Abgeordnetenversammlung der Zivilschutzorganisation und Führungsorgan Aargau Ost

Die Jahresberichte und ein trauriger Abschied standen im Vordergrund der Versammlung. Zahlreiche Einsatzstunden standen die Organisationen für die Bevölkerung im Einsatz.

Monica Rast

Die Zivilschutzorganisation (ZSO) Aargau Ost umfasst Kommando, Führungsunterstützung, Schutz, Betreuung, technische Hilfe und Logistik. 26 Gemeinden mit rund 100 000 Einwohnern sind dieser Organisation angeschlossen. 850 aktive Zivildienstleistende unterstützen, da wo Not am Mann ist. Deckungsgleich aufgestellt und ein Bestandteil des Bevölkerungschutzes ist das Regionale Führungsorgan (RFO). Es berät die Gemeinderäte, schlägt Massnahmen vor, vollzieht die Entscheide der Gemeinderäte.

Start mit neuem Bundesgesetz

Jährlich werden Abgeordnete der Gemeinden zu einer Versammlung eingeladen, um vom Vorstand, dem Kader des ZSO, Chef und Stabschef des RFO über die Einsätze, Dienstleistungen und Anschaffungen informiert zu werden.

Die ZSO startete das Betriebsjahr im Zusammenhang mit dem revidierten neuen Bundesgesetz über Bevölkerungsschutz. Auch die andauernde Covid-19-Lage führte zu Anpassungen und erforderte Flexibilität im Geschäfts- und Dienstalltag.

Am Hauptstandort in Wohlen konnte die ZSO eine renovierte Lagerhalle übernehmen. Zudem konnte das langersehnte neue Alamierungstool in Betrieb genommen werden. Im Rahmen von Wiederholungskursen fanden mehrere Einsätze des Fachbereichs Betreuung in diversen Altersund Pf legeheimen statt. Die Führungsunterstützung nahm an den Übungen des RFO teil und unterstützte die eigene Organisation.

Grosse Einsatzbereitschaft

Die Einsatzbereitschaft der ZSO konnte an verschiedenen Ernsteinsätzen unter Beweis gestellt werden. Durch den Kanton beauftragt, stellte sie Personal für mobile Impfzentren. Bereits zu Jahresbeginn stand die ZSO infolge schwerer Schneefälle im Einsatz. Beim Ausfall der Notfallnummer mussten sämtliche Notfalltreffpunkte im ganzen Kanton besetzt werden, der aufgebotene Zivilschutz löste die Feuerwehren im Rahmen ihres Einsatzes ab. Für die Region Aargau Ost bedeutete dies ein Grossaufgebot, um die 42 Treffpunkte auf dem Verbandsgebiet abzulösen. Bereits wenige Tage später erforderten intensive Regenfälle erneut ein Aufgebot. Die ZSO stand damals während vier Tagen rund um die Uhr im Einsatz mit Schwerpunkt ARA Ang likon/ Wohlen, Sulz und Wettingen, und dies stellte die Organisation auf eine weitere Bewährungsprobe. Bei einer gross angelegten Übung auf einem Militärgelände standen während 2 Wochen 363 Zivilschutzangehörige im Einsatz. «Wir konnten realistische Szenarien üben», erklärte Marc Schmidhauser, «und werden dies sicherlich wiederholen.»

Neue Kontaktnummer für RFO

Auch das RFO hatte pandemiebedingte Einsätze und unterstützte die mobilen Covid-Impfteams. Neue technische Lösungen wurden geschaffen, dies als Massnahme aus den Erkenntnissen aus dem 1. Quartal. «Das Hochwasser hat im RFO viel bewegt», meinte Sandro Magistretti, Chef RFO.

Das RFO erstellte einen Einsatz-- Live-Ticker, der als Informationsquelle für Bevölkerung und Gemeinde erfolgreich eingesetzt werden konnte. Es wurde ein mobiler Telefon- und Internetkoffer gebaut. Dieses System ermöglicht eine immer gleichbleibende Kontaktnummer der RFO. Standortunabhängig ist die Nummer auf allen Mobiltelefonen der Stabsmitglieder aufgeschaltet und auf den stationären Telefonen im Koffer. Somit ist die Erreichbarkeit rund um die Uhr dieselbe Nummer. Die Meldestelle kann einsatz- und situationsbedingt erweitert werden und wurde im Hochwasser-Einsatz erfolgreich durch die Feuerwehr genutzt. Die Erkenntnisse aus den Einsätzen wurden verbessert und werden nun im ganzen Kanton eingebracht.

Trauriger Abschied

Patrick Keller vom Vorstand verfasste einen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Bataillonskommandanten Beat Herzog. «Er machte sehr viel für den Zivilschutz», erzählte Keller. 1998 fing er beim Zivilschutz an und wurde 2005 Kommandant in der regionalen Zivilschutzorganisation Wohlen. Ab 2020 wurde er Bataillonskommandant des ZFO Aargau Ost. Herzog war bis ins Bündnerland engagiert und lebte für den Zivilschutz. Nun steht die Suche nach einem neuen Kommandanten im Vordergrund.

Auch im Vorstand gab es eine Änderung in der Zusammensetzung. Durch einen Ressortwechsel im Gemeinderat der Gemeinde Wohlen tritt Roland Vogt aus dem Vorstand zurück. Seine Stelle wird nun mit Denise Strasser, Gemeinderätin Wohlen, besetzt.