Geldmittel werden knapper
18.06.2024 WohlenGeneralversammlung des SRK Kanton Aargau im «Hans und Heidi» in der Integra
Das Thema verringerte Finanzeinnahmen der Organisation Schweizerisches Rotes Kreuz betrifft auch das Aargauer Rote Kreuz. Das wurde an der Generalversammlung deutlich.
...Generalversammlung des SRK Kanton Aargau im «Hans und Heidi» in der Integra
Das Thema verringerte Finanzeinnahmen der Organisation Schweizerisches Rotes Kreuz betrifft auch das Aargauer Rote Kreuz. Das wurde an der Generalversammlung deutlich.
Alphonse Hauser
Die Frage der Finanzen war ein gewichtiges Thema an der Generalversammlung des Schweizerischen Roten Kreuzes Kanton Aargau in Wohlen. Spenden und Legate sind deutlich rückläufig, sowohl national als auch regional. Auch Beiträge der öffentlichen Hand (Bund, Kantone, Gemeinden) werden wesentlich restriktiver gesprochen. Darunter leiden praktisch alle sozialen Hilfsorganisationen in diesem Land und die Ursachen sind vielfältig.
Positives Handeln ist angesagt
Trotz der unbefriedigenden Lage bei den Einnahmen ist man gewillt, den bisherigen Kurs der Aktivitäten und Dienstleistungen für die Bevölkerung nicht nur weiterzuführen, sondern wenn immer möglich zu verbessern und zu erweitern. Finanziell steht die Organisation SRK Kanton Aargau weiterhin absolut geordnet da, was auch der externe Revisionsbericht bestätigt.
Im Zeichen einer aufgewühlten Weltlage, verbunden mit wirtschaftlichen Ängsten, bleibt denn auch für das SRK Kanton Aargau die Aufgabe, den Schwachen in der Gesellschaft beizustehen. Dazu ist die Organisation absolut bereit, wie die Geschäftsführerin Regula Kiechle in ihrem Ausblick bestätigt. Sie stellt, zusammen mit dem Vorstand, denn auch die Frage: «Wie entwickelt sich die Gesellschaft und was ist morgen?» Darauf sind Antworten zu finden.
Lanciert wird jetzt vom SRK Aargau eine interne Initiative zur Steigerung der Spenden und Legate. Dabei hilft, dass das SRK «zewo»-zertifiziert ist, was einem qualifizierten Gütesiegel entspricht.
Höhere Mitgliederbeiträge
Um mit dem guten Beispiel voranzugehen, beschliesst die Versammlung auf Antrag des Vorstandes eine moderate Erhöhung der Mitgliederbeiträge. Der Vorschlag wird diskussionslos und einstimmig angenommen. Der Mitgliederbeitrag für Passivmitglieder wird auf 45 Franken angehoben; erhöht werden auch die Beiträge der Kollektivmitglieder.
Man ist gewillt, sich an den Bedürfnissen der Zukunft zu orientieren, den Bedarf abzuklären und festzustellen, was möglich ist. Das ist nicht von heute auf morgen zu erreichen und so plant man mit einem Zeithorizont von zehn Jahren. Die aufgezeigte Thematik ist ein eigentlicher Spagat. Aber mit engagierten Leuten, wie das SRK Aargau sie hat, ist das zu schaffen. Die Freiwilligkeit ist ein zentrales Thema des SRK und dafür steht eine tolle Mannschaft tagtäglich im Einsatz.
Neue Herausforderungen
Vor allem das Thema «Einsamkeit» nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Hier besteht allgemein bei der gesamten Gesellschaft Handlungsbedarf. «Wir erreichen die Einsamen zu Hause noch zu wenig», sagt Präsident Hans Rösch in seiner Grundsatzrede. Dazu gehören auch alte Menschen und Kinder in ärmlichen Verhältnissen.
Ein weiteres Thema ist die Sicherung eines ausreichenden Bestandes an qualifiziertem Personal, das heisst engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der verschiedenen Pflegedienste. Hier besteht nicht nur schweizweit, sondern weltweit ein grosser Mangel. Das Rote Kreuz steht in der Verantwortung und diese wird auch wahrgenommen, besonders durch vielfältige Aktivitäten, vor allem in der Ausbildung.
Schliesslich bildet auch die ganze Thematik der kostenintensiven Digitalisierung eine grosse Rolle, an der auch das SRK nicht vorbeikommt. Da besteht beim SRK Aargau ein tolles junges Team, das gut unterwegs ist in der Entwicklung der digitalen Kommunikation.
Ordentliche Geschäfte
Zu einer Generalversammlung gehören auch die statutarischen Geschäfte. Vor allem der Jahresbericht, der auch als gut gestaltete Druckversion vorliegt, wurde einstimmig akzeptiert. Das Gleiche gilt für die gut geführte Jahresrechnung samt Revisionsbericht und führte ebenfalls zur Genehmigung und damit Entlastung des Vorstandes. Übrigens: Interessierte finden im Jahresbericht viele interessante Informationen und Hilfsangebote.
In seiner einführenden Rede zu Beginn der Generalversammlung rief Präsident Hans Rösch einige Grundsätze der Organisation SRK Aargau in Erinnerung. Er sprach vom Gemeinsinn, den es zu pflegen gilt, und vom Gedanken eines möglichst dezentralen Organisationsmodells.
Unter Anspielung auf ein Zitat von US-Präsident John F. Kennedy meinte Hans Rösch: «Frage nicht, was der Staat für dich tun kann, sondern frage, was du für den Staat und die Gesellschaft tun kannst.» Abschliessend überbrachte Hans Muff als Mitglied des Rotkreuz-Rates noch ein Grusswort des SRK Schweiz an alle Anwesenden. Und Regula Kiechle, Geschäftsführerin SRK Kanton Aargau, sagte dankbar: «Wir schätzen das Vertrauen der treuen Mitglieder.»