Kämpfen statt Faust im Sack
28.03.2024GV der SVP Bezirk Muri samt Nomination für die Grossratswahlen im Herbst
Nach 21 Jahren verlässt André Kurmann den Vorstand der SVP Bezirk Muri. Im Zentrum stand aber die Nomination der acht Grossratskandidatinnen und -kandidaten. Mit dabei war auch ...
GV der SVP Bezirk Muri samt Nomination für die Grossratswahlen im Herbst
Nach 21 Jahren verlässt André Kurmann den Vorstand der SVP Bezirk Muri. Im Zentrum stand aber die Nomination der acht Grossratskandidatinnen und -kandidaten. Mit dabei war auch Bundesrat Albert Rösti. Drei Sitze sind das grosse Ziel der Präsidentin Nicole Heggli-Boder.
Annemarie Keusch
Eins vorneweg: die beiden bisherigen Grossräte der SVP treten wieder an. Daniel Urech und Nicole Heggli-Boder kandidieren erneut und führen die SVP-Liste an. «Wir sind die stärkste Partei im Bezirk Muri, haben in einigen Gemeinden über 50 Prozent Wähleranteil. Und trotzdem müssen wir uns immer wehren, um die Schweizer Werte nicht zu verlieren – Eigenverantwortung, Selbstbestimmung, Sicherheit und Freiheit. Ich würde mich freuen, dies weiterhin zu tun», betonte Urech. Seit 2015 gehört er dem Grossrat an. Ähnlich kämpferisch tönt es bei Nicole Heggli-Boder. «Mittlerweile kenne ich die Prozesse, die Abläufe, es macht Spass, in Aarau zu politisieren, und ich möchte weiterkämpfen», sagte sie, die gleichzeitig Präsidentin der Bezirkspartei ist.
Dass es nicht selbstverständlich ist, weitere sechs Kandidatinnen und Kandidaten präsentieren zu können, wissen Heggli-Boder und Wahlkampfleiter Benjamin Brander. «Es wird immer schwieriger, Leute zu finden, die bereit sind, sich zu exponieren und sich zu engagieren.» Entsprechend gross war der Applaus für alle Kandidierenden – auch von Bundesrat Albert Rösti. «Dass es ihm ein persönliches Anliegen war, schon zur Nomination dabei zu sein, freut uns wirklich sehr», führte Heggli aus.
Bütler wieder auf drittem Listenplatz
Drei Sitze gab die Bezirkspräsidentin als Ziel für die Grossratswahlen im Herbst aus. «Vor allem weil der Bezirk Muri neu acht Sitze hat, stehen die Chancen dafür gut. Aber wir dürfen nicht müde werden, Leute von unserer Partei, unserer Politik zu überzeugen und davon, dass die SVP die richtige Partei ist. Wir dürfen uns nicht ausruhen. Alle müssen mit anpacken», betonte Heggli. Diesen dritten Sitz musste die SVP vor vier Jahren nach dem Rücktritt von Milly Stöckli hergeben. Alain Bütler schrammte damals knapp an der Wahl vorbei. Und sein Name steht wiederum auf dem dritten Listenplatz. «Den KMU soll der Diesel nicht ausgehen. Es braucht nicht noch mehr Gesetze, im Gegenteil. Zudem ist es mir wichtig, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten, Föderalismus ist wichtig für unser System», ist er überzeugt.
Peter Nietlispach, Cyrill Gauch, Vivienne Huber, Raissa Maire und Fabian Trüb komplettieren die Liste. Gespannt sein darf man auf den Wahlkampf von Vivienne Huber. Im Vorjahr erreichte sie bei den Nationalratswahlen das beste Resultat auf der Liste der Jungen SVP Aargau. Prägnant stellt sie sich vor: «Wenn wir uns im eigenen Land unwohl fühlen, ist mächtig etwas schiefgelaufen. Ich stehe nicht für Feminismus, sondern für Politik mit Vernunft.» Für Wahlkampfleiter Benjamin Brander ist klar: «Mit dieser Nomination beginnt der Wahlkampf. Wir müssen jetzt kämpfen. Die Faust im Sack können wir nach den Wahlen wieder machen.»
«Letzte Überbleibsel der grünen Welle korrigieren»
Für diesen Wahlkampf plant die Partei auch Gelder einzusetzen. 22 000 Franken sind laut Kassier Daniel Urech aktuell im Wahlfonds der Bezirkspartei. Auch mit einem Einschuss von 3000 Franken in ebendiesen Fonds konnte er eine positive Jahresrechnung präsentieren. Das Plus liegt bei knapp 600 Franken. Die Präsidentin Nicole Heggli-Boder blickte in ihrem Jahresbericht zurück auf die verschiedenen Anlässe und die Nationalratswahlen. «Die grüne Welle ist vorbei. Es hätte mich auch erstaunt, wenn nicht.» Nun gelte es im Grossen Rat bei den nächsten Wahlen die letzten Überbleibsel dieser Welle zu korrigieren.
Kurmann wird Ehrenmitglied
Im Zentrum der Generalversammlung standen aber die Wahlen. Mit Roman Roth hat die Bezirkspartei ein neues Vorstandsmitglied. «Als Präsident der SVP-Ortspartei Muri ist es mir wichtig, die Zusammenarbeit unter den Ortsund der Bezirkspartei zu vertiefen», sagte er. Und aufgrund seines beruflichen Alltags, der nicht selten auch im EU-Raum stattfindet, ist für ihn klar: «Ich bin kategorisch dagegen, dass die Schweiz näher an die EU rutscht. Der Regulierungswahn lähme nur.» Zudem ist Raissa Maire neu Rechnungsrevisorin. Die Ersatzwahlen wurden überhaupt erst nötig, weil André und Sandra Kurmann zurücktraten. Sie nach 12 Jahren als Revisorin, er nach 21 Jahren im Vorstand – zuerst als Kassier, später beim Plakatieren. «Er ist immer für die Partei eingestanden, hat im Hintergrund gearbeitet. Jemand zu finden, der sich so viele Jahre ehrenamtlich engagiert, ist nicht selbstverständlich.» Entsprechend hat die SVP Bezirk Muri mit André Kurmann ein neues Ehrenmitglied.
Die Nominierten
Die SVP Bezirk Muri tritt mit dieser Liste bei den Grossratswahlen im Herbst an: Daniel Urech, 1963, Sins, bisher; Nicole Heggli-Boder, 1978, Buttwil, bisher; Alain Bütler, 1995, Kallern; Peter Nietlispach, 1973, Muri; Cyrill Gauch, 1986, Bettwil; Vivienne Huber, 2001, Muri; Raissa Maire, 1979, Muri; Fabian Trüb, 1999, Aristau.
Als Bezirksschulrat kandidieren: Herbert Meier, 1971, Muri, bisher; Reto Jenny, 1972, Benzenschwil, bisher. Ernest Heggli, 1973, Buttwil, stellt sich zur Wahl als Bezirksrichter und als Friedensrchter tun dies Benjamin Brander, 1982, Waltenschwil, bisher; Marco Gattiker, 1978, Meienberg.