Ganz spezielles Hobby

  17.11.2020 Waltenschwil

Zwei Waltenschwiler vertreiben eine Salatsauce

Es ist eine spezielle Geschichte, die hinter «Olga’s Salatwunder» steckt. Am Ursprung steht Olga, die Mutter eines guten Freundes von Dominic Tschan. Zu Schulzeiten war er oft zu Gast bei seinem Freund, manchmal ass er dort. Und dabei entdeckte er die Salatsauce von Olga, «die beste im Land», wie Dominic Tschan schmunzelnd sagt. Einige Jahre später ist die Salatsauce sein Hobby – mit einem anderen Freund aus der Jugendzeit vertreibt er sie. Beide leben in Waltenschwil. --ake


Von Olgas Küche in die Läden

Dominic Tschan und Marcel Schön wollen mit «Olga’s Salatwunder» Fuss fassen

2017 wurde die erste Flasche mit «Olga’s Salatwunder» gefüllt. Einer Salatsauce, nach Olgas Rezept, wie es der Name verrät. Von Anfang an dabei war Dominic Tschan aus Waltenschwil. Mit seinem neuen Geschäftspartner Marcel Schön will er nun weitere Produkte auf den Markt bringen.

Annemarie Keusch

Es ist eine spezielle Geschichte, die am Ursprung von «Olga’s Salatwunder» liegt. Dominic Tschan war zu Schulzeiten oft zu Gast bei einem seiner besten Freunde. In Uezwil war das. Ab und zu ass er dort – auch Salat. «Und diese Salatsauce schmeckte so unglaublich lecker.» Alle liebten sie, die Salatsauce, die Olga, die Mutter des Freundes, zubereitete. «Also entstand die Idee, zu testen, ob diese Salatsauce auch bei anderen Leuten gut ankommt», erzählt Dominic Tschan. Ausprobiert hat er dies mit Olgas Söhnen. Weil beide mittlerweile nicht mehr in der Region leben, stiegen sie aus dem Projekt aus.

Aber sie und Dominic Tschan waren es, die 2017 spontan Flaschen kauften, in grösseren Mengen Olgas Salatsauce produzierten und abfüllten und damit im Volg Waltenschwil vorstellig wurden. «Die Leute waren sehr offen», erinnert sich Dominic Tschan. Mittlerweile wird das «Salatwunder» nicht nur im Waltenschwiler Dorfladen, sondern auch im Volg Sarmenstorf, Wohlen und Bünzen, im Denner Sarmenstorf, Bremgarten und Muri, im Dorfladen Hermetschwil und bei Köpfli’s Delikatessen in Wohlen verkauft.

Skeptiker überzeugt

Mehrere Abende pro Woche verbrachten die Männer anfänglich damit, die Salatsauce penibel nach Rezept herzustellen und abzufüllen. «Dafür reicht unsere Zeit längst nicht mehr», sagt Dominic Tschan. Auch aus Qualitätsgründen ist die Produktion mittlerweile in Dornach in professionellen Händen. Bis dort der Geschmack aber der gleiche war wie bei der Originalsauce, war viel Aufwand nötig. Marcel Schön, der mittlerweile das Projekt mit Dominic Tschan führt, erzählt: «Stellten wir die Sauce selber her, machten wir das mit gängigen Produkten der Grossverteiler. In der professionellen Produktion arbeiten sie mit eigenen Produkten. Bis der Geschmack des Resultats der gleiche ist, dauert es.»

Tschan und Schön hatten die Geduld, zu testen, Rückmeldung zu geben, wieder zu testen. «Jetzt schmeckt die Sauce so wie jene, die Olga macht», sagt Dominic Tschan. Jeweils tausend Flaschen bestellen die beiden auf einmal. Ausreichen tut dies aktuell für rund zwei Monate. «Es ist wirklich erstaunlich, wie gut unser Produkt läuft», sagt Marcel Schön. Denn trotz viel Optimismus stiessen die Initianten anfangs nicht nur auf Zustimmung. «Von einigen Seiten hiess es, unsere Salatsauce sei viel zu teuer», erinnert sich Dominic Tschan. Zum Testen liessen sie trotzdem eine Flasche in der Filiale. Mittlerweile zählt der Laden zu ihren Kunden. «Wir konnten viele Leute überzeugen, die anfangs skeptisch waren», sagt Marcel Schön.

«Beste Salatsauce der Schweiz»

Für die beiden ist «Olga’s Salatwunder» ein Hobby. In ihrer Freizeit verschicken sie die Pakete oder bringen die Bestellungen in den Läden vorbei. Seit einem Monat können Private die Salatsauce via Internet bestellen. «Es ist unser kleines, aber feines Projekt, so wie wir es schon immer zusammen lancieren wollten», sagt Dominic Tschan, der als Physiklehrer tätig ist. Und dieses Projekt kommt sehr gut an. Als «beste Salatsauce der Schweiz» wird sie gerühmt. Das Ziel der beiden? «Wir wollen, dass möglichst viele Leute in der Schweiz Zugang zur Sauce haben», sagt Marcel Schön, der hauptberuflich Mechaniker ist.

Natürlich sind auch Schön und Tschan tägliche Konsumenten der eigenen Salatsauce. «So haben wir täglich Freude daran, beim Essen und beim Abenteuer, die Sauce in die Regale der Läden zu bringen», sagt Marcel Schön, der Kochen zu seinen Lieblingshobbys zählt.

Fleischsauce als zweites Produkt

Mit der Salatsauce haben die zwei Jugendfreunde, die beide in Wohlen aufgewachsen sind, aber noch nicht genug. Das zweite Produkt ist in der Pipeline und soll spätestens im nächsten Frühling in die Läden kommen. Viel wollen Dominic Tschan und Marcel Schön noch nicht verraten. Nur, dass es sich um eine Fleischsauce handelt. «Wir haben in den letzten Wochen viel davon gegessen», sagen sie lachend. Momentan seien sie mitten im Prozess mit der Produktionsfirma, damit die Fleischsauce denn auch wirklich so schmeckt, wie sie wollen.

«Faszinierend», sagen die beiden zum ganzen Prozess von der Idee bis zum fertigen Produkt. «Es ist sehr interessant zu sehen, was es alles braucht und welche Fragen man sich stellen muss», sagt Marcel Schön. Von der Gestaltung der Etikette bis zur Form der Flasche – alles will diskutiert sein. Mit «Olga’s Salatwunder» ist dieser Prozess längst abgeschlossen. Das Produkt verkauft sich bestens – allein in der Volgfiliale Waltenschwil 700-mal in diesem Jahr.

Und was sagt eigentlich die «Erfinderin» Olga dazu? «Sie freuts, dass wir ihre Sauce in die Welt tragen und dass sie so gut ankommt», weiss Dominic Tschan.

Mehr Infos: www.salatwunder.ch


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