Konturen sind zu erahnen
28.10.2022 WohlenMomentaufnahme Schulzentrum Halde (Teil 2): Rohbau für das neue Schulhaus kommt gut voran
Das neue Schulgebäude auf dem Areal Halde nimmt langsam Formen an. Der Rohbau für das Sockelgeschoss, den Eingangsbereich und das erste OG sind praktisch abgeschlossen. ...
Momentaufnahme Schulzentrum Halde (Teil 2): Rohbau für das neue Schulhaus kommt gut voran
Das neue Schulgebäude auf dem Areal Halde nimmt langsam Formen an. Der Rohbau für das Sockelgeschoss, den Eingangsbereich und das erste OG sind praktisch abgeschlossen. «In rund zwei Monaten kommt der Deckel drauf», schaut Bauleiter Dario Pagliari voraus.
Chregi Hansen
«Wir liegen voll im Zeitplan», strahlt der Bauleiter rund ein halbes Jahr nach dem Spatenstich. Okay, genau genommen ist man zwei Tage im Rückstand. Aber bei einer Bauzeit von rund 4 Jahren fällt das kaum ins Gewicht. «Es läuft wirklich hervorragend», betont Dario Pagliari. Und auch was die Kosten betrifft, sei man auf Kurs, ergänzt Andreas Jauch, Abteilungsleiter Liegenschaften & Anlagen bei der Gemeinde.
Das ist nicht selbstverständlich, schliesslich stöhnt die Baubranche über Lieferprobleme und gestiegene Kosten. Auch die Arbeiten für das Schulzentrum Halde bleiben davon nicht verschont. So war in den Sommermonaten Eisen Mangelware. «Plötzlich war es schwierig, Nägel zu bekommen», lacht der Bauleiter. Doch es sei gelungen, alle Schwierigkeiten zu meistern. So auch, als die vorfabrizierten Betonelemente für die statisch wichtigen Rippen an der Decke des Mehrzweckraums nicht lieferbar waren. Kurzerhand hat man diese selber vor Ort geschalt und betoniert, um keine Zeit zu verlieren. Jetzt sind sie eben eckig statt konisch, dafür ging keine Zeit verloren.
Viel Licht hineinbringen
«Der Sockelbau benötigt immer am längsten. Je höher wir kommen, desto schneller geht es voran», erklärt Pagliari. Im Untergeschoss befinden sich der grosse Mehrzweckraum sowie verschiedene Technik- und Lagerräume. Im Rohbau auch schon fertig ist das Erdgeschoss mit dem Entree und dem Lehrerzimmer. Erkennbar ist auch der Lichtschacht beim Treppenhaus, der dafür sorgt, dass Sonnenlicht bis ins UG fällt. «Es soll möglichst hell sein im Gebäude. Dafür sorgen auch die grossen Fensterfronten», betont Jauch. Dank schalldämmender Verglasung soll der Unterricht in den Zimmern trotzdem nicht gestört werden.
Auch das erste Obergeschoss ist in der Grundstruktur bereits fertig. Nun wird auch die spezielle Bauweise erkennbar. Das neue Schulhaus ist sowohl horizontal wie vertikal geschichtet – wie zwei Klötze, die seitlich und in der Höhe leicht versetzt sind. «Nur so ist es möglich, dass der Neubau nicht zu dominant wirkt. Es ist uns ein grosses Anliegen, dass das alte Primarschulhaus weiterhin der Blickfang bleibt», macht Jauch deutlich. Dazu beitragen soll auch die Farbwahl für die Fassade. Gut sichtbar sind auch die breiten Gänge, die an den Enden durch grosse Flächen abgeschlossen werden, die vielseitig nutzbar sind, etwa für Gruppen- und Einzelarbeiten.
Im Winter weiterarbeiten
Während sich das Erdgeschoss wegen des Eingangsbereichs, dem Lehrerzimmer und den Vorbereitungs- und Besprechungszimmern von den übrigen Geschossen unterscheidet, sind die Stockwerke 1 bis 3 nahezu identisch. Daher geht es jetzt auch schnell vorwärts. «Unser Ziel ist es, dass wir bis in zwei Monaten alle Geschosse fertig haben und sozusagen den Deckel schliessen. Dann können wir den Winter durch im Innern arbeiten», erklärt der Bauleiter. Er ist überzeugt, dass dies zu schaffen ist, denn die Zusammenarbeit und die Abläufe auf der Baustelle klappen hervorragend. Ein grosses Plus sei es, dass der gesamte Baustellenverkehr entflochten werden konnte. Vor allem die Sperrung des Trottoirs und die Verlegung der Bushaltestelle erweisen sich als grosser Vorteil. «Seither können wir auf einen Verkehrsdienst verzichten», erklärt Jauch. Und trotzdem sei für die Sicherheit der Schüler und Schülerinnen gesorgt.
Für Ordnung sorgen
Der Platz vor der Baustelle ist dennoch eng. «Da braucht es einfach viel Disziplin», macht Pagliari deutlich. So ist es beispielsweise verboten, mit einem Fahrzeug rückwärts in die Bremgarterstrasse zu fahren. Um genug Platz zum Wenden zu haben, sind die Parkplätze für die Arbeiter und Handwerker an der Pilatusstrasse angelegt. Im Moment klappt das gut, sobald der Innenausbau startet und mehr Handwerker auf dem Platz sind, könnte es schwierig werden. «Aber wir werden auch dann für Ordnung sorgen», erklärt der Bauleiter.
Bald folgt das grosse Zügeln
Längst ist der Neubau auf dem Areal Halde nicht mehr die einzige Baustelle. An der Oberdorfstrasse entstehen derzeit die benötigten Provisorien für die Bezirksschule. Die Zeit eilt, bereits Ende Januar soll die Bez an den neuen Standort zügeln. Dann gibt es im alten Bezschulhaus Platz für die Primarschule, sodass mit der Sanierung des mehr als 150-jährigen Altbaus begonnen werden kann. «Die Container an der Oberdorfstrasse wurden in Rekordzeit aufgestellt. Derzeit erfolgt der Innenausbau», berichtet der Vertreter der Gemeinde. Ziel ist es, diese Container auch bei späteren Schulhaussanierungen wieder zu verwenden, etwa bei den notwendigen Arbeiten im Junkholzschulhaus.
Vorerst gilt das Augenmerk aber weiterhin dem Schulzentrum Halde. Auch wenn die Batimo AG bereits viele grössere Projekte abgeschossen hat, so ist die Baustelle in Wohlen auch für Dario Pagliari etwas Besonderes. «Die verschiedenen Objekte, die zeitliche Abfolge und die grosse Projektsumme machen die Arbeit hier besonders spannend», sagt er. Und trotz genauer Planung braucht es vor Ort immer mal wieder Anpassungen. So hat man auch bei der Umgebungsgestaltung bereits Korrekturen angebracht. «Wir werden auf die höheren Temperaturen reagieren und mehr und grössere Bäume pflanzen. Zudem wollen wir weniger versiegelte Flächen», erklärt Andreas Jauch. Das Projekt Halde nimmt also immer mehr Formen an. Und sorgt derzeit nur für erfreuliche Nachrichten.