Landwirtschaft zum Erleben
21.10.2025 Landwirtschaft, MuriJules Frey, Klosterhof Muri, nominiert für Aargauer Landwirtschafts-Preis
Der Meisterlandwirt führt seit fünf Jahren den elterlichen Traditionsbetrieb. Seither hat er den Betrieb weiterentwickelt. Dabei ist es ihm wichtig, dass Innovation, Ökologie, ...
Jules Frey, Klosterhof Muri, nominiert für Aargauer Landwirtschafts-Preis
Der Meisterlandwirt führt seit fünf Jahren den elterlichen Traditionsbetrieb. Seither hat er den Betrieb weiterentwickelt. Dabei ist es ihm wichtig, dass Innovation, Ökologie, Wirtschaftlichkeit und soziale Nachhaltigkeit ineinandergreifen. Damit ist er einer der zehn Finalisten für die diesjährige Wahl.
Verena Anna Wigger
Meisterlandwirt Jules Frey ist seit fünf Jahren Betriebsleiter und Eigentümer auf dem Klosterhof in Muri. Diesen hat er kontinuierlich weiterentwickelt und macht das laufend immer wieder. Der ursprünglich gelernte Landschaftsgärtner bewirtschaftet seinen Betrieb neben dem traditionellen Ackerbau auch mit speziellen Kulturen wie Christbäumen, Blumenfeldern, Selbsterntegarten und Lebensbaumpark.
Auch beim Ackerbau setzt man bei ihm auf möglichst verschiedene Kulturen. Man richtet sich dabei an Lebensmitteln aus, die im Trend sind. So pflanzt man Speisemais für Polenta und Chips oder Kürbisse für den privaten Verkauf und den Schweizer Detailhandel an. Auf den 50 Hektar Land wachsen dazu Rapskulturen, Zuckerrüben, Getreide, Mais, Kartoffeln, Erbsen und Bohnen für Konservengemüse. Dass ein Teil der Ernte direkt verkauft wird, ist für Frey wichtig. Er möchte der Bevölkerung zeigen, wo die Lebensmittel angebaut werden, und freut sich darum immer, wenn Besuch auf den Hof kommt. «Ich habe den Kontakt zu den Leuten gern», erzählt er.
Blumenfeld als Publikumsmagnet
Auch das Blumenfeld bei der nördlichen Einfahrt ins Dorf ist markant und seit Jahren ein Hingucker und ein viel besuchter Ort. Angefangen hat der Klosterhof mit dem Blumenfeld in Muri vor rund 30 Jahren. Damals haben die Eltern von Frey das Feld angelegt. Nachdem sie festgestellt haben, dass das System funktioniert, haben er und seine Mitarbeiter das Angebot erweitert und an anderen Standorten aufgezogen. So ist das Feld eines von 13 Blumenfeldern zum Selberschneiden. Jules Frey betreibt im Freiamt, im Bezirk Baden, in der Nachbarschaft in den Kantonen Zug und Zürich die weiteren Felder.
Auch viele Besucher aus der Region kommen ihren Weihnachtsbaum in Muri kaufen. Respektive kommen sie nach Buttwil. Denn dort veranstaltet Frey jedes Jahr ein einmaliges Erlebnis. Mit der Kutsche werden die Besucher zum Christbaum gefahren. Den sie auf der 30 Hektar grossen Fläche aus 300 Bäumen selbst schneiden.
Eine weitere Idee, Landwirtschaft erlebbar zu machen, hatte seine Partnerin. Als diese die Vision eines Selbsterntegartens hatte, haben sie diesen direkt auf dem Hof angebaut. Der Pflanzgarten ist für 25 Abos ausgelegt. Dieser verpflegt heute 60 Personen. Jeweils Ende Jahr gebe es Wechsel vor allem auch durch den Wegzug von Kunden, erzählt Frey. So hätten neue Kunden die Chance, gartenfrisches Gemüse vom Bauernhof selbst zu ernten.
Ausgleichsflächen für Nützlinge
Der Betrieb des Murianers wird konventionell nach ökologischem Leistungsnachweis und IP-Suisse-Standard betrieben. Was heisst, dass ein Teil der Fläche als Brachland für sechs bis acht Jahre Insekten und Nützlingen überlassen wird. «Manchmal hat es auch Rehe und Hasen im Feld», erzählt Frey, der rund 23 Prozent seiner Fläche ökologisch, als Ausgleichsfläche, naturnah bewirtschaftet. Eine seiner Brachen liegt direkt neben der ARA in Muri. Diese Buntbrache werde einmal im Jahr gemäht. Wanderer müssen ihre Augen erst wieder daran gewöhnen, wenn ein Feld naturnah angebaut und gepflegt wird, ist auch die Erfahrung von Frey. Denn als Vorbereitung werde das Feld mit einer Blumenmischung angesät und den Rest erledige die Natur. Auch diese Kultur zeige, «was wir Bauern für die Natur anbauen».
Frey ist es wichtig, dass in der Bevölkerung das Bewusstsein gefestigt ist, dass Bauern in der Schweiz die Ernährungssicherheit bieten. Aber auch, dass sie Landschaftspflege betreiben und nach ökologischen Gesichtspunkten etwas für Insekten und Tiere tun. Dass er auch den sozialen Aspekt lebe, scheint wie ausser Frage zu stehen. «Wir haben Mitarbeitende, die 20 und 30 Jahre dabei sind», so Frey. Lohngerechtigkeit und Freizeit und Arbeit in eine Balance zu bringen, ist ihm wichtig.
Die Stimme für Jules Frey abgeben
Mit diesen tatkräftigen Argumenten kam Frey ins Teilnehmerfeld um den Aargauer Landwirtschaftspreis. Es wird neben dem Jury-Preis auch einen Jungunternehmer- und Publikums-Preis geben. Also auswählen, abstimmen und weitersagen. Auf der Website der Aargauer Landwirtschaft kann bis zum 8. November abgestimmt werden: landwirtschaft.ag/de/kandidaturen.
Weitere Informationen zum Betrieb von Jules Frey, sind zu finden unter: klosterhof.ch oder lebensbaum.ch

