Mehr Sicherheit auf den Strassen

  17.11.2020 Fischbach-Göslikon

Über fünf Vorlagen wird am 29. November abgestimmt

Zwölf Traktanden waren vorgesehen für die «Gmeind». Da diese abgesagt wurde, wird über fünf dringliche Geschäfte an der Urne abgestimmt. Neben der Rechnung 2019 und dem Budget 2021 muss der Souverän über drei Kredite befinden.

Erika Obrist

Es musste sehr schnell gehen Anfang Monat. Kaum hatte der Gemeinderat entschieden, die «Gmeind» nicht durchzuführen, galt es die Unterlagen für die Urnenabstimmung zusammenzutragen und an die Stimmberechtigten zu verschicken. «Wir haben entschieden, nur diejenigen Geschäfte an die Urne zu bringen, die dringlich sind und über die bereits ausführlich diskutiert wurde in der Vergangenheit», erklärt Gemeindeammann Hans Peter Flückiger.

Zu diesen dringlichen Geschäften gehört die Rechnung 2019. Da bereits die Sommer-«Gmeind» gestrichen worden war, muss der Souverän nun am 29. November darüber befinden. Sie schliesst mit einem Ertragsüberschuss von fast 250 000 Franken ab; gerechnet worden war mit einem kleinen Minus.

Geld für die Umsetzung

Über die mögliche Einführung von Tempo 30 auf den Quartierstrassen wird seit Jahren diskutiert. Bereits 2007 wurde bei der Gemeinde eine Petition eingereicht mit der Bitte, die Einführung von Tempo 30 zu prüfen. Im Rahmen der Nutzungsplanungsrevision war die Sicherheit auf den Quartierstrassen wieder Thema. Vor zwei Jahren schliesslich bewilligte der Souverän einen Kredit fürs Erstellen eines Gutachtens. Dieses hat ergeben, dass im Ortsteil Göslikon und im Quartier Weidstrasse kein Handlungsbedarf besteht, im Ortsteil Fischbach und bei der Schulanlage jedoch schon. «Wir haben an den Gemeindeversammlungen regelmässig informiert über den Stand der Abklärungen», sagt Gemeinderat Stephan Gsell. «Auch über den Inhalt des Gutachtens.» Der Gemeinderat habe alle Fakten offengelegt, das Gutachten auf der Homepage aufgeschaltet.

Nun will der Gemeinderat die Umsetzung von Tempo 30 im Ortsteil Fischbach und bei der Schule an die Hand nehmen. Dafür beantragt er einen Kredit von 79 100 Franken. Wird der Kredit bewilligt, so werden Signalisation und allfällige Baumassnahmen öffentlich ausgeschrieben. Dagegen kann Einsprache geführt werden. Sobald die Baubewilligung vorliegt, kann Tempo 30 signalisiert werden. «Wie sich die Massnahme auswirkt, muss nach einem Jahr überprüft werden», fährt Gsell weiter. Falls immer noch zu schnell gefahren wird auf den zum Teil unübersichtlichen Quartierstrassen, muss die Gemeinde weitere Vorkehrungen treffen. Diese stehen noch nicht fest.

Dass nicht alle in der Gemeinde Feuer und Flamme sind für die Tempobeschränkung, ist dem Gemeinderat bewusst. Deshalb hat er den Gegnern die Möglichkeit gegeben, ihre Haltung in den Abstimmungsunterlagen darzulegen. Allerdings stand dafür nur ein Tag zur Verfügung. In dieser kurzen Zeit war niemand bereit, die Gründe für ein Nein zusammenzufassen.

115 000 Franken fürs Schulhaus

Dass die Platzverhältnisse in den beiden Schulhäusern sehr beengt sind, ist hinlänglich bekannt. Es lag eine Studie vor, wie man das «Löhrli» umoder eventuell neu bauen könnte. Eine Arbeitsgruppe des Gemeinderats kam jedoch zum Schluss, dass der vorhandene Platz ausreiche. Ein paar Umbauten und einige Renovationsarbeiten reichen aus, damit weiterhin unterrichtet werden kann. Dafür beantragt der Gemeinderat nun einen Kredit von 115 000 Franken. «In Zusammenarbeit mit Schulpflege und Lehrerschaft haben wir das nun vorliegende Projekt ausgearbeitet», sagt Vizeammann Thomas Rohrer. Im Schulhaus Löhrli sind keine Eingriffe geplant. Im Schulhaus Lohren wird die bestehende Computerkoje so umgestaltet, dass daraus ein Gruppenraum entsteht. Zudem werden drei Lernnischen im Gang eingerichtet. Die Schränke im Gang werden ersetzt und erweitert. Der Boden im Erdgeschoss und derjenige im Obergeschoss werden ersetzt. Das Musikzimmer wird so mit Tischen und Stühlen ausgerüstet, dass Vereine diese leicht wegstellen können, wenn sie den Raum nutzen. «Die Schule braucht das jetzt», nennt Rohrer den Grund für die Urnenabstimmung.

Das Kleinod aufwerten

Einen Beitrag von höchstens 50 000 Franken möchte die Gemeinde leisten an die Reaktivierung und Aufwertung der Stillen Reuss. Dieser Altarm ist stark verlandet in den letzten Jahrzehnten, die offenen Wasserflächen haben abgenommen. Die Stille Reuss gehört zu einem Auengebiet und einem Amphibienlaichgewässer von nationaler Bedeutung, die anschliessenden Riedwiesen sind im Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung. Ein Kleinod im Reusstal. Zudem hat eine Analyse der Ortsbürgergemeinde Bremgarten ergeben, dass in der Stillen Reuss 21 Fischarten vorkommen.

Nun soll dieses Kleinod reaktiviert werden. Um eine zwei Meter tiefe Wasserfläche zu erreichen, werden die Ablagerungen ausgebaggert. Bei der Verbindung zur Reuss wird ein Sandfang ausgehoben, der eine erneute Verlandung der Stillen Reuss verhindern soll. Um die Laichmöglichkeiten für die Fische zu verbessern, werden ein bestehender Erdwall abgetragen und das Terrain leicht gesenkt, damit das Riedland häufiger überschwemmt wird. Auch werden Weiher ausgebaggert, was die Artenvielfalt verbessern soll.

Punktlandung beim Budget

Schliesslich wird noch über das Budget 2021 abgestimmt. Bei einem gleichbleibenden Steuerfuss von 99 Prozent wird mit einem ausgeglichenen Voranschlag gerechnet. Die Finanzkommission hat das Budget geprüft und empfiehlt es zur Annahme.


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