Zum Hinschied von Ernst EG Geissmann, Hägglingen
Zwei Buchstaben reichten. EG – das war sein Markenzeichen. Ernst Geissmann lebte für seinen FC Hägglingen und sein Dorf. Nun ist er im Alter von 91 Jahren verstorben. Er hinterlässt eine grosse Lücke ...
Zum Hinschied von Ernst EG Geissmann, Hägglingen
Zwei Buchstaben reichten. EG – das war sein Markenzeichen. Ernst Geissmann lebte für seinen FC Hägglingen und sein Dorf. Nun ist er im Alter von 91 Jahren verstorben. Er hinterlässt eine grosse Lücke – als Mister FC Hägglingen, als Unternehmer und als gute Seele am Fusse des Maiengrüns.
Der FC Hägglingen war sein Lebenswerk. Ernst Geissmann (geboren am 23. August 1934) war am 23. Mai 1959 einer der Gründer des Vereins. Drei Monate später wurde der Sportplatz Zinsmatten eingeweiht. Geissmann war Spieler, hat sich zweimal das Bein gebrochen, spielte bis ins Seniorenalter und wechselte dann auf die Seite der Vereinsführung. Bis auf den Kassier habe er jeden Job einmal ausgefüllt, sagte er einst. Er war Coach, Betreuer, Hauptsponsor, Präsident, Ehrenmitglied und Ehrenpräsident auf Lebzeiten. Er war der Macher des FC Hägglingen und wurde bald auch Mister FC Hägglingen genannt. Passend. Unter seiner Führung stieg der FCH bis in die 2. Liga auf und wurde als kleiner Dorfverein auch Aargauer-Cup-Sieger.
Als die Zinsmatten unmittelbar neben dem Platz endlich ein Clubhaus bekommen hat, war er an vorderster Front dabei. Und er betreute zugleich die dazugehörende EG-Beiz persönlich. Er hielt seinem FCH die stete Treue. Erst als er sich zurückzog und ab 2021 im Altersheim wohnte, rückte der Verein in den Hintergrund.
Für eine Idee leidenschaftlich eingesetzt
Eindrücklich war das 50-Jahr-Jubiläum des FC Hägglingen. Dieses wurde im Sommer 2009 gefeiert. Ganz viel drehte sich dabei um Ernst Geissmann, weil er eben die fünf Jahrzehnte wesentlich geprägt hat. Er selbst wollte nicht viel Aufsehen um seine Person. Es liess sich aber nicht verhindern. Selbst der Aargauische Fussballverband erwies ihm die Ehre. «Er hat mustergültig aufgezeigt, was erreichbar ist, wenn man von einer Idee überzeugt ist und leidenschaftlich für sie lebt», betonte der damalige Präsident des AFV, Hansrudolf Rohr. Der grosse Nachbar spendete beim Jubiläum ebenfalls Beifall. «EG ist ein wahrer Gentleman des Fussballs, er hat stets Respekt und Kameradschaft vorgelebt», sagte Andy Wyder, damals Präsident des FC Wohlen.
EG hatte auch ein aktives Leben neben seinem geliebten Fussball, neben seiner geliebten Familie. Er gründete im Jahr 1959 die Firma Blacho-Tex, im selben Jahr wie den FCH. Er führte das Unternehmen bis ins Jahr 1999. Und übergab es dann seinem Sohn Roger. Er war auch Präsident der Tellspiel-Genossenschaft, Ehrenmitglied des Veloklubs, er war bei der Hächle-Zunft dabei, wie in jungen Jahren auch im Turnverein und im Ski-Klub. Und im Jahr 1976 gründete er die Ortspartei der FDP Hägglingen.
Und wie ist er zu seinem Markenzeichen EG gekommen? Als junger Ernst Geissmann hatte er mit grosser Freude Zeitungsartikel geschrieben. Sein Kürzel: EG. Auch das machte er so gut, dass ihn die zwei Buchstaben ein Leben lang begleiteten. EG steht auch für ein erfülltes Leben eines vorbildlichen Vereinsmenschen – zum grossen Vorteil der Gesellschaft. Am 13. Oktober ist Ernst Geissmann verstorben, seine Verdienste rund ums Dorf am Maiengrün werden ewig in Erinnerungen bleiben. Den Angehörigen unser aufrichtiges Beileid. --dm
Die Trauerfeier findet morgen Samstag, 10 Uhr, in der Kirche St. Michael in Hägglingen statt.