Eine Frage der Entwicklung

  02.04.2020

Einblicke in die Arbeit des Regionalen Führungsorgans in der Coronakrise. Das Coronavirus stellt die Region vor Herausforderungen. Abklärungen und Vorbereitungen müssen für den Ernstfall getroffen werden. Pius Wiss, Chef RFO, gibt Auskunft über die Tätigkeiten des Regionalen Führungsorgans Freiamt (RFO). Wenn in der Region eine Gefahr oder Notlage die Menschen bedroht, wird das Regionale Führungsorgan Freiamt vom Kanton aufgeboten. Aufgabe des RFO ist es dann, als Beratungs- und Koordinationsorgan die Einsätze der verschiedenen Einsatzkräfte wie beispielsweise Feuerwehr oder Polizei zu koordinieren. So auch in Zeiten des Coronavirus: Das RFO Freiamt steht eng mit dem Kanton in Kontakt. «Wir haben bereits vom Kanton Aufträge erhalten und gewünschte Abklärungen getroffen», erklärt Pius Wiss. Martin Jirovec als zusätzlicher Experte Bevor der gesamte RFO-Stab zum Einsatz kommt, werden die Anträge des Kantons zuerst im Kernstab diskutiert. Dieser setzt sich aus sechs Vertretern des Führungsstabs zusammen: Renato Orsi (Polizei), Urs Melliger (Feuerwehr), Thomas Isler (Gemeindevertreter) sowie dem Stabschef Peter Käppeli und dem Stellvertreter Felix Strebel. Geleitet wird der Kernstab von Pius Wiss. Je nach Situation wird zusätzlich ein Experte der konkreten Gefahrenlage im Kernstab aufgeboten. «Aufgrund des Coronavirus haben wir uns entschieden, dass mit dem Arzt Dr. med. Martin Jirovec, ebenfalls Mitglied des RFO, ein Experte in Gesundheitsfragen im Kernstab vertreten sein soll», erklärt Wiss. Kernstab im Einsatz Die kantonalen Aufträge bezüglich des Coronavirus wurden bis jetzt nur vom Kernstab besprochen und umgesetzt. «Wir haben einmal in der Woche eine Konferenz via Skype, an welcher wir die neusten Entwicklungen und allfällige weitere Anfragen von Kanton, Gemeinden und allenfalls anderen besprechen», so Wiss. Zu Beginn des Coronavirus-Ausbruchs war die Hauptaufgabe die Informationsweiterleitung zwischen dem Kantonalen Führungsstab und den Gemeinden der Region. «Dies ist aber momentan weniger der Fall, da der Kanton sich mittlerweile direkt an die Gemeinden wendet», erklärt Wiss. Momentan trifft der Kernstab Abklärungen bezüglich der regionalen Gesundheitsinstitutionen wie Alters- oder Pflegeheime oder der Spitex. «Wir klären ab, wie viele Bewohner respektive Personen betreut werden und wie viele Mitarbeiter vorhanden sind», so Wiss. Diese Informationen sind wichtig für die Vorkehrungen bei einer Verschärfung der Lage. Ein Ernsteinsatz blieb bis jetzt aus Bei einem Ernstfall kommt der gesamte Stab zusammen und sucht nach Lösungsvarianten. Als Chef trifft dann Pius Wiss, der seit 2008 das RFO Oberfreiamt und seit Januar das neue RFO Freiamt leitet, die Entscheidung über das weitere Vorgehen. Einen Ernsteinsatz gab es in seiner Amtszeit aber so noch nie. Regelmässig hat das RFO mit Hochwassersituationen zu tun. «Da hatten wir bis jetzt aber hauptsächlich eine Beobachtungsfunktion», blickt Wiss zurück. Auch in den Trockenjahren von 2018 und 2019 wurde das RFO aufgeboten. Da fungierte man aber vor allem als Informationsorgan. «Bezüglich Feuergefahr und Feuerverbot haben wir den Gemeinden Informationen zukommen lassen und sie auf ihre Anfragen hin beraten», so Wiss. Täglicher Einsatz auf unbekannte Zeit Was nach Wiss die Coronakrise speziell macht, ist die Gefahrenlage auf unbekannte Zeit. «Sonstige Einsätze, wie beispielsweise bei Hochwasser, sind nach wenigen Tagen vorbei», erklärt er. Zwar sei die momentane Lage nicht akut, dennoch ist Wiss täglich eingespannt: «Ich erhalte Lagebulletins vom Kanton und sonstige Informationsschreiben. Nach dem Lesen muss ich entscheiden, ob und an wen die Schreiben weitergeleitet werden müssen», so Wiss, der zurzeit bis zu zwei Stunden pro Tag für das RFO arbeitet. Die Gemeinden konnten mittlerweile die vom Bund angeordneten Massnahmen umsetzen und man ist gut eingerichtet. «Deshalb ist die Arbeit für das RFO momentan ruhig», so Wiss. Weiter steht er einmal in der Woche mit dem Kantonalen Führungsstab und den Chefs der anderen RFOs in Kontakt. Dort werden die neusten Informationen besprochen wie aber auch Anfragen oder Unklarheiten der Chefs besprochen. Das Virus Text und Bild: Celeste Blanc
Mehr im Freiämter vom Freitag, 3. April

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