«Güggerüggü», endlich gehts los

  25.02.2022 Fasnacht

Mit dem «Ahösle» starteten die 72er ins Fasnachtsabenteuer unter dem Motto «De Hööchscht im Doorf»

Für einmal war das Motto der Jahrgänger schon vor dem «Ahösle» bekannt. Trotzdem fanden so viele Schaulustige wie vor Corona den Weg zum Güüggibueb, der von den 72ern wie üblich mottogerecht mit einem «Güggel»-Kostüm eingekleidet und feierlich enthüllt wurde.

Nadine Lang

Der Start des «Ahösle» der 72er präsentierte sich anders als die Jahre zuvor. Der Wagen beispielsweise, eines der Markenzeichen der jeweiligen Jahrgänger, steht schon beim Eintreffen der Hunderten Schaulustigen vor dem Güüggibueb bereit. Und auch das Motto «De Hööchscht im Doorf» wurde mit der Eröffnung des Fasnachtsfensters beim Rüebliland-Beck schon vor rund zwei Wochen gelüftet. «Das haben wir bewusst so gemacht, da wegen der Pandemie lange unsicher war, ob und wie wir uns der Bevölkerung überhaupt präsentieren dürfen», erklärt Christian Pfannstiel, der seit der Gründung des Jahrgängervereins im Jahr 2007 Präsident der 72er ist. «Dass mit den Lockerungen jetzt plötzlich eine fast normale Fasnacht möglich ist, ist genial», freut er sich.

«Güggel», so weit das Auge reicht

Der Anlass startet mit einem Gespräch zwischen zwei «Güggeln», die hoch über dem Dorf das aktuelle Geschehen beobachten. «Hesch ghört, glaub 72er sind jetzt dra», sagt der eine. «Jo, die träffed sich scho sit längerer Zyt. Dobe im Bänzelohhölzli händs zäme 777 Stude gmacht. Im September sind bim Thomas Ledermann denn d Mundstück agfertiget worde ond chorz drofabe händs mit em Hans-Ruedi Schmid uf sis 25-Jahr-Jubiläum bim Güüggischabe dörfe astosse. D Chnebelöbergab vo de 71er zo de 72er hätt denn im Januar stattgfonde», weiss der andere zu erzählen.

Plötzlich ertönen fasnächtliche Klänge und die Junggugge «Heide-Lärm» marschiert, gefolgt von den 48 Jahrgängern in ihren f lauschigen «Güggel»-Kostümen, auf den Platz. Ausgelassen wird getanzt und rasch formieren sich die Jahrgänger zu einer ersten Polonaise, die mitten durch die Zuschauermassen führt. Dann kommt die Erleuchtung einer der beiden «Dorfgüggel»: «Ah, jetzt han ichs usegfonde. S Motto esch ‹De Hööchscht im Doorf›.»

Aus den Lautsprechern des in vielen Arbeitsstunden gestalteten Wagens, auf den eine Kirche gebaut wurde, ertönen Glockenschläge. Anschliessend wird das bekannte Gedicht von Robert Stäger, das als Grundlage zur Mottowahl diente, vorgelesen. Von einer Drehleiter «fliegt» aus luftiger Höhe ein goldener «Güggel» in Richtung Güüggibueb, bevor dieser schliesslich von den Jahrgängern enthüllt wird. Die Zuschauer sind begeistert. Zu guter Letzt fahren die Jahrgänger noch den Kirchturm auf ihrem Wagen aus, wo, wie könnte es anders sein, ebenfalls ein goldener «Güggel» thront.


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