Im Zeichen des Wandels
10.01.2023 Zufikon, Region BremgartenRund 250 Personen stiessen am Neujahrsapéro der Gemeinde beschwingt miteinander an
Das Anfang 2020 erstmals durch die Gemeinde Zufikon durchgeführte Konzept des Neujahrsapéros mit kurzer Ansprache des Ammanns und unterhaltsamem Konzert fand auch in seiner ...
Rund 250 Personen stiessen am Neujahrsapéro der Gemeinde beschwingt miteinander an
Das Anfang 2020 erstmals durch die Gemeinde Zufikon durchgeführte Konzept des Neujahrsapéros mit kurzer Ansprache des Ammanns und unterhaltsamem Konzert fand auch in seiner zweiten Ausgabe regen Anklang. Gemeindeammann Daniel Stark betonte den Wandel, während die «Merry Sisters» einen laut beklatschten Auftritt hinlegten.
Roger Wetli
«Nichts ist beständiger als der Wandel» – dieses Sprichwort stellte der Zufiker Gemeindeammann Daniel Stark ins Zentrum seiner kurzweiligen Neujahrsansprache. Er zog dazu Beispiele des letzten Jahres aus seiner Gemeinde und aus der ganzen Welt heran. «Wir haben zum Beispiel 2022 einen Seniorenrat eingeführt, der seine Arbeit bereits aufgenommen hat. In diesem Jahr sind verschiedene Aktivitäten geplant, die auf die Bedürfnisse unserer älteren Mitbürger zugeschnitten sind.» Konkret erwähnte er eine Zusammenarbeit mit der Schule, welche einen generationenübergreifenden Austausch zwischen Jung und Alt ermöglichen wird. «Über weitere Details, Kurse, Anlässe und Freizeitaktivitäten werden wir rechtzeitig informieren», versprach der Gemeindeammann.
Sich als Team gefunden
Im Wandel stand auch sein Ratsgremium. «Anfang 2022 haben zwei neue Gemeinderatsmitglieder ihre Arbeit aufgenommen. Die beiden haben sich gut in ihre Ressorts eingelesen und konnten bereits erste Impulse bewirken. Als Team haben wir uns gefunden», betonte Daniel Stark.
Nicht im Wandel, sondern im Wandern war die Zufiker Bevölkerung im letzten Mai während der Grenzwanderung, die von der Gemeinde durchgeführt wurde. «Der Anlass fand nach zehn Jahren Pause wieder einmal statt. Es war schön, sich nach zwei Jahren Pandemie wieder regulär treffen und austauschen zu dürfen. Es wird bestimmt wieder einmal eine Gelegenheit geben, unser Dorf von einer anderen Seite kennenzulernen», stellte er in Aussicht und versprach: «Wir werden diesen Anlass wiederholen.» Ebenfalls erwähnte der Ammann die sehr gut besuchten Anlässe Seniorenausflug und Waldumgang. «Beide entsprechen einem Bedürfnis der Bevölkerung und sind nicht mehr wegzudenken.»
Weniger betroffen
Zum überregionalen und weltweiten Wandel beleuchtete Daniel Stark das Ende der Massnahmen gegen das Coronavirus Anfang Februar und die Invasion der Russen in die Ukraine ab 24.Februar. Dank dem ersten Ereignis dürfe das soziale Leben ohne Einschränkungen wieder so gelebt werden, wie es bis Anfang 2020 der Fall gewesen ist. Freunde und Konzerte durften wieder unbeschwert besucht und Reisen unternommen werden. «Man kann sich seither einfach wieder frei fühlen.»
Fast gleichzeitig sei aber rund 2000 Kilometer von der Schweizer Grenze, vor den Toren von Europa, ein Krieg ausgebrochen. «Die wirtschaftlichen Folgen waren und sind für alle spürbar. Tausende Flüchtlinge haben danach auch in der Schweiz Schutz gesucht und konnten auch dank dem solidarischen Verhalten von Zufikerinnen und Zufikern privat aufgenommen werden.» Der Gemeinderat und die Verwaltung würden alles daransetzen, auch in den kommenden Monaten ihrer Verpflichtung nachzukommen, um Schutzsuchenden einen sicheren Ort zur Verfügung zu stellen, bis sich die Lage in ihren Heimatländern wieder entspannt.
Daniel Stark relativierte dabei die hohe Aufnahmequote von ukrainischen Flüchtlingen in der Schweiz und zog die offiziellen Zahlen von Ende Dezember des UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) herbei: «Es sind rund 7,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert. Davon sind alleine in Polen 1,5 Millionen und in Deutschland 1 Million untergebracht. Das entspricht in Polen 4,1 Prozent der Bevölkerung und in Deutschland 1,3 Prozent. In der Schweiz sind wir mit 76 000 ukrainischen Flüchtlingen gefordert und teilweise überfordert, was 0,9 Prozent der Bevölkerung ausmacht.» Wir seien also wesentlich weniger betroffen als andere, ärmere Länder.
Dialogbereitschaft als wichtige Stärke
«Auch 2023 wird uns der ständige Wandel begleiten», schaute Daniel Stark voraus. «Wir alle werden mit den kommenden Herausforderungen umgehen und versuchen, daraus das Beste zu machen.» Das Augenmerk solle man aber nicht auf die negativen Schlagzeilen legen, sondern sich an den kleinen Sachen erfreuen, die das neue Jahr bereichern würden. Der Ammann wünschte der Bevölkerung dazu viel Zuversicht und dass man zueinander schauen und Rücksicht nehmen soll. «In diesem ständigen Wandel glaube ich daran, dass wir in der Schweiz weiterhin auf den beständigen Wert des gegenseitigen Dialogs setzen können. Denn mit diesem können wir schlussendlich ausgewogene Kompromisse finden.»
Spass und feiner Humor
Nichts von Kompromissen wollte nach dieser Neujahrsansprache der Frauenchor «Merry Sisters» mit Sitz in Zufikon wissen. Beschwingt und bewusst etwas schräg und dusselig unterhielten sie die 250 Anwesenden bestens. Dabei liessen sie es sich nicht nehmen, auch dezenten Bezug auf Zufikon zu nehmen. So bauten sie ein fingiertes Telefonat mit Ewald Wagner, Präsident des Turn- und Sportvereins Zufikon und Pilzkontrolleur, ein. Sie wiesen dabei auf charmante Art auf die Turnshows hin, die am selben Ort in der Turnhalle A am Freitag, 20. Januar, und Samstag, 21. Januar, aufgeführt werden. Musikalisch gab es Darbietungen von Liedern über eine Parkplatzsuche, Zahnbürsten und ein Medley mit Schweizer Liedgut. Als Frauenchor nahmen sie sich auch gerne selber auf die Schippe, indem sie sangen, dass in jeder Frau ein Stück Hefe schlummert, das irgendwann aufgeht. Emotional wurde es beim ironischen Text der Pop-Rock-Band «Die Ärzte», der eine überzeichnete gute, schöne Welt besingt, in der alle Männer Mädchen wären. Dazu gab es immer wieder spannende Choreografien und viel Bewegung. Derart beschwingt spendeten die Anwesenden lauten Applaus und stiessen anschliessend in bester Laune auf ein grandioses Jahr 2023 an.