Endlich eine Glocke
06.05.2025 Schwingen, SportZwei Freiämter Kränze am Solothurner Kantonalschwingfest – Andreas Döbeli im Schlussgang
Andreas Döbeli aus Sarmenstorf zieht am Solothurner Kantonalen (131 Schwinger, 1500 Zuschauer) in den Schlussgang ein – und verliert dort gegen Nick ...
Zwei Freiämter Kränze am Solothurner Kantonalschwingfest – Andreas Döbeli im Schlussgang
Andreas Döbeli aus Sarmenstorf zieht am Solothurner Kantonalen (131 Schwinger, 1500 Zuschauer) in den Schlussgang ein – und verliert dort gegen Nick Alpiger. «Der Saisonstart ist geglückt», sagt der 27-Jährige. Mit Jonas Wüthrich aus Waltenschwil holt ein zweiter Freiämter den begehrten Kranz.
Früher machte er Judo in Wohlen. «Doch ich bin so schnell gewachsen, dass ich kaum mehr Gegner hatte», sagt Jonas Wüthrich aus Waltenschwil. Als die Familie 2013 das «Eidgenössische» in Burgdorf mitverfolgt, entsteht die Idee, dass Jonas – damals 10 Jahre jung – ins Schwingen geht. «Es hat mir sofort Spass gemacht, auch wegen der grossen Kameradschaft beim SK Freiamt.»
Schuhgrösse 48 und das ESAF als Ziel
Heute ist er 1,90 m gross, 110 kg schwer und hat Schuhgrösse 48. Die perfekten Masse für einen Schwinger. Im letzten Jahr holte er am Baselstädtischen mit 56,75 Punkten seinen ersten Kranz. Und am vergangenen Wochenende holt er mit derselben Punktzahl am Solothurner Kantonalschwingfest in Grenchen sein zweites Eichenlaub. Im ersten Gang gewinnt er gegen den Kranzer Dario Christ mit einer Zehn. «Ich habe ihn im ersten Zug besiegt. Da wusste ich, dass es ein guter Tag werden kann», sagt der heute 22-Jährige. Jonas Wüthrich holt drei weitere Siege. Nur der Eidgenosse Lars Voggensperger und der Teilverbandskranzer Simon Stoll sind zu stark für ihn. «Ich wollte alles geben, 100 Prozent, mit Spass an die Sache – und dann wollte ich sehen, was dabei rauskommt», erklärt Wüthrich, der die Oberstufe im «Lern mit» in Wohlen absolvierte und heute bei der Elektro Budmiger AG in Zufikon als Elektroinstallateur arbeitet. Am Ende reicht es für seinen zweiten Kranz der noch jungen Karriere. «Einfach super», meint er und freute sich, für einmal ziemlich früh in den Gabentempel zu laufen. «Sofort habe ich die grosse Glocke entdeckt und zugeschlagen. So eine wollte ich schon immer», sagt er. Schon beim ersten Kranzfest der Saison schlägt er zu. Und jetzt? Für Jonas Wüthrich, der wie viele Topschwinger bei Tommy Herzog trainiert, ist klar: «Jetzt ist die Teilnahme am Eidgenössischen Ende August das Ziel. Ich werde weiterhin an jedem Fest alles geben und vertraue darauf, dass es kommt, wie es kommen muss.»
Döbeli: «Alles im grünen Bereich»
Andreas Döbeli freut sich, dass Jonas Wüthrich den Kranz holt. Der technische Leiter des Schwingklubs Freiamt sagt: «Jonas hat das souverän gemacht und seine Chance genutzt. Er macht seinen Weg. Im Hinblick auf das Eidgenössische war das sehr wichtig», so der Sarmenstorfer. Der SK Freiamt war «nahe am Maximum» am Solothurner Kantonalschwingfest. Mit zwei Kränzen ist die Ausbeute gut. «Denn die Vorzeichen waren schwierig, wir haben aktuell einige verletzte Schwinger.» Darunter Pascal Joho, Niklas Stocker, Remo Vogel, Kevin Stadler – und die beiden Eidgenossen Joel Strebel und Lukas Döbeli. Sein Bruder erhielt letzte Woche die Diagnose Meniskusriss. Die Saison ist wohl vorbei. Lukas Döbeli wird nächste Woche operiert. «Er muss nun Schritt für Schritt nehmen», sagt sein Bruder Andreas Döbeli.
Er selbst zeigt, dass er gut in Form ist. Am Guggibad-Schwinget lief es ihm überhaupt nicht nach Wunsch. Umso schöner, dass es nun geklappt hat. Im ersten Gang gewinnt er gegen den starken Teilverbandskranzer Marius Frank. Auch danach hat er vier Teilverbandskranzer auf dem Notenblatt. Er besiegt Simon Schmutz, Roger Erb und Sinisha Lüscher. Gegen Oliver Hermann gibt es einen Gestellten.
Alpiger zu stark im Schlussgang
Eidgenosse Andreas Döbeli zieht in den Schlussgang ein. Und trifft dort ebenfalls auf einen Eidgenossen: Nick Alpiger, der formstarke Schwinger des SK Lenzburg, der am Guggibad-Schwinget siegte. Alpiger siegt nach rund 90 Sekunden mit einem Kopfgriff am Boden. Döbeli beendet das Fest auf dem Rang 4a. «Das ist eigentlich schon positiv. Vor dem Fest hätte ich das unterschrieben. Aber natürlich wurmt es einen dennoch, wenn man im Schlussgang steht und verliert. Die Chance war da, aber ich kam unten nicht mehr raus. Und Nick Alpiger ist dann stark genug, um die Situation auszunützen und zu gewinnen. Schade, ich hätte gerne den Sieg geholt und im Schlussgang länger geschwungen. Aber es ist, wie es ist. An der Spitze ist es eng. Das erste Kranzfest der Saison ist gut aufgegangen für mich.» Und auch für den ganzen Schwingklub Freiamt. Zwei Kränze trotz namhafter Absenzen, das ist gut. «Unter diesen schwierigen Vorzeichen darf man von einem geglückten Saisonstart sprechen», sagt Döbeli, der in zwei Wochen am Zürcher Kantonalschwingfest in Urdorf teilnimmt. An Auffahrt (29. Mai) ist dann das «Baselstädtische». --spr