Angetroffen: Alexandra Bodmer, Muri

Ihre Lehre als Malerin schliesst sie in diesem Jahr ab. «Das war genau die richtige Entscheidung. Ich bin mit meinem Beruf sehr zufrieden», betont die 18-Jährige. «Ich war noch nie eine Frau, die darauf Wert legt, dass ihre Fingernägel perfekt manikürt sind.»

Schmutz und Dreck machen ihr nichts aus. Und auch gegenüber ihren männlichen Kollegen kann sie sich gut behaupten. Sie ist eine, die lieber anpackt und abends müde ist. «Ich bin sehr kreativ und aktiv.» Mit dem Pinsel in ihrer Hand kann sich Alexandra Bodmer verwirklichen. «Dann kann ich das Künstlerische an der langweiligen Wand ausleben.»

Ihre Mutter und ihr Vater kommen aus Peru. «Von ihnen habe ich mein Temperament», meint sie mit einem Lachen. Obwohl sie eigentlich doch eher sensibel ist. Als sie noch nicht zur Schule ging, war sie oft in der Heimat ihrer Eltern. Doch mit dem Schuleintritt wurde es schwierig, da sich die lange Reise für die kurze Zeit einfach nicht gelohnt hätte. Nach ihrer Lehre will sie das Land, wo ihre Wurzeln sind, wieder besuchen, um es besser kennenzulernen. Wieder zurück in der Schweiz, ist die künstlerische Berufsmatur ihr Ziel.

«Zuvor werde ich aber noch für ein Jahr die Kunstschule besuchen, um mich selbst zu finden.» Sie möchte herausfinden, wo ihre Stärken liegen und was sie in ihrem Leben noch alles erreichen will. «Ich sehe das als eine Art Orientierungsphase an, in der ich meine Kreativität ausschöpfen und Erfahrungen sammeln kann. Die Welt steht mir offen», ist Alexandra Bodmer überzeugt. «Ich bin der Hauptcharakter in meinem eigenen Film. Jetzt werde ich das Drehbuch schreiben.» --sus