisierung des Kreisels Hirschen beginnen. Anfang 2022 soll mit den Bauarbeiten gestartet werden. Danach ist die Luzernerstrasse im Jahr 2024/25 dran. Mit dem Start des Bauprojekts der Genossenschaft Landi Freiamt wird es auch verkehrstechnisch anspruchsvoll für das Zentrum. «Es ist eine verträgliche Lösung für den Verkehr erforderlich», weiss auch Hannes Küng.


Dem Parkplatzproblem entgegenwirken

Verpflichtungskredite für die Beteiligung des Landi-Bauprojektes

Der sichtbare Baustart der Genossenschaft Landi Freiamt erfolgt in diesem Herbst. 20 Millionen Franken investiert die Landi Freiamt im Zentrum des Dorfes Merenschwand. Die Gemeinde möchte sich mit einem Verpflichtungskredit in der Höhe von 220 000 Franken an den Verkehrserschliessungs-, Gestaltungs- und Anpassungsmassnahmen für Bauten und Anlagen an Zürich-, Moos- und Luzernstrasse beteiligen.

Das grosse Bauvorhaben der Landi Freiamt bietet der Gemeinde nun neue Möglichkeiten. Auch Parkmöglichkeiten. «Heute kann im Dorf an vielen Orten parkiert werden. Diese Situation wird sich aber ändern. Denn das sind Entwicklungsareale», erklärt Hannes Küng. Parkfelder fallen mit deren Bearbeitung weg. Allein mit der Landi-Arealüberbauung fallen demnächst rund 30 Parkplätze der Gemeinde weg. Zwar baut die Landi 13 neue oberirdisch, die die Öffentlichkeit ausserhalb der Betriebszeiten benutzen darf. Doch das reicht nicht aus.

Dem Mangel an Parkplätzen möchte der Gemeinderat aktiv entgegenwirken. «Wir haben ein grösseres Bedürfnis.» Deshalb möchte der Gemei nderat sich an dem Tiefgaragen-Bauvorhaben der Landi Freiamt beteiligen. «In unseren Augen ist dies eine einmalige Gelegenheit», sagt Hannes Küng. Die Landi Freiamt baut 100 unterirdische Parkplätze. Rund 60 zusätzliche Plätze sollen demnach der Gemeinde gehören und der Öffentlichkeit dienen. Deshalb beantragt der Gemeinderat an der kommenden «Gmeind» vom Montag, 19. Oktober, ein Verpflichtungskredit von 4,2 Millionen Franken für den Bau eines Parkhauses unter dem Pausenplatz Nord der Schulanlage «Zürichstrasse» und eines Zuganges zur Mehrzweckhalle mit Einkauf in Anlagen der Genossenschaft Landi Freiamt. --sab


Was passiert mit dem Spittel?

Im Dezember 2019 brannte der Spittel lichterloh. Seit da müssen die Merenschwander den Anblick des abgebrannten Gebäudes ertragen. «Es ist ein langwieriges Verfahren», sagt Hannes Küng. «Nach wie vor ist der Spittel ein Schutzobjekt. Der Regierungsrat wird darüber entscheiden, was damit passiert. Wir warten immer noch auf den Entscheid.»

Mitte August letzten Jahres war es, als auch die Merenschwander Waldhütte ein Raub der Flammen wurde. Anfang Monat ist die Baubewilligung, wonach die Ruine abgebrochen und die Hütte wieder neu aufgebaut werden soll, bewilligt worden. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits. «Das Ziel ist, dass die Hütte noch in diesem Jahr wieder steht», informiert der Gemeindeammann. --sab


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