Handgemachtes aus dem Dorf

  14.09.2021 Bünzen

Der achte Bring-und-Hol-Tag in Bünzen hielt ein neues Angebot bereit

Einem Gegenstand ein zweites Leben schenken. Diese Idee stand am Anfang des Bring-und-Hol-Tags. Zum achten Mal fand dieser am Samstag statt. Und erstmals war ein «Handgmachts-Märt» darin integriert. Leute aus dem Dorf konnten ihre Arbeiten präsentieren.

Annemarie Keusch

Gehäkelte Tiere. Oder Süsses aus der Backstube. Auch Acrylbilder gehörten zum Angebot. «Wir wollen den Leuten aus Bünzen und Waldhäusern, die in ihren Stuben irgendetwas herstellen, eine Plattform geben», erklärt Rolf Wiederkehr. Er ist Präsident der Ortsbürgerkommission, die zum achten Mal den Hol-und-Bring-Tag organisierte. Erstmals gehörte der «Handgmachts-Märt» dazu, wo fünf Frauen aus dem Dorf ausstellten. «Ein schöner Start», findet Rolf Wiederkehr. Die neue Idee ausgeschrieben, hätten sie keine Ahnung gehabt, was sie erwartet. «Dass es nicht 20 Anmeldungen werden, das wussten wir», sagt Wiederkehr. Der Grund: Anmelden konnten sich nur Leute aus Bünzen und Waldhäusern.

Der «Handgmachts-Märt» fand als Ergänzung zum Hol-und-Bring-Tag statt. «Wir versuchen immer wieder, neue Leute an den Anlass zu locken», erklärt Wiederkehr, der seit zwölf Jahren Präsident der Ortsbürgerkommission ist. «Uns ist es wichtig, dass wir dazu beitragen, dass etwas los ist im Dorf.» Der Hol-und-Bring-Tag sei bei einer Ideensammlung entstanden. «Damals waren solche Anlässe in der Region noch überhaupt nicht verbreitet.»

Weitergeben anstatt wegwerfen

Und nach wie vor ist der Hol-und-Bring-Tag beliebt. Auch heuer sind die Tische in der Turnhalle voll mit Büchern, mit Kinderspielzeug, mit Kochgeschirr. Nur die Garderobe, wo Kleider aufgehängt werden könnten, bleibt leer. «Das ist spannend zu beobachten. Andere Jahre brachten viele Leute Kleider, jetzt niemand.» Von Anfang an sei der Hol-und-Bring-Tag bei der Bevölkerung bestens angekommen. «So müssen Gegenstände nicht weggeworfen werden, sondern erhalten ein zweites Leben», begründet Rolf Wiederkehr.

Mehr als 20 Leute waren es an diesem Samstag, die Gegenstände in die Turnhalle brachten, die von anderen gut wieder gebraucht werden können. Was Wiederkehr mit Nachdruck betont: «Wir nehmen keinen Schrott.» Auch in der Ausschreibung steht etwa: «Defekte grosse Möbel? Zerlegen, mit Sperrgutmarken versehen und der wöchentlichen Kehricht- und Sperrgutsammlung mitgeben.»

Langjähriges Engagement für die Gemeinde

Für die Ortsbürgerkommission ist die erste Durchführung des Hol-und-Bring-Tags zusammen mit dem «Handgmachts-Märt» gelungen, auch weil die Festwirtschaft, die nach dem Aus der «Bünzgeischter» durch die Schützengesellschaft geführt wurde, wieder belebter war. Das ist Wiederkehr wichtig. «Bei allen unseren Anlässen soll auch der gesellschaftliche Aspekt nicht zu kurz kommen», betont er. Nicht nur beim Hol-und-Bring-Tag, auch beim Waldarbeitstag, wo traditionellerweise die Lebensbäume für Neugeborene gepflanzt werden, und bei Aussügen.

Rolf Wiederkehr ist in der Ortsbürgerkommission mit viel Engagement dabei. Das war er auch während zwölf Jahren in der Finanzkommission. «Ich setze mich gerne für unser Dorf ein», sagt er. Besonders die Arbeit in der Ortsbürgerkommission gefalle ihm. «Es ziehen alle am Wagen. Alle sind motiviert, etwas auf die Beine zu stellen.» Umso zufriedener sind die Organisatoren, wenn die Anlässe ankommen. Rund 80 Besucherinnen und Besucher waren es am Samstag über den Tag verteilt. Und vieles, das gebracht wurde, holten andere ab. «So macht es Spass», sagt Wiederkehr.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote