Immer wieder neue Wege

  18.03.2022 Wohlen

Erlebnis Freiamt präsentiert Jahresprogramm

Den Leuten im Freiamt zeigen, welche Schönheiten und Raritäten ihre Region zu bieten hat, das ist eines der Ziele von Erlebnis Freiamt. Und die Verantwortlichen rund um Präsident Herbert Strebel tun dies mit immer neuen Ideen. So präsentierte der Vorstand nicht nur das Jahresprogramm, sondern auch zwei Neuheiten. Einerseits wird noch vor den Sommerferien jede Gemeinde mit einer neuen Freiämterweg-Beschilderung ausgestattet.

Und auch das Team des Sagenwegs wagt neue Wege und weitet den Blick für ganz viele Geschichten. --ake


Den Freiämtern ihre Region zeigen

Erlebnis Freiamt präsentiert im Gasthof Rössli in Wohlen Neuerungen beim Sagenweg und auf dem Freiämterweg

Über 192 Kilometer erstreckt sich der Freiämterweg. 64 Infotafeln klären über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf. Nun kommt eine neue Beschilderung hinzu. Und Neues gibt es auch im Sagenweg. Die öffentlichen Anlässe wurden neu aufgegleist.

Annemarie Keusch

Es ist nach wie vor Herbert Strebels Traumvorstellung. «Das Freiamt als Ganzes bewerben», sagt der Vereinspräsident. Damit nicht alle Anbieter von Kultur, von gesellschaftlichen Anlässen, von Freizeitaktivitäten ihre eigenen Brote backen, sondern dass man mehr zusammenspannt. Erlebnis Freiamt ist so etwas wie die Dachorganisation über alle Veranstalter hinweg, stellt etwa jährlich eine nicht abschliessende Liste «Freiamt Top 50» zusammen, die zeigt, was in der ganzen Region ansteht.

Diese Zusammenarbeit intensivieren, daran arbeiten Herbert Strebel und der ganze Erlebnis-Freiamt-Vorstand. «Vernetzen», nennt Strebel ein Stichwort. Die Angebote im Freiamt bekannter machen, ist ein weiteres Ziel. «Wir wollen nicht Touristen aus China ansprechen. Klar, wenn sie kommen wollen, können sie das gerne tun. Aber in erster Linie sprechen wir die Leute an, die hier leben. Wir wollen den Freiämterinnen und Freiämtern zeigen, was ihre Region alles zu bieten hat.» Gerade in den letzten zwei Jahren habe dies geboomt. «Wir sind einer der wenigen Veranstalter, deren Angebote ständig zugänglich waren», sagt Strebel. Der Freiämterweg, der Kinderweg, der Sagenweg, der Veloweg – alles wurde rege genutzt. «Auch auf der Homepage verzeichneten wir steigende Besucherzahlen.»

Weg zu den Nachbardörfern

Auf diese bestehenden Steckenpferde setzt Erlebnis Freiamt auch im nächsten Jahr. Das zeigt ein Blick in das Jahresprogramm. Nicht erwähnt ist der Kinderweg Benzenschwil. «Aus einem einfachen Grund», erklärt Herbert Strebel. Der Weg sei überlastet. Zudem müsse die Leitung nach dem Tod der «Kinderweg-Mutter» Marianne Moos neu aufgegleist werden. Das Betreuerteam habe sich bereit erklärt, den Weg im Sinne von Marianne Moos weiterzuführen. So viel kann Strebel schon verkünden.

Adrian Heimgartner ist innerhalb des Vorstandes für den Freiämterweg verantwortlich und führt Wanderanlässe durch. Wieder sind es drei, einer schon nächste Woche, die Sterntour im Juni und die Herbstwanderung im September. «Wir wollen den Teilnehmenden das Freiamt vorstellen, ihnen zeigen, was es am Wegrand alles zu sehen gibt», erklärt Heimgartner. Und er hat auch eine Neuigkeit zu präsentieren. Neu soll es in jedem Dorf im Zentrum einen neuen Wegweiser geben. «Viele wissen, dass es den Freiämterweg gibt, kennen ihn aber nicht genau und wissen nicht, wo er hinführt», erklärt Heimgartner. In jeder Gemeinde sollen auf dem Wegweiser die umliegenden Dörfer samt Gehdistanz angegeben werden. Noch vor den Sommerferien sollen die rund 50 Tafeln montiert sein.

Freiämterweg in Schulalltag einbinden

Heimgartner und Präsident Herbert Strebel erhoffen sich dadurch eine Attraktivitätssteigerung. «Es wäre schön, wenn durch die zusätzlichen Angaben mehr Leute den Freiämterweg bewusst gehen würden», meint Heimgartner. Der Weg führe an ganz vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Die neuen Wegweiser sollen eine zusätzliche Orientierung und Anhaltspunkte bieten. Herbert Strebel nennt auch den pädagogischen Aspekt. «Es wäre schön, wenn auch Schulen den Weg mehr nutzen würden. Wir wollen den Kindern ihre Heimat näherbringen. Sie sollen wissen, was das Kloster Hermetschwil oder die Sagi in Weissenbach ist.»

Simon Libsig am Sagenweg-Geburtstag

Neues gibts auch aus dem Sagenweg-Team zu berichten. Seit einem Jahr gehört Karin Renner dazu und leitet dieses. Das Team sorgt für die Unterhaltung der Skulpturen, hält den Weg sauber, organisiert Anlässe. «Gerade kürzlich ist der Schweif des Hexenbesens der ‹Waltenschwiler Hexe› abgebrochen», nennt sie ein Beispiel. Nach den Rücktritten von Irene Briner und Gaby Keusch besteht das Team noch aus vier Leuten. «Wir machten uns intensiv Gedanken zu möglichen öffentlichen Anlässen», erzählt Renner. Sie seien zum Schluss gekommen, künftig drei Anlässe jährlich durchzuführen, «dafür mit vollem Elan». Die zwölf Sagen des Wegs seien mittlerweile in der Region weitherum bekannt. «Wir entschieden uns dazu, bei den öffentlichen Anlässen andere Geschichten ins Zentrum zu stellen.» Beim ersten Anlass im Januar waren es gruselige Geschichten, die erzählt wurden. Im Juni liest der Wohler Autor Roland Näf aus seinem Buch «Die zwölfte Jungfrau». Die Inspiration dafür holte er sich bei der Geschichte rund um den «roten Wyssenbacher». Und den Sagenweg-Geburtstag wird mit Slampoet Simon Libsig gefeiert, der mit seinen Kindern auf den Sagenweg geht und sich dabei inspirieren lässt. Neben den öffentlichen Anlässen werden nach wie vor Führungen angeboten.

Präsident Herbert Strebel freut sich über die Neuerungen, die neuen Anreize. «Es war eine Herausforderung, in den letzten drei Jahren sämtliche Verantwortlichen ersetzen zu müssen. Aber es ist gleichzeitig immer eine Chance für neue Ideen.»

Und die neuen Wegweiser und das neue Konzept der öffentlichen Veranstaltungen auf dem Sagenweg sind nicht das Ende. Die Freiämter Freizeitkarte wird aktualisiert und bekommt ein neues Format. Und eine Privatperson lanciert ein Bildprojekt. 1440 Minuten zählt ein Tag und in jeder Minute soll irgendwo im Freiamt ein Bild geschossen werden. Dabei soll auch die Bevölkerung miteinbezogen werden. «Näheres berichten wir, wenn es konkret wird», sagt Strebel.

Grosse Unterstützung durch den Forst

Den Tatendrang in allen Bereichen schätzt Herbert Strebel. Gleiches sagt er über die Zusammenarbeit mit den Forstbetrieben. «Unser Angebot findet draussen statt. Wir sind den Launen der Natur ein Stück weit ausgesetzt, den Stürmen, dem Hochwasser. Wir haben gelernt, damit zu leben und können auf grosse Unterstützung seitens der Forstbetriebe zählen, dafür sind wir sehr dankbar.» Konkrete Beispiele nennt Adrian Heimgartner. «Unsere Wanderung von nächster Woche hätte wegen umgefallener Bäume eigentlich nicht stattfinden können, wenn sie der Forst nicht innerhalb von zwei Tagen entfernt hätte», sagt Heimgartner.

Ein Zeichen der Zusammenarbeit, von der sich Präsident Herbert Strebel noch mehr wünschen würde, in allen Bereichen.


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