Freiämter Schwingerwelt feiert
21.10.2025 Schwingen, Region Oberfreiamt«Stolz auf das wunderbare Werk»
Schwingklub Freiamt feierte sein 100-Jahr-Jubiläum mit Buchpräsentation
Ein ganz feines Fest in Aristau. Und ein vielfältiges Jubiläumsbuch. Der Schwingklub Freiamt feierte seinen 100. ...
«Stolz auf das wunderbare Werk»
Schwingklub Freiamt feierte sein 100-Jahr-Jubiläum mit Buchpräsentation
Ein ganz feines Fest in Aristau. Und ein vielfältiges Jubiläumsbuch. Der Schwingklub Freiamt feierte seinen 100. Geburtstag stilvoll.
Daniel Marti
«Der Schwingklub Freiamt ist Geschichte und lebt von Geschichten», so steht es im soeben erschienenen Jubiläumsbuch des Klubs. Pünktlich zu den Feierlichkeiten rund um den 100. Geburtstag wurde ein tolles Werk präsentiert. Stefan Sprenger, Sportredaktor dieser Zeitung, realisierte zusammen mit Vereinspräsident Marco Küng (er war Türöffner für ganz vieles) und Adrian Stump, dem Mann für die Statistik, das vielfältige Werk mit unzähligen spannenden Geschichten.
Ein Bremgarter erster Ehrenpräsident
Schlichtweg ein tolles Geburtstagsgeschenk, das bei den Gästen nur Freude auslöste. Allen voran bei Stefan Strebel, der nationale Boss aller Schwinger, der die Liste der Prominenten anführte. Und voll des Lobes war: «Der schreibende Handballer Stefan Sprenger aus Wohlen hat riesige Arbeit geleistet. Er hat dieses Buch mit Feingefühl geschrieben, perfekt ausgeschmückt und viele tolle Geschichten erzählt. Der SK Freiamt ist stolz auf dieses besondere Werk und dankbar für Sprengers grosse Arbeit.» Sechs von sieben Eidgenossen des Schwingklubs Freiamt klatschten mit. Diesem Septett plus neun Koryphäen ist je eine persönliche Story im Buch gewidmet.
Der Schwingklub Freiamt hat seine Wurzeln in Wohlen. Der erste Präsident war Franz Meier. Er war Mitbegründer am 16. August 1925 im «Sternen» in Wohlen. Wesentlich am Gedeihen hat auch der Bremgarter Walter Benz beigetragen: Zwischen 1930 und 1961 war er Präsident und wurde erster Ehrenpräsident der Freiämter Schwinger. Und was sagte der erste Präsident vor genau 100 Jahren? «Seid einig. Denn Einigkeit macht stark.» Das hat heute noch Gültigkeit.
100 Jahre Schwingklub Freiamt: Ein besonderer Verein feiert bodenständig seinen Geburtstag
Ein Fest unter Freunden. Rund 200 Gäste feiern den 100. Geburtstag des Schwingklubs Freiamt in der Turnhalle in Aristau. Ehrungen, Comedy, Musik – und tolle Reden gab es zu erleben. Für die Höhepunkte sorgten zwei Menschen mit dem Namen Stefan. Nämlich ESV-Boss Strebel und Sportjournalist Sprenger, der das Buch zum Jubiläum vorstellte.
Der Schwingsport steht im Fokus. Wie wichtig der Schwingergemeinde aber andere Dinge wie Leidenschaft, Kameradschaft oder Tradition sind, das konnte man in der Turnhalle in Aristau erleben. Aktivschwinger, Funktionäre, Eidgenossen, Ehrenmitglieder, Gönner
– alle kamen als Freunde zusammen.
Der SK Freiamt feierte seinen runden Geburtstag. Für Präsident Marco Küng ist klar: «Schwingen findet nicht nur im Sägemehl statt, sondern auch ausserhalb des Rings.» Dies widerspiegelt sich auch am Apéro der Jubiläumsfeier, auf dem Schulhausplatz in Aristau geht es beinahe wie bei einem Familienfest zu und her. Jung und Alt ist im Gespräch. Da wird gelacht und sich freundschaftlich auf die Schulter geklopft. Viele strahlende Gesichter – darunter einige bekannte Persönlichkeiten des Schwingsports – genossen die Atmosphäre.
Eine der grössten Persönlichkeiten in der 100-jährigen Vereinsgeschichte ist Stefan Strebel aus Villmergen. Dreifacher Eidgenosse und aktuell Technischer Leiter des Eidgenössischen Schwingerverbands (ESV). In seiner erfrischenden, humorvollen und souveränen Ansprache ging auch er darauf ein, wie wichtig die sozialen Kontakte im Schwingsport sind. Er erinnert sich an seine Aktivzeit im Schwingerkeller in Wohlen: «Du kommst ins Training, treibst Sport und redest mit deinen Kollegen. Allein diese einfachen Dinge sind grundlegend – und bringen einen enorm weiter.» Das helfe sportliche, berufliche und private Ziele zu erreichen, so der ehemalige Spitzenschwinger. Strebel schwingt mit seiner Rede obenaus, mit Schalk, mit dem gewissen etwas, dennoch bodenständig und ehrlich – und er nimmt wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.
Einer, der ebenfalls zu den grössten der Vereinsgeschichte zählt, ist Magnus Döbeli aus Sarmenstorf. Er ist der einzige Freiämter, der in den 100 Jahren zum Ehrenmitglied des ESV wurde. Magnus Döbeli, selbst ein ehemaliger Spitzenschwinger und Vater der aktuellen «Bösen» Andreas und Lukas, hat sich viele Jahre lang stets für die Jugend starkgemacht und viel geleistet. Logisch, dass auch er am Jubiläumsabend geehrt wurde. Apropos Jugend: Viele der jüngeren Schwinger halfen beim Jubiläumsanlass mit, die Gäste kulinarisch zu verwöhnen.
Von Bösen und ihren Geschichten
Der Abend war ein gelungenes Fest. Kurzweilige Reden, Ehrungen, Unterhaltung durch Komiker «Schösu» und Jodelgesang des «Echos vom Lindenberg». Dazu ein feines Bankett. Als Krönung wurde das Buch zum Jubiläum vorgestellt, quasi die Vernissage des Werks mit dem Titel «100 Jahre SK Freiamt. Geschichte und Geschichten». Autor des Buchs ist Sportjournalist Stefan Sprenger. Er gab Einblicke in das 280-seitige Werk und die Entstehung (mehr zum Buch in der separaten Berichterstattung in dieser Ausgabe). Er habe im Laufe des Projekts «die Freiämter Schwingerwelt» immer besser kennen- und schätzen gelernt. «Der SK Freiamt ist ein richtig starker Verein, der schöne Werte pflegt und ehrt», so sein Fazit. An jenem Abend durften die Gäste ein Buch mit nach Hause nehmen. Das allererste Exemplar aber brachte Sprenger am Tag vor dem Jubiläum persönlich bei Urs Meyer vorbei. Meyer wurde 1972 der erste Freiämter Eidgenosse der Geschichte. Aus gesundheitlichen Gründen konnte der über 80-Jährige aus Villmergen selbst nicht am Abend dabei sein, «doch ich wusste, wie sehr er sich auf die Geschichten in diesem Buch freute. So brachte ich es ihm gerne vorbei. Es war ein sehr emotionales Treffen. Und ich spürte, wie riesig er sich freute. Und das wiederum freute mich.»
Eine weitere Anekdote aus der Erstellung des Werks ist die Rangliste der besten 20 Freiämter Schwinger der Klubgeschichte. Diese Rangliste führt nach 100 Jahren Marcel Villiger mit 54 Kränzen an. Sprenger meinte schalkhaft: «Hätten wir die Top 25 genommen, wäre Broch auch noch erwähnt worden.» Im Publikum sitzt Josef Broch aus Beinwil/Freiamt. Er ist eine Klublegende, ehemaliger Präsident, ESV-Obmann der Kampfrichter – und der einstige Ringer leitete 2001 in Nyon sogar den Schlussgang am «Eidgenössischen». Broch reagierte ebenso humorvoll und sagte mit einem lauten Lachen: «Genau so ist es.»
Die Stimmen der Gratulanten
Nach 100 Jahren gibt es einige Menschen zu ehren – und es gab viele Gratulanten. Der Schwingklub Freiamt hat bei der Organisation an alles gedacht. So wurden die Ehrenmitglieder genauso geehrt wie die verstorbenen Kameraden. Ganz viel Wertschätzung für ganz viele Menschen. Auch die früheren Präsidenten wurden auf die Bühne geholt, jene der letzten 47 Jahre waren allesamt vor Ort. Insgesamt 13 eidgenössische Kränze holte der SK Freiamt in den letzten 100 Jahren. Dies erwähnte auch Lukas Meier – Präsident des Aargauer Kantonalen Schwingverbands – in seiner Rede. Als Geschenk brachte er eine Tasche voll Zwilchhosen für den Schwingernachwuchs mit. Michael Sager, Präsident des NWS-Verbands, brachte es in seiner Grussbotschaft auf den Punkt: «Die Freude am Schwingen ist das Wichtigste.» Und Marco Küng, der aktuelle Präsident des SK Freiamt, sagte in seiner Ansprache: «Wir wollen den Schwingsport attraktiv halten für alle.» Attraktiv war die Jubiläumsfeier ganz bestimmt. Die Dekoration, die Kulinarik, das Programm und die guten Reden trugen das ihre dazu bei. Aber am Ende sorgten die Menschen, ihre Beziehungen untereinander und ihr Einsatz für den Sport dafür, dass jener Verein erfolgreich 100 Jahre lang ein Zuhause war für alle Schwinger aus der Region. Und jene Werte, die ihnen so wichtig sind – nämlich Kameradschaft, Leidenschaft und Tradition – drückten auch diesem Abend ihren Stempel auf. --vaw
Das schier Undenkbare
Stefan Sprenger, Sportredaktor dieser Zeitung, realisierte das Jubiläumsbuch «100 Jahre Schwingklub Freiamt»
Pünktlich zur grossen Feier «100 Jahre Schwingklub Freiamt» ist das passende Buch dazu erschienen. Autor Stefan Sprenger hat nicht nur die beeindruckende Historie des Klubs beleuchtet. Sondern er erzählt auf 280 Seiten auch die schillernden Geschichten von Koryphäen und Eidgenossen.
Daniel Marti
Freundschaften fürs Leben wurden geschlossen, Schwingfeste gefeiert und mustergültig durchgeführt. Eidgenossen wurden bejubelt, Werte vorgelebt, tolle Erfolgsgeschichten geschrieben. Und der Verein wird von unzähligen Geschichten am Rande mitgeprägt. 100 Jahre Schwingklub Freiamt kann man kaum gesamthaft beschreiben. Der Schwingklub Freiamt war allerdings «bereit, für schier Undenkbares». So kommentiert Stefan Hofmänner, seit 1999 Schwingexperte beim Schweizer Fernsehen, in seinem Grusswort die Leistungen der Freiämter Schwinger.
«Was machen die da drin?»
Und dieses «schier Undenkbare» erzählt nun Stefan Sprenger im Jubiläumsbuch «100 Jahre Schwingklub Freiamt». Von der Historie bis zur glorreichen Gegenwart – so ziemlich alles beleuchtet er in diesem echt starken Werk. Stefan Sprenger begleitet die Schwingerszene seit über einem Jahrzehnt intensiv, mit Leidenschaft, mit Hingabe, vielleicht sogar mit Liebe.
Dabei war das nicht immer so. Denn seine Berührungen mit dem Schwingen waren behutsam. «Was machen die da drin?» Dies fragte sich der junge Stefan Sprenger oft, wenn er von der Pilatusstrasse her einen Blick in den Schwingkeller geworfen hat. Sprenger wuchs gleich gegenüber vom Schulhaus Halde in Wohlen auf, ebendort, wo bis 2007 die Freiämter Schwinger trainierten. «Für mich waren die Schwinger lange Zeit einfach ein Licht am Ende meiner Strasse», erzählt Sprenger. Und er kann sich noch gut daran erinnern, wie es im Halde-Schwingkeller roch. Nach Schweiss, nach Sägemehl, nach sportlicher Anstrengung. Schwingen, dieser traditionelle Sport, übte auf ihn erst später – ab 2010 – durch seinen Beruf als Sportredaktor dieser Zeitung – eine besondere Faszination aus.
Zug 2019 löste ganz vieles aus
Dann gab es noch diese besonderen Momente. Allen voran das Eidgenössische Schwingfest 2019 in Zug. «Das hat für mich persönlich vieles verändert», sagt er heute rückblickend. Andreas Döbeli holte den Kranz, Joel Strebel wurde ebenfalls Eidgenosse. Und Lukas Döbeli verfehlte das Eichenlaub ganz knapp. Und dramatisch. «Wie sich dann vor allem Andreas um seinen Bruder Lukas kümmerte, die restlichen Freiämter Schwinger eine tröstliche Traube um ihn bildeten, das war enorm eindrücklich.» Im Jahr 2022 holte Lukas Döbeli den Triumph in Pratteln nach. Und auch Sprenger jubelt, weil er die Geschichte dahinter hautnah miterlebt. «Ich durfte die drei Eidgenossen stets begleiten», so Sprenger. «Und ich mag diese Jungs einfach.»
280 Seiten und über 300 Stunden Arbeit
Die erfolgreichen aktuellen Schwinger haben dem Autor des Jubiläumsbuches stets imponiert. Als dann der Verein bei ihm anfragte, ob er denn zum 100-Jahr-Jubiläum des Schwingklubs Freiamt ein Buch schreiben und gestalten möchte, war er von Anfang an offen und musste gar nicht so lange studieren. «Ich bin mit dem Verein emotional verbunden – und jetzt noch mehr», sagt er. Und nur bei wenigen Vereinen würde er ein solches Werk anpacken. Aber beim Schwingklub Freiamt tat er dies gern.
Entstanden ist ein riesiges Werk. Der Inhalt ist äusserst vielfältig. 280 Seiten, gefüllt mit Historie, mit unglaublichen Geschichten, mit Erfolgen, mit starken Typen – menschlich und sportlich. Über 300 Stunden Arbeit hat Sprenger in dieses Buch gesteckt, das sind rund sieben Arbeitswochen. Es sind fast 100 000 Wörter und 539 Bilder. Auch schier undenkbar. Von März bis Ende September hat sich das Buchmachen erstreckt. «Das Buch ist umfangreicher geworden, als ich zuerst gedacht habe», gibt er heute zu. Selbst seine Frau Manuela sei ein bisschen zum Schwingfan geworden. «Sie hat dieses Projekt mitgetragen, wofür ich ihr sehr dankbar bin.»
Auch Präsident Marco Küng und das langjährige Vorstandsmitglied Adrian Stump leisteten wertvolle Unterstützung. Stump kümmerte sich um den grossen Statistikberg, Küng war der Türöffner und musste vieles mitentscheiden. Das sei eine sehr gute Zusammenarbeit gewesen, so Stefan Sprenger.
Der Schlüsselmoment
Und dann gab es noch einen grossen Schlüsselmoment für Stefan Sprenger. Eine Begegnung begleitete ihn durch das ganze Mammutprojekt. Sein erster Termin führte ihn im März nach Villmergen zu Urs Meyer. Er ist der erste Eidgenosse in der schillernden Geschichte des Schwingklubs Freiamt. Beim «Eidgenössischen» 1972 in La Chaux-de-Fonds lag Meyer nach dem ersten Tag völlig überraschend in Führung. Alle vier Gänge hatte er gewonnen. Niemand hatte ihm dies zugetraut, und erst im siebten Gang wurde er aus den Königsträumen geworfen. Niederlage gegen David Roschi, den späteren König. Was wäre, wenn er diesen Gang gewonnen hätte? Mit Rang acht wurde der Villmerger dennoch Eidgenosse. «Eine echt schöne Geschichte», so der Autor, «und diese Story und dieser Mensch Urs Meyer haben mich stets begleitet.» Bis zur Vollendung des Buchs. Sprenger hat das allererste fertig gedruckte Buch am Freitag vor der Jubiläumsfeier persönlich an den über 80-jährigen Urs Meyer überbracht. «Seine Freude war unbezahlbar», so Sprenger.
«Der Bauer mit riesiger Power», so heisst der Titel der Urs-Meyer-Story. Äusserst lesenswert. Er hatte den späteren Schwingerkönig Roschi tatsächlich fast besiegt. «Ich weiss bis heute nicht, wie er sich befreien konnte. Ich kann es immer noch nicht begreifen», sagt Meyer auch heute noch – also 53 Jahre später.
Der versoffene Muni
Das ist nur eine von etlichen berührenden und eindrücklichen Geschichten. Das Jubiläumsbuch ist voll davon. Und sie haben auch Stefan Sprenger mitgeprägt. Er habe all diese interessanten Typen kennengelernt. Wie sie auch alle heissen: Vollenweider, Rohrer, Villiger, Küng, Strebel, Döbeli. «Ich kann die Schwingerwelt heute besser verstehen. Dieses bodenständige Volk hat eine schöne Art, mit seinem Sport umzugehen. Obwohl die Tendenzen, das stetige Wachstum nicht alle Schwinger cool finden.» Damit spricht er die mittlerweile gigantischen Eidgenössischen Feste an.
Schwingen ist ein Publikumsmagnet geworden. Die Schwinger pflegen dennoch die Tradition – auch der Schwingklub Freiamt. «Es ist ein Verein mit einer hoch bewegenden Geschichte», weiss er heute. Und jede Geschichte habe Details, die erst durch das Buch ans Tageslicht gekommen sind. Wie beispielsweise die Anekdote von Ueli Wiederkehr aus Boswil, der einst am Schwingfest einen Muni gewonnen hat, diesen auf dem Platz in Bargeld umwandelte und den gesamten Betrag mit seinen Schwingerkumpels auf dem Heimweg «versoffen» hat.
Die Narbe von Schmid, die Unterhose von Strebel
Oder dass der erste Präsident als Franz Meier aus Wohlen auf die Welt gekommen ist, seinen Namen dann aber in Franz Meyer, eben mit Y, umgewandelt hat. Oder wer weiss schon, warum der Hägglinger Martin Schmid eine Narbe im Gesicht hat? Oder wieso der aktuelle Eidgenosse Joel Strebel aus Aristau an den Festen stets rote Unterhosen trägt? Oder dass der Bremgarter Walter Benz einst über 30 Jahre lang Präsident war. «Die geradlinige Art von Benz spürt man 30 Jahre lang in den Protokollen», so Sprenger.
Das Jubiläumsbuch ist eben auch eine Fundgrube. Mit Geschichten über die Koryphäen des Klubs, wie Schlussgang-Kampfrichter Sepp Broch, den Ringer-Schwinger und Topmotivator Leonz Küng, die ganze Schmid-Familie aus Hägglingen – oder über den Ehrenpräsident Walter Rohrer. «Er ist ein Mensch, der uneigennützig ganz grosse Dinge geleistet hat – aber er will auch nicht im Mittelpunkt stehen.» Auf 40 Seiten werden diese interessanten Geschichten der Koryphäen erzählt.
«Kein Theater. Rein. Machen. Raus.»
Letztlich ist es der Sport, der die schillernden Momente geliefert hat. Sieben Mitglieder des Schwingklubs Freiamt wurden zu Eidgenossen, zum höchsten aller Ziele. Alle der Reihe nach: Urs Meyer, Paul Vollenweider, Marcel Villiger, Stefan Strebel, Andreas Döbeli, Joel Strebel und Lukas Döbeli. Diesem Septett ist je eine ausführliche Geschichte gewidmet.
Welches ist überhaupt die Lieblingsgeschichte von Autor Stefan Sprenger? Er studiert lange. «Vielleicht jene von Marcel Villiger. Seine Art imponiert mir.» Villiger, Eidgenosse in Chur 1995, hatte ein besonderes Motto vor seinen Schwing-Duellen: «Kein Theater. Rein. Machen. Raus.» Der Villiger Marcel sei gradlinig, habe eine herrliche Art und holt die meisten Kränze der Vereinsgeschichte, nämlich 54. «Es ist richtig geil, was er alles erreicht hat.»
Und wer sind die Helden in der 100-jährigen Geschichte? Viele. Unendlich viele. Die dreifachen Eidgenossen Joel Strebel und Stefan Strebel, der es auch zum nationalen Boss schaffte. Einer mit Ecken und Kanten. Aber ein Held sei auch Franz Meier aus Wohlen. «Seid einig. Denn Einigkeit macht stark», sagte der erste Präsident des Schwingklubs Freiamt vor 100 Jahren. Oder dieser Bäckermeister Hans Schwalm aus dem Wohler Oberdorf, den alle nur «Teig» nannten. Er steht am Ursprung des SK Freiamt. Er befahl: «Jetzt tut euch endlich zusammen.» Und so wurde im August 1925 im «Sternen» in Wohlen der Schwingklub Freiamt gegründet. «Auch die Geschichte von Hans Schwalm hat mich in die gesamte Historie hineingezogen», sagt Buchautor Stefan Sprenger heute. Vielleicht auch, weil jener Schwalm seine Bäckerei gleich beim Haldenschulhaus hatte. Dort, nur ein wenige Meter von jenem Ort entfernt, wo die Freiämter ihren Schwingkeller hatten und viele Jahrzehnte später Sprenger aufwächst – und sich beim Anblick in den Trainingsraum fragt: «Was machen die da drin?» Heute – nach diesem grossen Buchprojekt des SK Freiamt – weiss er es ganz bestimmt.
Das Jubiläumsbuch «100 Jahre SK Freiamt» ist ab sofort erhältlich über die Homepage (www.schwingklub-freiamt.ch) oder während den gängigen Öffnungszeiten am Empfang der Freiämter Regionalzeitungen AG, Kapellstrasse 5, Wohlen.
Schwingerboss ist begeistert
Stefan Strebel ist die grösste Figur in 100 Jahren des Schwingklubs Freiamt. Der dreifache Eidgenosse aus Villmergen ist heute als ESV-Boss der höchste Schwinger der Schweiz. Er hat das Werk begutachtet und sagt: «Der Handballer Stefan Sprenger aus Wohlen schreibt ein Buch über 100 Jahre Schwingklub Freiamt. Schon allein diesen Fakt finde ich genial. Sprenger hat dieses Buch mit Feingefühl geschrieben, perfekt ausgeschmückt und viele tolle Geschichten erzählt. Eine grosse Leistung. Der SK Freiamt ist stolz auf dieses Werk und dankbar für Sprengers grosse Arbeit.»