Kürzlich erschien die Jubiläumsschrift des «Solino – Wohnen im Alter»

Den Verein gibts seit 50 Jahren, das Alters- und Piegeheim seit 45 Jahren und die Alterswohnungen seit 25 Jahren. Diese drei Jubiläen sollten im letzten Jahr gefeiert werden. Die Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Auch die baldige GV findet in schriftlicher Form statt. Nun wurde die Festschrift verteilt.

Annemarie Keusch

«Auf dem Weg in die Zukunft» heisst die Schrift, die allen Vereinsmitgliedern zugeschickt wurde. Darin blickt Vorstandsmitglied und Verfasser Richard Gähwiler aber primär in die Vergangenheit. Ein halbes Jahrhundert alt ist der Verein Altersheim St. Martin Boswil, fünf Jahre jünger das Alters- und Pflegeheim, das mittlerweile «Solino – Wohnen im Alter» heisst, und halb so alt sind die Alterswohnungen. Verschiedene Aktivitäten wären anhand dieser Jubiläen geplant gewesen. Allesamt mussten sie pandemiebedingt abgesagt werden.

Wie grosse Jubiläen im «Solino» eigentlich gefeiert werden, erfahren die Leserinnen und Leser in der Festschrift. Alle fünf Jahre, wenn der Verein, das Heim und die Alterswohnungen einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern, wird etwas auf die Beine gestellt. Im Jahr 2000 etwa präsentierte man in den öffentlichen Räumen der Institution zahlreiche originelle und historische Bilder aus dem Fundus des langjährigen Vorstandsmitglieds und Hobby-Fotografen Manfred Meier. Ein Festbankett stand 2005 auf dem Programm.

Rauschendes Fest zur Einweihung 2014

2010, als das letzte grosse Jubiläum anstand, steckten die Verantwortlichen mitten im grössten Projekt, das in den letzten 25 Jahren umgesetzt wurde: dem An- und Umbau des Alters- und Pflegeheims. Über zehn Millionen Franken kostete dieses Projekt. Entsprechend viel Platz wird in der Festschrift der Beschaffung der finanziellen Mittel gegeben. Und sie führte dazu, dass die Gemeinden Bünzen, Besenbüren und Waltenschwil keine Delegierten mehr im Vereinsvorstand stellten. Gähwiler schreibt es in der Festschrift so: «Dass von den Trägergemeinden nur Boswil einen Obolus beisteuerte, war nicht für alle nachvollziehbar und gab zu Fragen und Diskussionen Anlass.» Die Folge: Die anderen drei Gemeinden gaben per Ende Jahr 2010 ihre Kündigung aus dem Vorstand bekannt. Trotzdem wurde das riesige Projekt ein Erfolg. Nachdem 2005 das Mobiliar im Speisesaal ersetzt wurde, 2006 die Umgestaltung von Foyer und Treppenhaus folgte und spätestens als 2007 die Machbarkeitsstudien für die Flachdach-Sanierung und Fassaden der Alterswohnungen gemacht wurde, lag die Gesamtsanierung im Raum. 2010 folgte die Genehmigung des Baukredites an einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung, 2011 der Spatenstich und 2013 respektive 2014 der Bezug des Ost- und Westtrakts sowie des Südtrakts. Mit einem rauschenden Fest wurde das Projekt abgeschlossen und die neuen Räume eingeweiht.

Haustiere in den Alterswohnungen

In der Festschrift über die letzten 25 Jahre – die ersten 25 Jahre hat der damalige Präsident Paul Fischer in einer Festschrift Revue passieren lassen – findet auch so manche Anekdote Platz. In Text und vor allem in Bild wird auf die gefeierten Feste zurückgeblickt. Sei es die Fasnacht, oder den Samichlausbesuch oder die Auftritte von Schlagerstars wie Sara Jane. Und es tauchen Geschichten auf. Etwa jene des neuen Klaviers, das im April 2002 neu angeschafft wurde. Ein feierliches Konzert sei es gewesen, als Cilly Huber und Peter Dubler es einweihten. Oder es ging um das Thema Haustierhaltung in den Alterswohnungen. «Das Pro und Kontra wurde ausführlich diskutiert und schliesslich gegen eine Haustierhaltung entschieden.» Immerhin, der Nachwuchs im Kleintiergehege sorgte trotzdem für tierische Freude.

Auch kritische Stimmen finden Platz, wenn auch der Name «Solino» sich längst eingebürgert hat. Gesucht war 2008 ein neues Logo, auch um mit einem neuen Markenzeichen dem schleichenden Mitgliederschwund entgegenzuwirken. Maisgelb und bordeauxrot ist es seither. Richard Gähwiler schreibt darüber: «Auch wenn dem neuen Logo vordergründig viel Wohlwollen entgegengebracht wurde, war im Dorfgespräch zu erfahren, dass nicht wenige gar nicht begeistert waren und im neuen Symbol keinen Zusammenhang mit dem Bosmeler Altersheim sahen.»

Vieles richtig gemacht

Natürlich werden in der Festschrift auch jene geehrt, die die Geschichte intensiv geprägt haben, etwa die vier Präsidenten Paul Fischer, Erwin Berger, Alois Huber und der aktuelle Präsident Ronni Hilfiker oder das langjährige Heimleiterpaar Rita und Stefan Gerschwiler. Alle Beteiligten hätten vieles richtig gemacht, so das Fazit der Broschüre.

Aber wie es der Titel «Auf dem Weg in die Zukunft» verrät, blickt Gähwiler auch nach vorn: «Es braucht für die Zukunft weiterhin engagierte Leute und Helfer, die willens sind, anzupacken und bewährte Strukturen auszubauen und dem Wandel der Zeit anzupassen.» In den letzten 50 respektive 45 oder 25 Jahren gelang dies.