«Diskrepanz zwischen Realität und Wunsch»
21.10.2025 Wohlen, VereineRaiffeisenprojekt «Reach 17»: Der Verein «Schöner Wohlen» wendet sich an den Gemeinderat
Seit seiner Gründung setzt sich der Der Verein «Schöner Wohlen» für eine städtebauliche Aufwertung von Wohlen ein. Dazu ...
Raiffeisenprojekt «Reach 17»: Der Verein «Schöner Wohlen» wendet sich an den Gemeinderat
Seit seiner Gründung setzt sich der Der Verein «Schöner Wohlen» für eine städtebauliche Aufwertung von Wohlen ein. Dazu gehört auch die Stärkung des Zentrums sowie des öffentlichen Raums. Nun interveniert der Verein gegen das Neubauprojekt der Raiffeisenbank.
Dass das Bauprojekt der Überbauung «Reach 17» der Raiffeisenbank an der Wohler Friedhofstrasse den Verein «Schöner Wohlen» beschäftigt, ist längst bekannt. Nun hat die Raiffeisenbank kürzlich das Baugesuch eingereicht. Und «Schöner Wohlen» reagiert darauf mit einem offenen Brief an den Gemeinderat.
«Das Bauvorhaben zielt auf eine publikumsintensive Nutzung ab – mit Auditorium, Veranstaltungsräumen, Fitnesszentrum, Quartierladen und mehreren Gastronomiebetrieben», schreibt der Verein. «Reach17» bezeichne sich selbst als «neues Zentrum im Freiamt und damit auch als Zentrum von Wohlen».
Das symbolische und funktionale Herz der Stadt Wohlen …
Und im Beschrieb werde das Projekt «bescheiden als das symbolische und funktionale Herz der Stadt Wohlen» bezeichnet.
Der Verein weiter: «Aus dem politischen Diskurs geht hervor, dass überwiegend begrüsst wird, in eine Begegnungsstätte zu investieren – auch wir befürworten grundsätzlich, dass die Raiffeisenbank Wohlen in die Aufwertung von Wohlen investiert.»
Nur wenige Tage vor der Veröffentlichung des Baugesuches wurde von der Gemeinde das Räumliche Entwicklungsleitbild (REL) vorgestellt, das zusammen mit dem kommunalen Gesamtplan Verkehr (KGV) die Grundlagen für Massnahmen in der BNO-Revision bildet. Eine zentrale Leitidee des REL ist die Belebung und Stärkung des Zentrums von Wohlen. «Diese Stärkung geht unter anderem aus der Bevölkerungsumfrage hervor, die beim Räumlichen Entwicklungsleitbild durchgeführt wurde. Im REL wird «das Zentrum von Wohlen» als Achse «Bahnhofstrasse, Zentralstrasse, Steingasse» vorgesehen.
«Offenkundig ist diese Idee nicht neu, sie entspricht grundsätzlich der städtebaulichen Topografie, die sich in den letzten 100 Jahren nur unwesentlich verändert hat. Zuletzt wurde diese Zentrumsachse im sogenannten Masterplan 2008 der Gemeinde aufgeführt», schreibt der Verein.
Die vier wesentlichen Punkte
Es zeige sich jedoch eine «ausgeprägte Diskrepanz zwischen Realität und Wunschvorstellung». Der Gemeinderat solle doch dazu Stellung nehmen.
Deshalb stellt der Verein «Schöner Wohlen» vier Fragen an den Gemeinderat.
Teilt der Gemeinderat die Befürchtung, dass die Platzierung von «Reach 17» ausserhalb der Zentrumsachse das Zentrum von Wohlen noch stärker verzerrt als bisher?
Es ist davon auszugehen, dass die gewünschten Synergieeffekte einer publikumsintensiven Nutzung bei «Reach17» weitgehend ausbleiben.
Zu weit entfernt vom eigentlichen Zentrum
Die Friedhofstrasse 7 und 9 liegen zu weit entfernt vom eigentlichen Zentrum von Wohlen. Beurteilt der Gemeinderat die Platzierung eines so grossen Begegnungszentrums ausserhalb des angestrebten Zentrums als städtebaulich sinnvoll?
Es ist bekannt, dass sich die Raiffeisenbank für Wohlen engagieren möchte. Sie hat sich bereits in der Diskussion um die «Oase Isler Areal» eingebracht und sich als mögliche Bauherrin ins Spiel gebracht. Es ist bedauerlich, dass eine solche Initiative nicht in die ortsplanerischen Visionen eingebunden werden kann.
Intensive Nutzung stärken
Inwiefern betrachtet der Gemeinderat es als seine Aufgabe, private Bauvorhaben im Sinne der Ortsentwicklung zu beeinflussen? Damit sind nicht rechtliche Vorgaben, sondern der Willen zur Kooperation gemeint.
Welche legalen Vorgaben wären möglich, um eine publikumsintensive Nutzung stärker in die Zentrumsachse zu integrieren? Hält der Gemeinderat die Einführung solcher Leitlinien für sinnvoll?
Die Vorstandsmitglieder Philipp Simka, Daniel Baumann, Simon Dietrich und Simone Cavelty erhoffen sich eine sachliche Auseinandersetzung mit den eingebrachten Punkten. --dm