Ein kleines, aber feines Fest

  08.06.2022 Auw

50 Jahre Maria-Bernarda-Heim in Auw

Mit einem Gartenfest feierte Auw den fünfzigsten Geburtstag des Maria-Bernarda-Heims. Nach dem Pfingstgottesdienst in der Cafeteria warteten viele Attraktionen auf die Gäste.

Susanne Schild

«50 Jahre Maria-Bernarda-Heim ist schon etwas Spezielles und das darf auch gefeiert werden. Wir wollten aber kein pompöses Fest, sondern wollten es genau nach dem Motto, wie das Heim geführt wird, gestalten, klein, aber fein», begrüsste Stiftungsratspräsident Paul Leu die Gäste. Die gesamte Festwirtschaft wurde von den Angestellten organisiert, von der Dekoration bis hin zum Essen war alles selbst gemacht. Für die kleinen Gäste gab es eine Bastelecke und mit der Rösslikutsche konnte man Auw entdecken. «Als grosse Überraschung besuchte uns der Alphornverein Auw und gab ein Konzert», freute sich Leu nach dem Fest.

Heimleiter Raphael de Riedmatten begrüsste ebenfalls die Gäste. Auch Gemeindeammann Marlis Villiger lobte den tagtäglichen Einsatz der Mitarbeitenden, denn durch ihr Engagement würde aus dem Heim ein Daheim für die Seniorinnen und Senioren werden. Stellvertretend für den Gemeinderat überreichte sie de Riedmatten einen Umschlag und informierte, dass dem Maria-Bernarda-Heim für die Aktivierung ein Betrag überwiesen wurde.

Ein mutiger Gedanke

Der Stiftungsratspräsident gab einen kurzen Überblick über die Geschichte der Institution. Ende der Sechzigerjahre hatte der damalige Auwer Pfarrer Otto Brun vor, ein Alters- und Pflegeheim zu bauen. «Allein schon diesen Gedanken in jener Zeit zu haben, war sehr mutig», betonte Leu. Damals habe es im weiten Umkreis keine solche private Institution gegeben. «Einzig die kantonale Pflegeanstalt in Muri, die heutige Pflegi Muri, war vorhanden», sagte er. Doch die Anfrage bei der Kongregation der Franziskaner-Schwestern Maria Bernarda sei ein Erfolg gewesen. «Zusammen mit dem Krankenpflegerinnen-Verein Auw wurde dann die Stiftung Maria Bernarda gegründet. Und bereits am 21. Juli 1971 konnte das Maria-Bernarda-Heim eröffnet werden», fasste Leu zusammen.

In kurzer Zeit regional bekannt

Schwester Johanna hatte dann als junge Schwester die grosse Aufgabe übernommen und war von 1971 bis 1977 Heimleiterin. «Das war sicherlich zu dieser Zeit keine leichte Aufgabe, aber sie hat es verstanden, in kurzer Zeit das Maria-Bernarda-Heim regional bekannt zu machen und die Seniorinnen und Senioren fühlten sich wohl», so Leu. 1977 wurde sie von Schwester Elisabeth abgelöst. «Auch diese verstand es mit ihrer fröhlichen Art und immer einem Witz auf Lager, das Heim erfolgreich zu führen.» 1987 wurde sie nach St. Gallenkirch in Österreich versetzt, um dort das Ferienwohnheim Maria Bernarda zu führen. «Dort begrüsst sie heute noch Gäste auch aus Auw. Es ist dort wirklich schön, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen», meinte Leu. Die Heimleitung übernahm Schwester Josy, sie führte die Institution auf die gleiche Art weiter. In dieser Zeit fand auch der Um- und Neubau statt. «Nach 20 Jahren Heimleitung konnte sie sich 2007 in Frastanz etwas zurückziehen und den Alltag endlich geniessen.»

Das Heim gehört zu Auw

«Viele Leute aus Auw haben während all der Jahre mitgeholfen, um das Heim zu dem zu machen, was es heute ist», lobte der Stiftungsratspräsident. «Das Heim gehört zu Auw. Wir sind eine grosse Familie», so Leu weiter. Erwähnt hatte er hier auch Johanna Bütler. Sie pflegte während 40 Jahren den Garten. «Nicht nur Gemüse, sondern auch Blumen waren ihre grosse Leidenschaft. Sie wusste auch liebevoll für die Dekoration in der Kapelle und im ganzen Heim zu sorgen», lobte er. Auch Martha Villiger sorgte mit viel Herzblut für die musikalische Begleitung. «In der Kapelle oder einfach bei jedem Anlass.»

37 Jahre wurde das Maria-Bernarda-Heim von Schwestern von Maria Bernarda vorbildlich geführt und geleitet. «In diesen Jahren haben sie wertvolle Arbeit geleistet und Verantwortung übernommen. Immer im Dienst der Seniorinnen und Senioren», sagte Leu.

2008 kam dann die erste weltliche Heimleitung mit Judith Keiser. «Sie verstand es, das Heim mit den gleichen christlichen Werten weiterzuführen», betonte Leu. Nach zehn Jahren suchte Judith Keiser eine neue Herausforderung.

Was die Zukunft bringt

2018 übernahm Raphael de Riedmatten die Heimleitung. «Als Walliser mit Zürcher Dialekt in den Aargau zu ziehen, ist schon eine Herausforderung, aber mit seinen Ideen für das kleine, feine Maria-Bernarda-Heim fordert er auch den Stiftungsrat, und es macht Spass, viele dieser Ideen zusammen umzusetzen», betonte Leu. Der Um- und Neubau von 2001 bis 2004 sei eine grosse Herausforderung gewesen, so Leu. «Zusammen mit dem Stiftungsrat und der eingesetzten Baukommission mit dem Präsidenten Willi Küng waren viele nicht immer ganz einfache Entscheidungen zu treffen.» Gerade die Finanzierung mit der Gemeinde sei eine Herausforderung gewesen. «9,4 Millionen waren kein kleiner Betrag, aber der Aufwand hat sich gelohnt», ist Leu überzeugt.

Momentan ist man an der Planung von Alterswohnungen oder solche für betreutes Wohnen. «Betreutes Wohnen ist ein grosses Bedürfnis», betonte Leu. Damit könnten auch die Synergien im Heim sehr gut genutzt werden, wie beispielsweise in der Küche und der Pflege. «Aber das ist alles noch Zukunftsmusik und kann noch einige Jahre dauern. Wir freuen uns auf die se Herausforderung.»


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