Land Andermatt thematisiert

  24.11.2020 Oberlunkhofen

Rund 20 Personen kamen zum Informationsanlass des Gemeinderates

Zu diskutieren gaben in der Lunkhofer Turnhalle die geplante neue Beleuchtung, das Alterszentrum Bärenmatt und der Steuerfuss.

Bernadette Oswald

Die Covid-19-Pandemie ermögliche keine sichere Durchführung der Einwohnergemeindeversammlung im November, stellte Gemeindeammann Alain Maître fest. Deshalb wolle man die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über die neun auf der Traktandenliste stehenden Anträge informieren und die Möglichkeit bieten, am demokratischen Prozess teilzunehmen. Die Abstimmung über die kommunalen Vorlagen findet am 29. November zusammen mit den eidgenössischen und kantonalen Urnenabstimmungen statt. «Für die Verwaltung war das ein sehr grosser Aufwand, in so kurzer Zeit diese Abstimmung an die Urne zu bringen», erklärte der Gemeindeammann.

Zu reden gab der Antrag zur Genehmigung des Budgets 2021 mit der Steuerfusssenkung von 76 auf 74 Prozent. «In dieser Zeit, wo so vieles unsicher ist, finde ich das Signal mit der Steuersenkung total falsch», sagte eine Stimmbürgerin. Hanspeter Würsch, Präsident der Finanzkommission, konterte: «Gerade in diesen schwierigen Zeiten wollen wir ein Zeichen setzen.» Gemeinderätin Barbara Weber sagte nach weiteren Wortmeldungen: «Es geht nicht darum, wer recht hat, sondern was sinnvoll ist.» Sie stellte das Budget 2021 vor und auch das Investitionsprogramm 2021 bis 2025. «Wichtige Faktoren werden die Sanierung des Schulhauses sein und ob wir eine neue Turnhalle wollen.»

Fakten schaffen

Ausserdem stehe die Frage offen, was mit dem «Land Andermatt» geschehe. Genau dieser Punkt sorgte beim Traktandum Sanierungs- und Erweiterungsbau vom Altersheim Bärenmatt in Bremgarten für Diskussionen. Der Antrag lautet, die Investition des Gemeindeverbandes Regionale Alterszentren über 25,8 Millionen zu genehmigen.

Ob denn die Beteiligung am Gemeindeverband überhaupt nötig sei, wenn Oberlunkhofen die geplanten Alters- und Pflegewohnungen auf der Andermatt-Wiese realisiere, wollte eine Frau im Publikum wissen. Was der Gemeindeammann bejahte.

Ein Stimmbürger äusserte Bedenken an der Firma Sensato, welche das Projekt der «Casa Andermatt» entwickelt. Er stellte auch die Forderung, in der Sache «Andermatt» endlich Fakten zu schaffen. «Wir arbeiten daran und nehmen dieses Votum gerne entgegen», sagte die zuständige Gemeinderätin Vivienne Graw. Jetzt gehe es aber um das Alterszentrum Bremgarten.

Schrittweise Installierung

Fragen wurden auch beim Traktandum zur Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung gestellt, über das Vizeammann Cristian Canis informierte. «Der Gemeinderat schlägt vor, die öffentliche Beleuchtung auf LED-Leuchten umzurüsten und sie in einem massvollen Umfang mit einer intelligenten Steuerung zu ergänzen.» Der benötigte Bruttokredit betrage 240 000 Franken. «Wir wären parat, der Kanton hat das Beleuchtungskonzept der kantonalen Strassen letzte Woche genehmigt.» Die Installierung würde im Jahr 2021 schrittweise erfolgen. «So können wir auf den Erfahrungen und dem Feedback der Bevölkerung aufbauen.» Ob es deshalb kein einheitliches Projekt gebe, fragte ein Mann im Publikum. «Jein», antwortete Canis. «Es wird Differenzierungen geben bei der Steuerung.» Eine Stimmbürgerin wollte wissen, ob sich daraus Folgekosten ergeben könnten. «Es gibt keine Zusatzkosten wegen den Steuerungskomponenten», sagte Arthur Schnieper von der Elektra Genossenschaft Oberlunkhofen. Diese ist verantwortlich für den sicheren Betrieb der Beleuchtung und des dazugehörigen Netzes. «Grundsätzlich machen wir nur, was massvoll und sinnvoll ist», betonte der Vizeammann.

Einbürgerungen verschoben

Keine Einwände kamen zu den weiteren sechs Traktanden, die zur Urnenabstimmung kommen: die Genehmigung des Rechenschaftsberichtes 2019, der Lärmschutzmassnahmen, der Beschaffung eines Pikettfahrzeuges, der Jahresrechnung 2019, des Verpf lichtungskredits für die Schlammentwässerungsanlage und des Gemeindevertrags Kinder- und Erwachsenenschutzdienst. Zwei Traktanden, welche für die Wintergemeindeversammlung vorgesehen waren, werden auf die nächste ordentliche Gemeindeversammlung verschoben. Es sind dies die Genehmigung des Versammlungsprotokolls vom 15. November 2019 und die Einbürgerungen.


Abstimmung am 29. November

Anstelle an der Gemeindeversammlung wird in Oberlunkhofen an der Abstimmungsurne über folgende Traktanden befunden: 1. Rechenschaftsbericht 2019. – 2. Lärmschutzmassnahmen Kreditabrechnung. – 3. Beschaffung eines Pikettfahrzeuges für den Gemeindeverband Feuerwehr Kreditabrechnung. – 4. Jahresrechnung 2019. – 5. Bruttokredit über 257 500 Franken Erstellung Schlammentwässerung ARA Kelleramt. – 6. Sanierung und Ergänzugsbau Altersheim Bremgarten. – 7. Bruttokredit 240 000 Franken für Umrüstung öffentliche Beleuchtung. – 8. Gemeindevertrag KESD Mutschellen-Kelleramt. – 9. Budget 2021 mit Steuerfuss von 74 Prozent.


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