Gut vernetzt für die Region
11.06.2024 WohlenAbgeordnetenversammlung der Repla Unteres Bünztal mit spannendem Referat
Die Arbeitsgruppen des Regionalplanungsverbandes (Repla) Unteres Bünztal waren im vergangenen Jahr erfolgreich unterwegs. An der Abgeordnetenversammlung sprachen sie über ihre ...
Abgeordnetenversammlung der Repla Unteres Bünztal mit spannendem Referat
Die Arbeitsgruppen des Regionalplanungsverbandes (Repla) Unteres Bünztal waren im vergangenen Jahr erfolgreich unterwegs. An der Abgeordnetenversammlung sprachen sie über ihre diversen Projekte für und in den Gemeinden.
Monica Rast
Gemeinsam die Identität der Region fördern ist das Ziel des Regionalplanungsverbandes (Repla) Unteres Bünztal. Dabei werden die vorhandenen Qualitäten, Angebote und Potenziale in verschiedenen Bereichen wie Verkehr, Gesundheitsversorgung, Siedlungsentwicklung und Standortförderung vernetzt. Die Repla soll die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden koordinieren und stärken.
Kürzlich trafen sich die Abgeordneten der beteiligten Gemeinden zur Versammlung in der Bannegghalle in Waltenschwil. Als Gastgeber-Gemeinde stellte Waltenschwils jüngster Gemeinderat und Vorstandsmitglied Pascal Vontobel «die kleine, aber gut vernetzte Gemeinde» vor, bevor es an den offiziellen Teil ging. Präsident und Gemeindeammann Arsène Perroud freute sich in seinem Jahresbericht über die gute Zusammenarbeit. Aus seiner Sicht war 2023 ein gutes Jahr. Der Vorstand hatte sich mit verschiedenen Stellungnahmen befasst und den Austausch mit Nachbarregionen gepflegt. Die Sitzungen dienten unter anderem dem Austausch über aktuelle Themen wie Asylwesen, ärztliche Versorgung, Planungsvorhaben oder Winterdienst. «Der Austausch in und zwischen den Regionen gewinnt weiter an Bedeutung.» Die Repla Unteres Bünztal lebt von ihren drei Arbeitsgruppen. «Es ist nicht der Vorstand alleine, sondern ganz viele Leute, die mitwirken.»
Arbeitsprogramme fortgeführt und Projekte realisiert
«Die Kommission ist sehr erfolgreich unterwegs», berichtete Reto Widmer, Wohlen, Kommissionspräsident der Arbeitsgruppe Fahrplan und des öffentlichen Verkehrs. Trotz grossem Personalwechsel konnten alle Positionen ohne Qualitätsverlust neu besetzt werden. Der öffentliche Verkehr in der Region wurde ausgebaut. Dabei wurde der Busverkehr in Wohlen aufgewertet und zwei neue Regio-Express-Halte in Wohlen und Muri an Samstagen und Sonntagen eingeführt. Diese stellen mit dem neuen Halbstundentakt der S11 Zürich–Aarau den einzigen grösseren Bahnausbau im Kanton dar. «Die Arbeit mit dem Kanton war gut und konstruktiv und der Ausbau in der Region war richtig», meinte Widmer. «Nur die Buslinie zu den Sportanlagen war ernüchternd.»
Klimaresistente Mehlbeere als Aufwertung in die Gärten
Die Arbeitsgruppe Landschaft und Umwelt, präsidiert von Roland Polentarutti, Dottikon, hatte einige Baumpflanzungen in den Gemeinden Dottikon, Hägglingen, Hendschiken, Sarmenstorf, Uezwil, Wohlen und Villmergen vorgenommen. Es wurden Teichbauten besprochen und «Wildbienenstandorte im Baugebiet» lanciert und durch die Repla umgesetzt oder geplant.
Weitere Themen, welche die Kommission beschäftigen, sind Kleinstrukturen unter den Hochspannungsmasten. Das Geld nicht in schöne Pläne investieren, sondern in etwas Schönes in oder auf dem Boden, ist das Motto der Kommission. «Es braucht unsere Initiative», meinte Polentarutti.
Dieser Meinung ist auch Felix Näf aus der Arbeitsgruppe Landschaft und Umwelt. Er schleppte einen Baum in die Halle und erklärte: «Dies ist eine Mehlbeere und der Baum des Jahres 2024. Einheimisch, klimaresistent und er hat eine schöne Herbstfärbung mit essbaren Beeren.» Mit einem Flyer wollen sie in den Gemeinden eine Aktion starten, um möglichst viele Mehlbeeren in den Gärten zu verteilen.
Langzeitversorgung vom Kanton an die Repla delegiert
«Eine Daueraufgabe der Arbeitsgruppe Gesundheitsversorgung ist das Monitoring der Langzeitpflege», erklärte Claudia Long, Vorsitzende und Gemeinderätin Fischbach-Göslikon. Die Planung der Langzeitversorgung wurde vom Kanton an die Repla übertragen. Deshalb schlossen sich die Replas Mutschellen-Reusstal-Kelleramt und Unteres Bünztal zusammen.
«Wohnen im Alter ist ein brennendes Thema», meinte Claudia Long, «und deshalb wird das Themenfeld Wohnformen für selbstbestimmtes Leben bearbeitet.» Die Arbeitsgruppe kam zum Schluss, dass noch vieles möglich ist und sie auch in Zukunft gefordert sein wird.
Die Rechnung der Repla schliesst positiv ab und weist eine «sorgenlose Erfolgsrechnung» auf. Herbert Strebel, Präsident Erlebnis Freiamt, bedankte sich für die finanzielle Unterstützung. «Die Repla zahlt an eine gute Sache.» Vonseiten der Repla wird der Einsatz von Erlebnis Freiamt sehr geschätzt.
Sorgsamen Umgang mit Wasser lernen
Wenn etwas knapp wird, muss man mit dieser Ressource bewusst umgehen. Wie wertvoll Wasser ist, hat man in den letzten Jahren erfahren. Die hitzeangepasste Siedlungsentwicklung ist für die Gemeinden eine grosse Herausforderung. Man muss auf die veränderten Bedingungen reagieren und proaktiv handeln. Das Konzept Schwammstadt ist dabei ein aktueller Ansatz, um Regenwasser zu speichern. Projektleiterin kantonale Wasserstrategie Natalia Krempaska zeigte in ihrem Referat auf, was in Gemeinden möglich ist. «Man muss möglichst viel Blau und Grün erhalten.»
Das Prinzip der Schwammstadt geht die Herausforderungen von Hitze und Starkregen gleichermassen an. Die Umgebung wird so gestaltet, dass sie überschüssiges Wasser wie ein Schwamm vor Ort speichern kann, um dieses bei Hitze wieder abzugeben. Das Hauptziel dabei ist ein naturnaher Wasserhaushalt. Dazu gibt es verschiedene Projekte. Wie diese aussehen könnten, unterbreitete Natalia Krempaska anhand von Bildern in ihrem Referat. Die Infoplattform Schwammstadt liefert dabei wertvolle Informationen, welche zur wasserbewussten Siedlungsplanung bewegen. «Der Ablauf des Regenwassers ist ein gutes Thema für die Repla», meinte Arsène Perroud.