Die Suche ist erschwert

  24.11.2020 Bildung

Aufgrund der Coronasituation ist die Lehrstellensuche für viele Jugendliche kompliziert

82 490 Jugendliche beinden sich seit den Sommerferien gemäss Bundesamt für Statistik in ihrem letzten obligatorischen Schuljahr und starten mit dem Bewerbungsprozess für eine Lehrstelle. Die Suche nach einem Ausbildungsplatz hat sich im vergangenen Jahr aufgrund der Coronasituation für viele junge Leute erschwert.

Ein Rückblick auf den Lehrstellenmarkt im Jahr 2020 macht deutlich: Viele Jugendliche haben sich statt im Frühjahr erst im Sommer für eine Lehrstelle mit Beginn im August 2020 beworben. In Sachen Lehrstellenbewerbungen für 2021 waren die Schülerinnen und Schüler mit 13 Prozent mehr versendeten Online-Bewerbungen als letztes Jahr bereits sehr aktiv. 77 Prozent der Lehrbetriebe wollen wieder gleich viele oder mehr Lehrstellen für 2021 anbieten.

Schnupperlehren fehlten teilweise

Gemäss Bundesamt für Statistik befinden sich seit den Sommerferien 82 490 Jugendliche in ihrem letzten obligatorischen Schuljahr. Sie starten somit mit dem Bewerbungsprozess für eine Lehrstelle. Ergänzend zu dieser Zahl kommen die knapp 10 000 Jugendlichen, die im Vorjahr jeweils keine Lehrstelle gefunden und ein Brückenjahr in Form des 10. Schuljahres, eines Praktikums oder etwas Ähnliches absolviert haben.

Die Coronapandemie hat auch hier negativen Einfluss. Im Jahr 2020 verlief die Lehrstellensuche für zahlreiche Jugendliche nicht wie gewohnt. Schülerinnen und Schüler mit Lehrbeginn im Sommer 2020 gerieten durch das Coronavirus mit den Bewerbungen in Verzug. Dies, da vielen die wichtigen Schnupperlehren fehlten oder ihre geplanten Eignungstests abgesagt wurden. So wurden beispielsweise von Februar bis April dieses Jahres 21 Prozent (33 296) weniger Online-Bewerbungen über die Lehrstellenplattform «yousty.ch» versendet als in der gleichen Periode des Vorjahres (40 265). Dafür waren es von Mai bis Juli 31 Prozent (32 426) mehr Online-Bewerbungen als im Jahr 2019 zur gleichen Zeit (22 320). In Sachen Lehrstellenbewerbungen mit Lehrbeginn 2021 waren die Jugendlichen dieses Jahr bereits sehr aktiv. Seit August 2020 wurden bereits 78 380 Online-Bewerbungen über «Yousty» versendet. Das sind 13 Prozent mehr als im Sommer 2019 (69 175).

In einigen Branchen hat sich der Lehrstellenmarkt für 2021 aufgrund der Coronasituation verändert. Die Resultate des «LehrstellenPuls» – einer Studie der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Lehrstellenplattform «Yousty» – zeigen, dass 76,8 Prozent der Lehrbetriebe (Stand Oktober 2020) für das Jahr 2021 gleich viele oder sogar zusätzliche Lehrstellen anbieten.

Noch 20 000 Lehrstellen

Gemäss «Yousty» hat es beispielsweise noch 3350 offene Lehrstellen als Kauffrau/Kaufmann oder 1839 freie Plätze als Detailhandelsfachfrau-/ mann. Diese Zahlen zeigen, dass es auch in den gemäss Bewerbungszahlen beliebtesten Lehrberufen noch immer offene Lehrstellen gibt, für welche sich die Jugendlichen bewerben können. Generell sind noch 20 526 Lehrstellen auf «Yousty» ausgeschrieben (Stand 15. November). Sprich: Wie jedes Jahr wird es auch Anfang 2021 und im Frühling eine weitere Bewerbungswelle geben.

Da in vielen Branchen aktuell Schnupperlehren wieder nur erschwert durchführbar sind, bleibt zu hoffen, dass die Lehrstellensuchenden Anfang nächsten Jahres von vielen Lehrbetrieben die Chance erhalten, in Beruf und Betrieb hineinzuschnuppern – sei dies vor Ort oder via Online-Event.

Das Fazit: Sowohl von den Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und Eltern als auch Lehrbetrieben hat das Jahr 2020 viel Flexibilität und Innovationskraft gefordert. Zahlreiche Jugendliche konnten im Sommer in eine spannende Lehre starten – auch dank der Verschiebung der Bewerbungsfrist bis in den Oktober. --pd/red


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