Handball, 1. Liga: SG Horgen/Wädenswil – TV Muri 30:30 (15:11)
Nach knapp 45 Minuten schien die Partie zugunsten der Gastgeber vom Zürichseeufer gelaufen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Spätestens die Schlusssekunden waren an Dramatik ...
Handball, 1. Liga: SG Horgen/Wädenswil – TV Muri 30:30 (15:11)
Nach knapp 45 Minuten schien die Partie zugunsten der Gastgeber vom Zürichseeufer gelaufen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Spätestens die Schlusssekunden waren an Dramatik nicht zu überbieten. Bei den Freiämtern stachen Daniel Lang und Noel Angehrn heraus.
Was in den verbleibenden 20 Sekunden beim Spiel zwischen der SG Horgen/Wädenswil und dem TV Muri abgeht, ist nichts für schwache Nerven. Eigentlich ist die Partie nach 45 Minuten entschieden. Muri liegt mit sechs Treffern hinten. Nichts deutet darauf hin, dass die bis anhin über weite Strecken fahrig spielenden Gäste eine Viertelstunde später die Chance bekommen, den Siegtreffer zu erzielen. Doch genau so geschieht es.
Nur zwei Murianer Akteure genügen
Der Reihe nach. Muri startet schwach in die Partie. Es dauert sieben Minuten, bis den Spielern von Trainer Mimmo Di Simone bei einem Vier-Tore-Rückstand wieder ein Treffer gelingt. Danach ziehen die Freiämter eine gute Phase ein. Nach 17 Minuten steht es 7:7. Die Freude währt aber nicht lange. Zur Pause liegt man wieder mit vier Toren hinten (15:11). Die erhoffte Wende gegen einen Gegner, dem auch nicht alles gelingt, lässt auch nach der Pause auf sich warten. Im Gegenteil. Die Gäste machen so weiter, wie sie nach 30 Minuten aufgehört haben. Technische Fehler, unnötige Ballverluste und Fehlschüsse reihen sich aneinander. Einzig Noel Angehrn und Daniel Lang treffen regelmässig. Letzterer zeigt sich für die Siebenmeter zuständig.
Muri gibt nicht auf
Die Freiämter zeigen aber Charakter. Als Horgen/Wädenswil nach 45 Minuten eine schwache Phase einzieht, sind sie zur Stelle. Tor um Tor kämpfen sie sich heran. Nach 57 Minuten gelingt sogar der Ausgleich. Die Freude währt aber nur kurz. 80 Sekunden später führt der Gastgeber 30:28. Die Vorentscheidung? Bei Weitem nicht. Die verrückte Partie nimmt erneut eine Wende. In der 59. Minute gelingt den Murianern der erneute Ausgleich. Die Zürcher sind in Ballbesitz. 30 Sekunden vor dem Ende pfeifen die Schiedsrichter nach einem Gerangel am Kreis einen Siebenmeter für den Gastgeber. Das Murianer Urgestein Ursin Schleiss im Tor verhindert mit einem starken Reflex die Entscheidung. Kaum hat er den Ball abgewehrt, geht es in die andere Richtung. Mit einem erneuten Siebenmeter-Pfiff erreicht die Dramatik drei Sekunden vor Schluss ihren Siedepunkt. Es gibt viele Diskussionen. Siebenmeter-Schütze Daniel Lang scheitert – und verpasst somit den Siegtreffer für den TV Muri.
Für die mentale Stärke und die Kampfkraft im letzten Viertel der Spielzeit gibt es für Muri die Höchstnote. «Ich wollte zwei Punkte. Unser Spiel war teilweise unter den Erwartungen. Das war nicht die Leistung, die ich mir vorgestellt habe. Unter diesen Umständen bin ich aber mit einem Punkt zufrieden», sagt Muri-Trainer Mimmo Di Simone. Ihn mache auch wütend, dass man zu Beginn nicht bereit gewesen sei und dass man nicht das umgesetzt habe, was besprochen worden sei, spricht er Klartext. --tvm