Die Waltenschwilerin Antoinette Liebich ist Wappenrollenmeisterin. Wappen gehören zum Alltag und sind Identifikationssymbole. Antoinette Liebich verewigt diese als Wappenrollenmeisterin in einem Wappenbuch. Schon als Kind zeichnete Antoinette Liebich gerne Wappen. «Wappen begegnen und begleiten uns tagtäglich. Sei es an historischen Gebäuden, auf amtlichen Papieren, Autonummern und so weiter», erklärt die heute 53-jährige Waltenschwilerin. Ursprünglich waren Wappen ein Privileg des hohen Adels. Schnell wurde der Wappenbrauch aber auch von niederem Adel, Bürger- und Bauerntum kopiert. «In einer Zeit, wo die Menschen kaum lesen und schreiben konnten, war die einfache, gut einprägsame Symbolik auf einem Wappenschild prädestiniert dazu, ausdrucksstarkes Besitz- und Erkennungszeichen zu werden», führt Liebich weiter aus. Ihr Mann übernimmt den wissenschaftlichen Teil Nachdem Antoinette Lieblich eine Lehre als Glasmalerin im elterlichen Betrieb, der Glasmalerei Wolfgang Liebich in Einsiedeln absolvierte, arbeitete sie später unter anderem als Schriftenmalerin, Grafikerin und ehrenamtlich als Wappenrollenmeisterin. Der Leistungsnachweis Wappenrollenmeisterin berechtigt Antoinette Liebich, Wappen in ein Wappenbuch zu zeichnen. «Ich zeichne die Wappen und mein Mann, Rolf Kälin, übernimmt als Heraldiker den wissenschaftlichen Teil», erklärt die Waltenschwilerin. Wappenbücher sind in der Heraldik eines der wichtigsten Zeugnisse und Aufzeichnungen über die Wappenkunst und geben auch wertvolle Hinweise zum Adel und zur Territorialgeschichte. Wappenbücher sind bereits im 13. Jahrhundert nachzuweisen und nach dem Adelsstand oder der territorialen Zuordnung erstellt worden. Parallel dazu kamen Wappenrollen auf. Diese waren gerollte Verzeichnisse. Material waren Pergament oder Leinen, auf welche die Wappen gemalt wurden. Bekannt ist beispielsweise die Zürcher Wappenrolle. Text und Bild: Susanne Schild

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