Lieber einmal zu viel
23.09.2025 Hägglingen, Region UnterfreiamtHauptübung der Feuerwehr Hägglingen
Alljährlich findet die Hauptübung der Feuerwehr Hägglingen grosses Interesse in der Bevölkerung. Auch diesmal trafen über 200 Zuschauer am vergangenen Samstag beim Gemeindehaus ein und verfolgten das ...
Hauptübung der Feuerwehr Hägglingen
Alljährlich findet die Hauptübung der Feuerwehr Hägglingen grosses Interesse in der Bevölkerung. Auch diesmal trafen über 200 Zuschauer am vergangenen Samstag beim Gemeindehaus ein und verfolgten das wieder einmal spannende Geschehen.
Britta Müller
Wenn die Feuerwehr Hägglingen zur Hauptübung einlädt, will man dieses Spektakel nicht versäumen. Stand im letzten Jahr das Thema «Rettung» im Mittelpunkt, ging es dieses Mal um die «Löschung», erklärte Kommandant Tobias Meier. Rund 70 Mitglieder gehören aktuell der Feuerwehr in Hägglingen an, die durchschnittlich 12-mal im Jahr zu unterschiedlichen Arten von Einsätzen gerufen werden.
Die diesjährige Hauptübung begleitet Kommandant Tobias Meier via Mikrofon auf dem abgesperrten Parkplatz vor dem Gemeindehaus und erklärt den Zuschauern: «Wenn es brennt und man selbst nicht schnell den Brand löschen kann, ist es wichtig, sofort die Telefonnummer 118 anzurufen.» Und er ergänzt: «Lieber kommen wir zu viel als einmal zu spät.»
Teilweise direkt an den Einsatzort
Während man schon in der Ferne die Sirenen der herannahenden Feuerwehrfahrzeuge hört, berichtet Meier, was nach dem Notruf genau abläuft. Im Kanton Aargau sind alle Feuerwehren nach den Vorgaben der Aargauischen Gebäudeversicherung ausgestattet, so greift im Notfall immer ein Netzwerk, das je nach Brandgrösse auch benachbarte Feuerwehren dazu ruft. «Geht dann ein Notfall-Anruf durch die Zentrale bei uns in Hägglingen ein, koordinieren wir dies so, dass ein Teil der Mannschaft zum Magazin kommt, dort die Fahrzeuge und das notwendige Equipment abholt und der andere Teil direkt zum Einsatzort eilt, was sich effizienter auf die Einsatzzeit auswirkt», erklärt der Kommandant Tobias Meier.
Parallel dazu fahren das Tanklöschund das Pionierfahrzeug vor. Eiligst springt der Einsatzleiter aus seinem Einsatzwagen heraus, eilt zum Ort des Brandes und überprüft den Ernst der Lage, um nach einem ersten Überblick die notwendigen Massnahmen zu planen. Danach werden die Feuerwehrfrauen und -männer eingeteilt, die umgehend ihre Aufgaben aufnehmen. Die einen richten bereits den Sanitätsbereich ein, in dem Verletzte schnell behandelt werden konnten, die anderen stellen das notwendige Löschmaterial zusammen und legen es für ihren Einsatz parat. Dazu beschreibt Tobias Meier die jeweiligen Arbeitsschritte genau, warum, was, wie und durch wen zu erfolgen hat.
Alles nach Plan
Das Löschwasser wird aus dem naheliegenden Schwettibach entnommen. Die Zuschauer erleben nicht nur, wie schnell grosse Mengen Wasser bei einer Brandlöschung verwendet werden können, sondern staunt, wie eine Motorsäge zum Einsatz kommt, die einen Zugang durch eine verriegelte Haustüre für die Feuerwehr ermöglichte. Unter den Zuschauern sieht man neben Gemeindevertretern auch benachbarte Feuerwehren aus Mellingen, Niederwil und Büttikon. Aber auch ehemalige Feuerwehreinsatzkräfte aus Hägglingen sind darunter, wie der ehemalige Kommandant Hans Burkart und der ehemalige Atemschutzchef Heinz Widmer, die beide stolz den Ablauf verfolgen. Nachdem alle Verletzten gerettet, das Feuer gelöscht und alle dokumentierten Aufgaben abgearbeitet sind, wird Entwarnung gegeben und alles wieder aufgeräumt. Bei dieser Hauptübung – an der es selbstverständlich nicht ernsthaft gefährlich brannte und alle scheinbar verletzten Personen nur sehr gut geschminkt waren – lief wieder einmal alles nach Plan.Tobias Meier und seine Führungscrew ziehen ein positives Ergebnis und dankten zufrieden allen Beteiligten für deren grossartigen Einsatz.