Im Kampf gegen das Virus
29.12.2020 WohlenDer Wohler Maurice Dubler leistete als Sanitätssoldat speziellen Militäreinsatz in Basel
Er ist ausgebildeter Sanitätssoldat und wurde zu einem besonderen militärischen Einsatz aufgeboten: Maurice Dubler unterstützte das Personal auf der Coronastation im Universitätsspital Basel.
Wie verhält sich eigentlich das Militär in dieser Coronakrise? Diese Frage stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger. Das Militär setzt seine Dienste ganz gezielt ein. Bester Beweis dafür ist Maurice Dubler. Der 20-jährige Wohler beendete kurz vor Weihnachten seinen speziellen Einsatz im Universitätsspital in Basel. 36 Tage lang kämpfte er gegen das Virus und betreute Patienten. Inzwischen, sagt er, habe er an Respekt vor dem Virus gewonnen. Der besondere Einsatz wird ihm positiv in Erinnerung bleiben.
Rückblende. Im vergangenen Januar rückte Maurice Dubler in die Rekrutenschule ein. In Airolo startete er die RS als Sanitäter. Er habe etwas Sinnvolles im Militär machen wollen, erklärt er. Darum entschied er sich für die Rekrutenschule als Sanitäter. Während 18 Wochen wurde er zum Sanitätssoldaten ausgebildet. Wobei die letzten Wochen nicht mehr Normalbetrieb herrschte. Corona hielt Einzug. Die letzten sieben Wochen der RS gab es keinen Urlaub. Vom Dauerdienst ging es dann in die Freiheit, zurück in den elterlichen Betrieb. Maurice Dubler, ausgebildeter Kaufmann mit Berufsmatura, arbeitet im Büro, in der Buchhaltung, im Verkauf der Garage Erwin Dubler AG in Wohlen. Der Alltag hatte ihn wieder. Bis an einem Samstag im November das Aufgebot per Mail erfolgte: drei Tage später Einrücken im freiburgischen Moudon. Zweck: die Grundversorgung in aussergewöhnlichen Zeiten sichern. Die in der RS ausgebildeten Sanitäter wurden für den Ernstfall aufgeboten.
Respekt war immer da
In Moudon erfolgte die Einteilung ins Universitätsspital nach Basel. Dort herrschte Personalknappheit. Vom 7500-köpfigen Personal elen knapp zehn Prozent aus, es war erkrankt, infiziert oder in Quarantäne. Es musste rasch Ersatz her, darum der Militäreinsatz. Mit Maurice Dubler zusammen wurden rund 50 Personen nach Basel abkommandiert. Der Wohler war mitten im Kampf gegen das Virus gelandet.
Der ausgebildete Sanitätssoldat unterstützte Krankenschwestern, war bei der morgendlichen Patientenrunde dabei. Er war Allrounder, vom Herrichten der Betten bis zur Patientenbetreuung. Die Einsätze auf der Coronastation waren natürlich anfänglich besonders. Und wurden irgendwann zur Routine. Gab es Angst vor einer eigenen Infektion? «Wir hatten stets sehr gute Schutzmassnahmen. Darum kam keine Angst auf, aber der Respekt war immer da», sagt er. Irgendwann habe man sich an den Tagesablauf gewöhnt. Betreuung, desinfizieren, Schutzbrille, Entsorgung des Materials, Sitzung, Besprechung.
Gesehen, was Corona anrichten kann
Sein Einsatz im Unispital Basel habe auch zu einer anderen Sichtweise geführt, so Dubler. «Früher habe ich die Bedrohung durch das Virus nicht ganz so ernst genommen. Aber ich habe nun viele Leute gesehen, denen es sehr schlecht ging.» Er habe hautnah mitverfolgt, was Corona anrichten könne. «Heute denke ich anders.» Er selber werde in Zukunft sehr vorsichtig mit dem Virus und den Ansteckungsgefahren umgehen.
Im Unispital in Basel ist ein ganzer Stock nur für die Coronapatienten reserviert. Letztlich leistete Maurice Dubler in Basel 36 Tage Dienst, dies wird als zwei WKs angerechnet. Er habe noch nie unter solchen Bedingungen arbeiten müssen, blickt er zurück und zieht ein positives Fazit: Er bringt jetzt viel Verständnis auf für Menschen, die in Spitälern arbeiten. Und seine Arbeit in Basel sei eine «coole Erfahrung» gewesen. Er konnte mithelfen, das Spitalpersonal, welches am Anschlag ist, entlasten. Am Anfang sei so vieles ungewiss gewesen. Dann habe er erkannt, dass seine Arbeit sinnvoll ist. «Und das ist gut so.» --dm