Digital kulturelle Schätze erheben

  06.11.2020 Kanton

Die Digitalisierung eröffnet neue Wege in der Kulturgutpiege. Die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn starten ein gemeinsames Kulturgüterprojekt zur Erfassung und Veröffentlichung von Sammlungsbeständen.

Die Schweiz verfügt über mehr als 1100 Museen. Die Mehrzahl unter ihnen sind mittlere und kleine Regionalund Ortsmuseen, oft mit wenig Ressourcen ausgestattet und häufig ehrenamtlich geführt. Gleichzeitig verwahren sie eine enorme Menge an Kulturschätzen und bieten eine Vielfalt an attraktiven Angeboten.

Zwei Museen dabei aus dem Freiamt

Die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung sollen auch diesen Häusern zugänglich gemacht werden. Dazu haben sich die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Bern und Solothurn im Trägerverein «KIM.ch» (Kulturerbe Informationsmanagement Schweiz) zusammengeschlossen. In einem wegweisenden Kooperationsprojekt entwickeln sie für ihre Museumsbetriebe eine gemeinsame digitale Infrastruktur.

Der riesige Fundus an Kulturgütern lagert in den Sammlungsdepots der Museen, für die Öffentlichkeit unzugänglich und oft unbekannt. Hier setzt das Kooperationsprojekt an, das sich das Potenzial der neuen digitalen Technologien zunutze macht. Der Museumsverbund Baselland hat in den vergangenen Jahren zusammen mit zahlreichen Partnern im In- und Ausland das Kulturgüterportal und Museumsnetzwerk Baselland (KIM. bl) entwickelt, das in dieser Form europaweit einzigartig ist. Es beruht auf modernsten Technologien und ermöglicht es allen, ihre Kulturgüter in einer gemeinsamen Online-Sammlungsdatenbank standardisiert zu erfassen und weltweit in attraktiver Form zu veröffentlichen. Angesprochen sind Partner vom ehrenamtlich geführten Ortsmuseum bis zur kantonalen Institution. Dabei steht nicht die Technik im Vordergrund. Die Vernetzung zielt vielmehr auf die Menschen in den Kantonen, in den Gemeinden, beim Bund oder privat, die sich mit Kulturgütern befassen und ihr Wissen einbringen möchten. Was in Basel-Landschaft im Kleinen bestens funktioniert, wird nun auf die drei Kantone ausgeweitet. Bereits haben weitere Kantone ihr Interesse bekundet. Langfristiges Ziel ist eine Deutschschweizer Kulturgüterplattform für Wissenschaft, Bildung und Öffentlichkeit.

Im Aargau sind neben den kantonalen Institutionen und Sammlungen sechs Partner auf regionaler und lokaler Ebene an der dreijährigen Pilotphase beteiligt: Murikultur, das Strohmuseum im Park Wohlen, die Heimatvereinigung Gränichen, die Kommission Kulturgut Küttigen, das Museum Schiff Laufenburg und das Museum Burghalde Lenzburg.

Nach dem Auf bau sollen Datenbank und Plattform allen interessierten Museen und Sammlungen im Kanton zur Verfügung stehen. --zg


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