Erfinder, Gemüse und Robotik
14.10.2025 Theater, Besenbüren, Region OberfreiamtEin Original und sein Double
Das Theater Besenbüren zeigt «Alles erfunde!»
Ein Roboter, der all das tut, was man ihm aufträgt? Diese Erfindung verspricht Erfolg und Reichtum – wenn sie denn funktionieren würde. Doch ...
Ein Original und sein Double
Das Theater Besenbüren zeigt «Alles erfunde!»
Ein Roboter, der all das tut, was man ihm aufträgt? Diese Erfindung verspricht Erfolg und Reichtum – wenn sie denn funktionieren würde. Doch natürlich läuft in der Komödie «Alles erfunde!», die das Theater Besenbüren aktuell zeigt, eben nicht alles rund. Der Erfinder steht unter Druck, seine Erfindung zeigt im unpassendsten Moment Macken, und so muss der Nachbar als «Roboter» einspringen. Absurde Sonderwünsche, überambitionierte Käufer und eine eifersüchtige Metzgersfrau sorgen in dem turbulenten Schwank für herrliche Verwicklungen. --red
Ein Theatervergnügen mit Schalk und Witz in Besenbüren
Schon die Vorschau im «Bäsi-Blättli» machte neugierig: Kommt es in der Geschichte mit einem Roboter, einem möglichen Kunden, einer drohenden Zwangsversteigerung und einem verliebten Gemüsehändler wohl zu einem Happy End?
Richard Gähwiler
Es war der langjährige Regisseur Bruno Brunner, welcher die Komödie «Alles erfunde!» vor Jahren einmal gesehen hat und nun mit seinen Schauspielenden in Szene setzte.
Auswanderung verhindern
Der Einstieg zur Geschichte: Das Haus der Geschwister Erika (Regula Wohler) und Thomas Studacher (Thomas Räber) soll zwangsversteigert werden. Thomas, ein selbst ernannter Erfinder mit zahlreichen, bislang nur bedingt funktionierenden Apparaten steht mit einer Roboter-Konstruktion kurz vor dem Durchbruch. Findet sich ein Käufer, kann eine Auswanderung nach Australien verhindert werden. Dies ist auch im Sinne von Gemüsehändler Röbi Schifferli (Patrick Grob), einem glühenden Verehrer von Erika.
Ein letzter Testlauf mit dem humanoiden Roboter in grünem Overall soll dessen Funktionalität zeigen: «R024-QX5, was kann ich für Sie tun?», fragte der «grüne Mann» nach dem Einschalten. Doch bevor sich jemand etwas ausdenken konnte, zischte und fauchte es aus der Robotik und das Ding hatte sein «Leben» ausgehaucht. Ebenfalls aus dem Leben scheiden wollte darauf Erfinder Thomas, was er mit einer wilden «Gift-Cocktail-Mischung» erfolglos versuchte; dies sorgte im Publikum für Begeisterung und Zwischenapplaus.
Das Double des Gemüsehändlers
Röbi und der Roboter, beide gleich gross und mit dichtem Bart, glichen sich in ihren grünen Latzhosen wie ein Ei dem anderen. Dies kam zustande, da Erfinder Thomas als Vorlage für seinen Robotik-Röbi ein Foto von Röbi aus einer Gemüse-Fachzeitschrift verwendete. Allein und «leblos» steht das Ding nun mitten in der guten Stube, als Babett Hurni (Luzia Brun) den Raum betritt. Als Verehrerin von Röbi glaubt sie, ihre Stunde sei gekommen, umso mehr als ihr Horoskop «eine glückshafte Begegnung» verspricht. Mit verschiedenen Annäherungen umgarnt sie den vermeintlichen Röbi, bis sie schliesslich den Kopf des Roboters in den Händen hält und bewusstlos in einen Stuhl sinkt. Eine schnelle Reparatur war nicht möglich – es war absehbar, Röbi musste als Ersatz für den defekten Roboter einspringen.
Chaos vor dem Happy End
Dann stand auch schon eine erste Kundin auf der Matte. Frau Derungs (Clio Meier) suchte als vermögende, viel beschäftigte Managerin einen Roboter, «wie ihn sich die moderne Frau wünscht».
Röbi musste einiges über sich ergehen lassen: Kuss-Test, Prüfung der Anatomie und überzeugte mit echten menschlichen Reaktionen. Auch der militärische Hauptmann Zimmermann (Michael Diener) von der Ruag zeigte Interesse an der Maschine, hatte für die Truppe aber völlig andere Test-Kriterien, die es für Röbi jedoch nicht leichter machten.
Nach weiteren Wirren und Missverständnissen, immer mit Humor, Witz und Komik, war schliesslich die ganze Gruppe auf der Bühne, als Tierparkbesitzer John Wilson (Ruedi Senn) ebenfalls Interesse am Roboter zeigte, wobei er diesen zur Fütterung von Schlangen und Krokodilen einsetzen wollte. Sein entlaufener Skorpion «Willy» erzeugte ein Chaos in der Gruppe der Schauspielenden. Dies verhinderte jedoch nicht das Zusammenfinden von Erika und Röbi. Letzterer konnte mit Charme und Witz noch weitere Paare zusammenführen, was nicht unbedingt voraussehbar war.
Daumen hoch
Die Geschichte und deren Umsetzung durch die Mitwirkenden der Theatergruppe Besenbüren kamen beim Publikum jedenfalls gut an. «Daumen hoch» am ganzen Tisch auf die Frage, wie es gefallen hat.
Wie man hörte, führte Regisseur Bruno Brunner mit diesem Stück zum letzten Mal die Regie für die Theatergruppe, dies nach über 25 Jahren. Gut möglich, dass an einer späteren Aufführung oder an der Dernière sein langjähriges Engagement gewürdigt wird ...?