Mehr Rechte für Mitglieder
26.05.2023 Spitex, MuriStatutenanpassung erfolgt
Jahresversammlung Spitex Muri und Umgebung
Mit einer Anpassung der Statuten sowie einer Sonderregelung für Angestellte standen bei der Spitex Muri und Umgebung die Mitarbeitenden im Fokus.
An der ...
Statutenanpassung erfolgt
Jahresversammlung Spitex Muri und Umgebung
Mit einer Anpassung der Statuten sowie einer Sonderregelung für Angestellte standen bei der Spitex Muri und Umgebung die Mitarbeitenden im Fokus.
An der Jahresversammlung der Spitex Muri und Umgebung wurde über einen Antrag von zwei Mitarbeiterinnen entschieden. Dieser forderte, dass Mitarbeitenden, die Mitglied im Verein sind, mehr Stimmrecht eingeräumt wird. Der Vorstand kam dem, mit Ausnahmen von zwei Einschränkungen, nach. Auch gaben zwei Referenten Einblick in den intensiven Bereich der psychiatrischen Pflege. --red
Muri und Umgebung: Statuten wurden angepasst
Die Mitglieder der Spitex Muri und Umgebung dürfen an der Jahresversammlung wieder über Rechnung, Protokoll und Mitgliederbeiträge abstimmen. Zudem wurde ein Antrag von zwei Mitarbeiterinnen angenommen.
Erika Obrist
Erst vor zwei Jahren wurden die Statuten der Spitex Muri und Umgebung vollständig überarbeitet. «Wir haben uns damals darauf konzentriert, nur das Wesentliche in den Satzungen festzuhalten», blickte Präsident Christian Wyss an der Generalversammlung, die im Dachsaal der Pflegimuri stattfand, zurück.
Dabei wurde wohl etwas zu radikal vorgegangen, wie man in der Zwischenzeit festgestellt hat, denn die Rechte der Mitglieder wurden merklich beschnitten. Sie konnten Protokoll und Jahresrechnung lediglich noch zur Kenntnis nehmen, zur Höhe der Mitgliederbeiträge hatten sie nichts mehr zu sagen.
Sonderregelung für Angestellte
Das wurde im Rahmen einer Statutenanpassung rückgängig gemacht. Die 25 anwesenden Mitglieder waren einstimmig dafür, dass künftig an der Mitgliederversammlung wieder über Protokoll, Jahresrechnung und Mitgliederbeiträge abgestimmt wird. Auch die übrigen Anpassungen wurden genehmigt.
Ebenso Zustimmung fand ein Antrag von zwei Mitarbeiterinnen. Heute ist es so, dass Mitarbeitende der Spitex Mitglied im Verein sein können; sie haben jedoch kein Stimmrecht. «Dies vor dem Hintergrund, dass sie bei Wahlen – aufgrund der jeweils geringen Teilnehmerzahl – ihre Vorgesetzten selber bestimmen könnten», führte Wyss aus. Die Antragstellerinnen wollten jedoch, dass Angestellte, die Mitglied im Verein sind, ebenfalls abstimmen dürfen. Der Vorstand ist ihnen entgegengekommen, hat aber eine Einschränkung vorgenommen: Neu sind Mitglieder, die beim Verein angestellt sind, ebenfalls stimmberechtigt – mit Ausnahme bei den Traktanden «Wahlen» und «Auflösung des Vereins».
Intensiv und erfolgreich
«Die Spitex soll auch in Zukunft gut aufgestellt sein», gab Präsident Christian Wyss das Ziel des Vorstands bekannt. Das sei nicht immer einfach angesichts der steigenden Zahl der Menschen «80 plus» und des Mangels an Fachkräften. Im letzten Jahr habe der Vorstand den Fokus auf die Ausarbeitung eines Organisationsreglements sowie einer Kompetenzordnung gelegt. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen im Gesundheitswesen werde forciert. Als sehr intensiv und erfolgreich bezeichnete Geschäftsführer Salvatore Doki das letzte Jahr. Bei einer externen Evaluation habe die Spitex sehr gut abgeschnitten. Das Betriebsklima und das Fachliche seien sehr gut bewertet worden. Auch finanziell sei der Verein erfolgreich unterwegs. Die Zahl der verrechneten Einsatzstunden sei erneut gestiegen, die Vollkosten pro verrechneter Stunde gesunken. Ebenfalls gesunken ist der Betrag, den die Gemeinden beisteuern müssen.
Die detaillierten Zahlen präsentierte Vorstandsmitglied Christoph Käppeli. Der Ertrag belief sich im letzten Jahr auf 2,455 Millionen Franken, der Aufwand auf 2,444 Millionen Franken. Der Erfolg von 11 000 Franken wird dem Fonds zugewiesen. Über die Rechnung konnte nicht abgestimmt werden, dem Vorstand wurde jedoch einstimmig Entlastung erteilt.
Im Budget 2024 wird mit höheren Erträgen im Betrieb gerechnet, aber auch mit höheren Personalkosten. Der Gemeindebeitrag sollte erneut leicht sinken. Unter dem Strich soll ein «Gewinn» von nicht ganz 250 000 Franken resultieren.
Nachfrage wird zunehmend mehr
Zum Schluss gaben Raphael Wyss und Franziska Stenico einen kurzen Einblick in die Bereiche psychiatrische Pflege und in die «Spezielle Palliative Care». Die psychiatrische Pflege gibt es bei der Spitex Muri und Umgebung seit 2009. «Der Bedarf steigt stetig, inzwischen sind wir bereits vier Mitarbeitende mit unterschiedlicher Ausbildung», so Raphael Wyss. Die Klienten seien zwischen 14 und 82 Jahre alt. Die Mitarbeitenden unterstützen, begleiten und beraten die Klienten bei der Bewältigung des Alltags. «Wir sind aber keine Therapeuten, sondern Pflegende.»
Vor sechs Jahren wurde das Projekt «Spezielle Palliative Care» bei der Spitex Muri und Umgebung in Angriff genommen. Inzwischen ist es eines von nur fünf Zentren auf diesem Gebiet im Aargau. Die Mitarbeitenden sind auch im Gebiet der Spitex Oberfreiamt und Mutschellen-Reusstal unterwegs. «Wir sind nicht in der Körperpflege tätig, sondern wir sind beratend und begleitend unterwegs», so Stenico. Geboten werde für die Angehörigen auch Hilfe zur Selbsthilfe. Telefonisch erreichbar sind die Mitarbeitenden zu jeder Tages- und Nachtstunde. Falls notwendig erfolgen die Besuche bei Klienten daheim auch nachts. «Wir begleiten Menschen jeden Alters in ihrem letzten Lebensabschnitt.»