Mehr Platz wird geschaffen
01.12.2023 Merenschwand, Region OberfreiamtSouverän bewilligt die Erweiterung des Kindergartens
Bereits im Oktober informierte die Gemeinde Merenschwand über die Schulraumplanung. So verlief die Diskussion an der Gemeinde über den geplanten Verpflichtungskredit von 1,15 Millionen Franken für ...
Souverän bewilligt die Erweiterung des Kindergartens
Bereits im Oktober informierte die Gemeinde Merenschwand über die Schulraumplanung. So verlief die Diskussion an der Gemeinde über den geplanten Verpflichtungskredit von 1,15 Millionen Franken für die Aufstockung des Kindergartens Rozenstrasse gemässigt.
Celeste Blanc
Die Bevölkerung der Region wächst. Auch in Merenschwand tragen die Bautätigkeiten dazu bei, dass die Gemeinde künftig mehr, vor allem auch junge Einwohnerinnen und Einwohner, hat. Zusätzlich fordern die Veränderungen in der Bildungslandschaft mit dem Lehrplan 21 kontinuierliche Anpassungen der Schulbauten. Deshalb muss mehr Platz her, der Kindergarten und die Schule müssen erweitert werden. Darüber hatte die Bevölkerung nun zu befinden: Konkret wurde das Geschäft für den Bau einer zusätzlichen Abteilung beim Kindergarten an der Rozenstrasse für 1,15 Millionen Franken vorgelegt.
Aktuelle Situation unzumutbar
Aktuell findet die vierte Abteilung des Kindergartens im Untergeschoss der Mehrzweckhalle in Merenschwand Platz. «Das ist eine Übergangs-, ganz sicher aber keine Dauerlösung», so Gemeinderätin Karin Brauchli, die das Geschäft präsentierte. Als bester Standort für neue Räumlichkeiten wurde der bisherige Kindergarten an der Rozenstrasse eruiert. Da das Areal bautechnisch noch nicht ausgeschöpft ist, ist es zusätzlich kostenoptimierend. «Zudem sind die Wege, wenn klassenübergreifende Projekte gestartet werden, nicht allzu weit.»
Weiter würde eine Aufstockung nicht nur für die Kinder, sondern auch für das Lehrpersonal mehr Platz bieten. Die Lehrer haben ihren Aufenthaltsraum aktuell in der Küche, die multifunktional auch als Lehrer- und Besprechungszimmer genutzt wird. So sind auf dem neuen geplanten Stock nebst einem Zimmer für die Klassen weiter ein Lehrer-, ein weiteres Arbeits- sowie ein Arbeitszimmer für Fachlehrpersonen Heilpädagogik geplant.
Volg-Provisorium künftig Raum für Oberstufenklassen
Dass es mehr Platz braucht, das haben auch die Votanten an diesem Abend festgehalten. Kritisch hinterfragt wurde jedoch, wieso nun ein Verpflichtungskredit von 1,15 Millionen Franken beantragt wird. «Vor einem halben Jahr wollte man noch das Volg-Provisorium kaufen, um Kindergartenklassen unterzubringen. Nun ist alles anders», so Annemarie Fischer. Zudem bemerkte sie, dass die Gemeinde noch freistehende Gebäude zur Verfügung hat, die allenfalls als Platz dienen könnten. Auch Fabian Brun hinterfragte, ob der Gemeinderat genügend Abklärungen getroffen hätte und ob sich nicht dezentrale Standorte eignen würden.
Gemeindeammann Rainer Heggli wusste die Anmerkungen zu beantworten. Einerseits sei die Lage des Kindergartens gut, weil die meisten neuen Wohnungen im Bereich des ehemaligen Kieswerks entstehen. «Doch wir mussten flexibel sein, was das Provisorium angeht», so Heggli. Der Kauf ist bereits für das kommende Jahr budgetiert. Aber da die Bevölkerungszahlen auch in den anderen Gemeinden wie Mühlau und Aristau wachsen und mehr Oberstufenschüler in Merenschwand die Schule besuchen, würde das Provisorium vorläufig umgenutzt und als Schulzimmer zwischenverwendet. Theres Schöni wiederum stellte einen Rückweisungsantrag, da das Projekt noch nicht ausgereift und zusätzlich der Einbezug von Naturkindergärten zu prüfen sei. Der Antrag wurde aber mit einer Ja-Stimme zu einer grossen Mehrheit, die sich dagegen aussprach, abgewiesen. So kam es nach kurzer Diskussionsrunde zur Abstimmung. Um den Verpflichtungskredit genehmigen zu können, musste zuerst noch über die Vorfinanzierung des Projekts befunden werden. Die Vorfinanzierung sowie der Verpflichtungskredit wurden mit einem grossen Mehr zu einer Gegenstimme angenommen.
Steuererhöhung möglich
Hinsichtlich des Budgets schliesst die Gemeinde Merenschwand mit einem Aufwandüberschuss von 164 700 Franken. Vor allem im Bereich Bildung (höhere Lehrpersonenbesoldung, Sanierung der Lichtaussenanlagen) und Verkehr (Beginn Abschreibung Benzenschwilerstrasse) weist das Budget Mehrkosten auf. Die Investitionen im Jahr 2024 belaufen sich auf rund 8 Millionen Franken. «Trotz des voraussichtlich guten Rechnungsabschlusses 2023 bleibt die finanzielle Lage angespannt», führt Heggli aus. Er stellte in Aussicht, dass sich vermutlich eine Steuerfusserhöhung auf das Jahr 2025 abzeichnen wird, um der Nettoschuld, die mit dem aktuellen Steuersatz von 96 Prozent bis ins Jahr 2025 auf 2200 Franken steigen wird.
Die Beschlüsse
Von insgesamt 2358 Stimmberechtigten nahmen 103 Personen an der Einwohnergemeindeversammlung teil. Alle Traktanden wurden mit einem grossen Mehr angenommen. Konkret behandelt wurden: 1. Protokoll. – 2. Zusicherung des Gemeindebürgerrechts. – 3. Beschlussfassung zur Vorfinanzierung einer zusätzlichen Abteilung beim Kindergarten an der Rozenstrasse (98 Ja- zu einer Gegenstimme). – 4. Ausführungsbeschluss und Bewilligung eines Verpf lichtungskredits von 1,15 Millionen Franken für den Bau einer zusätzlichen Abteilung beim Kindergarten an der Rozenstrasse (99 Ja- zu einer Gegenstimme). – 5. Genehmigung des Budgets mit einem Steuerfuss von 96 Prozent (Grossmehrheitliches Ja zu einer Gegenstimme). – 6. Verschiedenes. Da das definitive Beschlussquorum von 472 Stimmen nicht erreicht wurde, unterstehen alle Beschlüsse, mit Ausnahme der Einbürgerung, dem fakultativen Referendum. --cbl