Ein Baum als Geschenk
07.12.2021 AuwPartnerschaftsprojekt von Wald kommunal+
Über einen Meter beträgt der Umfang der Buche oberhalb der Waldhütte. Wald kommunal+ schützt solche wertvollen Bäume zum Erhalt und zur Förderung der Ökologie. Das Projekt Baumpartnerschaft ist ein nachhaltiger Erfolg. Ein weiteres Mal wurden Bäume aufgrund ihrer ökologischen Kriterien für Baumpartnerschaften ausgewählt.
20 Bäume in den Waldungen der Ortsbürgergemeinde wurden eingehend auf ihre Mikrohabitate überprüft und als besonders wertvoll eingestuft. Mikrohabitate an Bäumen zeichnen sich durch Höhlen, Vogelnester, Risse im Stamm, Efeu- oder Moosbewuchs, Pilze und Totholz im Kronenraum aus. «Solche Strukturen an Bäumen sind sehr wertvoll und fördern seltene Tiere, Pilze oder Pflanzen», weiss der Förster Stefan Staubli. Innerhalb der normalen und w ichtigen Waldbew irtschaftung braucht es ökologische Nischen, wo sich die Tier- und Pflanzenwelt etablieren und ausbreiten kann. Mit der Übergabe eines weiteren Partnerbaumes ist der bislang dickste Baum, eine Buche, aus dem Kreislauf der Holznutzung ausgeschieden worden. «Eine solch stattliche und alte Buche ist in der Holzindustrie begehrt und würde einen beachtlichen Erlös abwerfen», so der Förster. «Dennoch ist der ökologische Aspekt viel höher zu gewichten und ist unbezahlbar für die Natur. Die Hüterin des Bergwaldes bietet zum Beispiel auch für den Siebenschläfer Unterschlupf und Nahrung.» Dieser imposante Baum, der in seinen zirka 190 Jahren rund 24 Tonnen CO2 gespeichert hat, gibt knapp 16 Kubikmeter Holz her. Ein weiterer wichtiger Grund, wieso die Ausscheidung der Partnerbäume Sinn macht. Die Bindung des klimaschädlichen Gases wird somit über einen längeren Zeitraum gespeichert. Erst nach dem Absterben und Zersetzen der Buche wird es langsam in die Atmosphäre zurückgegeben.
Für die nächste Generation erhalten
Mit einer Urkundenübergabe wird die Partnerschaft bestätigt. So kann sich der Baumpartner sicher sein, dass der auserwählte Baum für mindestens zehn Jahre geschützt bleibt. «Nicht nur für sich selbst, sondern auch als nachhaltiges Geschenk zu Weihnachten, Arbeitsjubiläum, Geburt und Hochzeit eignet sich ein Partnerbaum. Ziel ist es, diese Bäume langfristig für die nächste Generation zu erhalten», freut sich Stefan Staubli. Eine Übersicht der ausgeschiedenen Bäume ist auf der Website von Wald kommunal+ ersichtlich. Durch die interaktive Karte fi ndet man die Partnerbäume, die in Rüstenschwil und im Bergwald von Auw stehen.
Anlässlich eines goldenen Herbsttages wurde der achte Partnerbaum übergeben. Die Baumpartnerin und der Baumpartner sehen ihr Engagement als Herzensangelegenheit: «Uns ist es wichtig, lokal etwas für die Biodiversität zu tun. Mit dieser Partnerschaft ist es uns gewiss, dass viele verschiedene Tiere eine Lebensgrundlage haben und auch seltene Arten damit gefördert werden können», sagen Viktor und Miyuki Villiger.
Auch Förster Stefan Staubli freut die Urkundenübergabe: «Ich freue mich, möglichst viele Partnerschaften abschliessen zu können. Der Schutz dieser wertvollen Bäume liegt mir persönlich am Herzen.» --zg