Hilfsbereit und mutig

  01.06.2021 Wohlen

Andreas Schmid ist Kopf des Monats Mai

Als Teamcaptain von «Judo goes Orient» hat Andeas Schmid grossen Anteil daran, dass das Projekt erfolgreich war.

Nachdem die «Europa-Orient-Rallye» zum zweiten Mal in Folge abgesagt wurde, hätte das Team von «Judo goes Orient» den Bettel hinwerfen können. Stattdessen haben sich die sechs Wohler Judokas dafür entschieden, auf eigene Faust zu den Waisenhäusern in Rumänien und Bulgarien zu fahren und haben allen Risiken getrotzt.

Stellvertretend für die Leistung des Teams wurde dessen Captain Andreas Schmid von der Redaktion zum Kopf des Monats gewählt. --jl


«Ein absoluter Macher»

Kopf des Monats Mai: Andreas Schmid, Teamcaptain von «Judo goes Orient»

Das Team von «Judo goes Orient» hat viel Mut und Hilfsbereitschaft bewiesen. Stellvertretend für die Leistung der sechs jungen Männer vom Judo und Aikido Club Wohlen wurde Teamcaptain Andreas Schmid von der Redaktion zum Kopf des Monats Mai gewählt.

Josip Lasic

Seit Sonntag sind sie wieder zu Hause. Das Team von «Judo goes Orient», angeführt von Teamcaptain Andreas Schmid, konnte die beiden Waisenhäuser in Rumänien und Bulgarien mit den rund drei Tonnen Hilfsgütern beliefern. Die sechs Wohler Judokas mussten im Vorfeld bei ihrem Projekt zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Die «Europa-Orient-Rallye», an der sie starten wollten, wurde wegen der Covid-Pandemie zweimal abgesagt. Aus demselben Grund war es dem Team von «Judo goes Orient» lange nicht möglich, auf eigene Faust loszufahren. Auch jetzt war das Unterfangen mit zahlreichen Risiken verbunden. Es war unklar, ob sie wegen der Pandemie überhaupt in die jeweiligen Länder einreisen können.

In solchen Situationen kann eine starke Führungsperson den Unterschied ausmachen, ob die Motivation verloren geht oder ein Team weiter am Ball bleibt. «Judo goes Orient» hatte diese Person im 31-jährigen Andreas Schmid. Der Bünzer ist nicht nur Teamcaptain von «Judo goes Orient», sondern auch Präsident des Judo und Aikido Clubs Wohlen.

Lob vom «Vorgänger»

Bis 2018 hatte Roger Hofer dieses Amt im Verein inne. Er und Schmid sind die einzigen Teammitglieder, die bereits 2016 als «Judo goes Orient» auf der Rallye unterwegs waren. Auch diesmal war Hofer dabei und teilte sich mit Schmid das Auto. «Ich kenne Andreas, seit er als Kind bei uns in den Verein eingestiegen ist», erzählt Hofer. «Er war als Kind sehr ehrgeizig. Mit dem Heranwachsen wurde Andreas immer pflichtbewusster und zuverlässiger, was ihn bis heute auszeichnet. Deshalb habe ich ihn als meinen Nachfolger als Club-Präsidenten des Judo und Aikido Clubs Wohlen angefragt. Ich habe eine nachhaltige Lösung gesucht.»

Beim Projekt hat Schmid aus Hofers Sicht die Führungsqualitäten einmal mehr unter Beweis gestellt. «Mit der Erfahrung der Rallye von 2016 fällt es ihm leicht, das Team zu managen», erzählt Hofer. «Ich stehe ihm hie und da mit einem guten Ratschlag als ‹stiller Cowboy› zur Seite. Andreas bringt aber gute Führungseigenschaften mit und mit seiner kollegialen und freundlichen Art gelingt es ihm, das Team jederzeit bei guter Laune zu halten.»

Keine halben Sachen

Corinne Schmid ist Vizepräsidentin beim Judo und Aikido Club Wohlen. Sie betont, dass sie in diesem Projekt zwar nicht involviert war, sie aber gemeinsam im Verein schon vieles umsetzen konnten. «Ich würde sagen, er ist ein absoluter Teamplayer und liebt es, zu organisieren. Auf jeden Fall gibt er immer 100 Prozent. Wenn er also etwas in Angriff nimmt, dann macht er das richtig und ist mit vollem Herzen dabei. Er ist ein absoluter Macher.»

Corinne Schmid betont, dass der Clubpräsident niemand ist, der sich in den Vordergrund stellt. «Einfach nur delegieren ist nicht sein Ding, er packt mit an und scheut keinen Aufwand. Dabei achtet er sehr darauf, dass es seinen Mitmenschen und seinem Team gut geht, und legt grossen Wert darauf, Entscheidungen gemeinsam zu fällen.»

Helfen spornt ihn an

Neben Hofer und Andreas Schmid waren auch Lukas Küchler, Joél Berger, Yanik Wechsler und Philipp Schmid – der drei Jahre jüngere Bruder von Andreas – mit im Team. Lukas Schmid ist der Jüngste im Brüder-Trio und war im Gegensatz zu Andreas und Philipp nicht mit auf der Tour. Vom Engagement seiner Brüder und des restlichen Teams ist er begeistert. Über Andreas sagt er: «Er strebt immer neue Herausforderungen an. Neben dem Job auch privat. Deshalb stürzt er sich auch immer gern in solche Projekte.» Aus Sicht des jüngsten Bruders ist genau diese Möglichkeit, Menschen zu helfen, das, was Andreas Schmid antreibt. «An einer Rallye mitzufahren, ist das eine. Daraus eine karitative Hilfe zu machen, ist das, was ihn anspornt. Das gibt ihm Freude und Durchhaltewillen.»

Sein Feuer steckt an

Dass Lukas Schmid so positiv über seinen Bruder spricht, erstaunt nicht besonders. «Seine beiden Brüder sind ihm sehr wichtig. Andreas ist ein absoluter Familienmensch», sagt Manuela Scherer. Die Wohlerin ist die Partnerin des «Judo goes Orient»-Captains. «Ich habe Andreas mit der Vorfreude auf die Rallye 2020 kennengelernt. Das war im August 2018. Damals war das Team noch nicht mal komplett. Aber ja, seit ich ihn kenne, brennt er für das Projekt.» Die Wohlerin beschreibt Schmid als ausgeglichenen und geerdeten Menschen. Eine Auswahl der Adjektive, die ihr ebenfalls zu ihm einfallen: «Positiv, aufgestellt, motiviert, mitreissend, liebevoll, pflichtbewusst und für jeden Spass zu haben.»

Scherer betont, welchen Aufwand Andreas Schmid und sein Team auf sich genommen haben. Sie blieben stets kreativ, wenn es darum ging, anderen zu helfen. «Die meisten Teams fahren einfach mit. Nicht so bei unserem Team. Da entstanden so viele Nebenprojekte. Die deutschen Teams fragten, ob unsere Jungs denn überhaupt noch arbeiten würden.» Das tun sie. Alle sechs arbeiten Vollzeit – und haben daneben sehr viel Zeit in das Projekt investiert. «An vielen Wochenenden engagierten sie sich in der Oase für das Projekt. Abends kamen wir Freundinnen jeweils dazu. Das Projekt stand nicht alleine im Vordergrund, das Gemütliche und Soziale durfte nie fehlen.»

Vor dem Mut, der Hilfsbereitschaft, der Kreativität und dem Engagement, die vom Team von «Judo goes Orient» und seinem Captain Andreas Schmid an den Tag gelegt wurden, kann man den Hut ziehen.


Die bisher Gekürten

Im Monat Januar wählte die Redaktion Melanie Hasler zum Kopf des Monats. Die Bobpilotin zeigte international ihr Können und erreichte im Weltcup und an der Junioren-WM den dritten Platz. Im Monat Februar wurde René Neiger zum Kopf des Monats erkoren. Er war in Muri an der Fasnacht so präsent wie kein anderer Fasnächtler in der Region – und dies trotz erschwerter Coronasituation. Seine Wahl erfolgte stellvertretend für alle aktiven Fasnächtler. Im März schliesslich ging die Auszeichnung an den Wohler Gemeinderat Thomas Burkard für seine vorbildliche Betreuung von zwei Grossprojekten: dem Neubau der Dreifachhalle Hofmatten und dem sehr anspruchsvollen Projekt Schulzentrum Halde. Kopf des Monats April wurde der Wohler Pirmin Breu, Organisator der K-13, der Tage der offenen Ateliers im Freiamt.


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