Die Berikerinnen und Beriker haben einen neuen Gemeinderat und einen neuen Gemeindeammann gewählt
Erstmals hat die Gemeinde Berikon eine Frau als Gemeindeammann: Rosmarie Groux wurde deutlich gewählt. Im Rennen für den frei gewordenen Gemeinderatssitz hat ...
Die Berikerinnen und Beriker haben einen neuen Gemeinderat und einen neuen Gemeindeammann gewählt
Erstmals hat die Gemeinde Berikon eine Frau als Gemeindeammann: Rosmarie Groux wurde deutlich gewählt. Im Rennen für den frei gewordenen Gemeinderatssitz hat sich Roland Koller vor Yves Blülle durchgesetzt.
Sabrina Salm
Seit 23 Jahren ist Rosmarie Groux (SP) im Beriker Gemeinderat tätig. Davon 19 Jahre als Vizeammann. Nun ist sie seit Sonntag die erste Frau Gemeindeammann von Berikon und tritt somit die Nachfolge von Stefan Bossard an, der demissioniert hat, um «Platz für einen Neuanfang» zu machen, wie er sagt. Rosmarie Groux war die einzige Kandidatin für das Amt des Ammanns für den Rest der Amtsperiode 2022/ 2025. «Daher war der Wahltag für mich entspannt», sagt sie lächelnd. Trotzdem seien die vielen Stimmen (879) wohltuend und motivierend. «Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich nicht überall Akzeptanz geniesse. Doch das Resultat zeigt auch, dass ich auf breite Unterstützung zählen darf. Das freut mich.» Sie ist ebenfalls froh, dass der Gemeinderat bereits nach dem ersten Wahlgang komplett ist. Jetzt müsse man nicht warten, sondern könne gleich loslegen. «Denn es gibt viel zu tun.»
Nicht nur die finanzielle Lage der Gemeinde sei eine Herausforderung. «Es gibt viele Projekte, die vorangetrieben werden müssen.» Sie sei bereit, die neue Aufgabe zu übernehmen, und wünscht sich mit allen – Verwaltung, Gemeinderat und Parteien – eine gute Zusammenarbeit. «Es wird nicht einfacher», ist sie sich bewusst. Doch die Herausforderungen seien «miteinander» zu meistern.
Fairer Wahlkampf der Kandidaten
Schlag auf Schlag gehe es für die Frau Gemeindeammann und die anderen Gemeinderäte jetzt weiter. Auch für Roland Koller. Im ersten Wahlgang für den frei werdenden Sitz im Gemeinderat setzte sich der Parteilose gegen den SVP-Kandidaten Yves Blülle (526 Stimmen) durch. Der 46-jährige Ortsbürger holte sich 814 Stimmen und erreichte somit das absolute Mehr von 686 Stimmen deutlich. «Nein, mit diesem Resultat hätte ich nicht gerechnet», sagt Koller. «Ich hatte das Gefühl, dass es einen zweiten Wahlkampf geben wird. Yves Blülle hat seine Sache super gemacht, daher war für mich die Ausgangslage alles andere als absehbar.» Umso mehr freut er sich, dass es für ihn gereicht hat. «Ich bin bereit, anzupacken, und bin einfach dankbar», sagt Koller. Unschöne Nebengeräusche der Wahlen seien für ihn gewesen, dass sich einige Wähler nicht fair über beide Kandidaten ausgedrückt hätten. «Nicht wir führten einen Wahlkampf, sondern andere auf unserem Rücken.» Das sei störend und unnötig. Ähnliches sagt auch Yves Blülle. Er empfand den Wahlkampf zwischen den Kandidaten als fair, dafür bedankte er sich auch bei seinem Gegner Roland Koller. «Das ist gelebte Demokratie. Wir können unterschiedlicher Meinung sein, aber am Ende des Tages können wir zusammensitzen und miteinander reden.»
Weiterhin für die Gemeinde einsetzen
An der Wahlfeier, die von allen Kandidaten gemeinsam organisiert wurde, hiess Rosmarie Groux den Zimmermann und Bio-Landwirt im Gemeinderat willkommen und bedankte sich auch bei Yves Blülle für seine Kandidatur. «Ich hoffe, du verlierst den Mut nicht, weiterzumachen.» Den werde er nicht verlieren, versprach Blülle. Der SVP-Ortspräsident werde weiterhin politisieren und sich für die Gemeinde einsetzen.