Mit Fasnacht infiziert
23.01.2024 Fasnacht, Region OberfreiamtAufmarsch der Narren
Erfolgreicher Auftakt der Buttwiler Fasnacht
Jeweils am dritten Sonntag im Januar finden sich die Fasnachtsbegeisterten in Buttwil ein, um am Narrenmarsch der Hohenwien-Wissenburger den Weg zur Gauserihütte zu bestreiten. Dabei ...
Aufmarsch der Narren
Erfolgreicher Auftakt der Buttwiler Fasnacht
Jeweils am dritten Sonntag im Januar finden sich die Fasnachtsbegeisterten in Buttwil ein, um am Narrenmarsch der Hohenwien-Wissenburger den Weg zur Gauserihütte zu bestreiten. Dabei steht aber nicht etwa das Rätselraten im Vordergrund, sondern das Gemeinsame, das Gesellige. Dass zum 100. Geburtstag der Fasnachtsgesellschaft Hohenwien-Wissenburg mit über 45 Gruppen so viele Närrinnen und Narren wie schon lange nicht mehr am Traditionsanlass teilnahmen, ist dabei ein besonders wertvoller Auftakt ins Jubiläumsjahr. --cbl
Der Narrenmarsch der Fasnachtsgesellschaft Hohenwien-Wissenburg lockte zahlreiche Teilnehmende an
Es waren so viele wie schon seit Langem nicht mehr: Über 45 Gruppen liefen am Sonntag am traditionellen Narrenmarsch mit. Dass dabei die Proviantsäckli, die man für die Teilnehmenden vorbereitet hatte, allesamt ausgegangen sind, ist für Schultheissin Katja Fahler ein besonders gelungener Auftakt in die 100. Fasnachtssaison der Hohenwien-Wissenburger.
Celeste Blanc
Es ist kurz vor 11 Uhr. Schon Minuten vor dem offiziellen Beginn hat sich eine grosse Traube von Närrinnen und Narren gebildet, die beim Gemeindehaus voller Vorfreude auf den Startschuss warten. Die Stimmung ist ausgelassen, die ersten Weinflaschen bereits entkorkt. Die Enten, farbenfrohen Konfetti, Clowns und Feuerlöschdecken sind bereit, um loszumarschieren. Bis dahin wird zuerst aber noch eine Dose gezischt oder ein Schnäpsli zu sich genommen. Dann schlägt die Glocke elf. Und die über 45 Gruppen können sich endlich auf den Weg in Richtung Gauserihütte machen. Dabei bestreitet der grösste Teil den Weg zu Fuss. Innovativ hingegen zeigen sich die Jungen: Mit zwei Einachser-Traktoren sowie Anhänger ausgestattet fahren sie die Strecke. Damit zieht die Gruppe definitiv die Blicke auf sich. Und man ist sich einig: Ideen muss man haben.
Anlass lockt über die Kantonsgrenzen an
Es ist kühl an diesem Sonntagmorgen. Die Sonne versteckt sich zu Beginn des Marsches noch hinter dicken Nebelschwaden. Wem nicht zu kalt ist, der stimmt während des Weges ein Liedchen an. Allen voran die Bannerzunft Hämikon-Müswangen, die als «Konfetti i de Veloketti» das Zunftpaar Reto Bleichmann und Gabriela Galliker begleiten. «Zum Zipfel, zum Zapfel, zum Kellerloch. Heute muss alles begossen sein», lauten die einladenden Strophen. Das lassen sich die Zünftlerinnen und Zünftler nicht zweimal sagen. Stimmig hält man die Gläser in die Höhe, lässt sie beim Anstossen klingen.
Die Gruppe aus dem Kanton Luzern, die ihrem Motto getreu im Übermass die bunten Papierschnipsel an sich trägt, kleidet auch gerne jene ein, bei denen diese am Kostüm fehlen. Fasnächtlich fliegt demnach immer ein wenig Konfetti durch die Luft. «Ein wunderbarer Anlass», meinen etwa Rosmarie und Felix Näf. Seit 2018 reist die Zunft nach Buttwil, um am Narrenmarsch mitzulaufen. Gesellige Menschen, ein guter Tropfen Wein und auch wenn ein Teil des Weges in Richtung Gauserihütte steil ist, findet man immer noch Zeit, den einen oder anderen Spruch zu klopfen. «Was will man mehr?», fragt Felix Näf lachend.
Hiermit startet die fünfte Jahreszeit
Traditionell findet der Narrenmarsch am dritten Sonntag im Januar statt. Während diesem werden auch die grauen Zellen getestet: Auf dem Weg gilt es, 10 Rätsel zu lösen. Wem dies gelingt und wer gleichzeitig mit einem guten Kostüm aufwartet, dem winkt am Ende des Tages auch ein Preis. Auch wenn alle die Rätsel zu lösen versuchen, merkt man beim Mitlaufen schnell, dass vor allem eins im Vordergrund steht: das Gesellige. Auch deshalb kann auf halbem Weg auf einem Hof im Galizi eingekehrt werden. Hier anzutreffen sind die Buttwiler Heinz und Claudia Rosenberg, Barbara Gashi, Heidi Bachmann, Evi Frey sowie Martina und Stefan Moser. «Als Entchen verkleidet kehrt mit dem Narrenmarsch nun ‹äntli Fasnacht› ein», lacht Frey. Seit gut drei Jahrzehnten läuft die Gruppe am Narrenmarsch mit. «Danach sind wir infiziert und die Fasnachtszeit kann beginnen.» Ähnlich geht es den beiden Murianern und ehemaligen Adelburger Ex-Stadträten Florian Gerber und Sepp Huwiler. «Uns gefällt das Unkomplizierte», so Huwiler. Der Mix aus gemütlichem Fussmarsch und geselligen Mitnarren zeichne den Anlass aus. Und natürlich die Bratwurst, die bei der Gauserihütte gemeinsam bei einem Bierchen gebraten wird.
In diesem Jahr bedeutet das ganz viel
Insgesamt sind am diesjährigen Narrenmarsch über 45 Gruppen mitgelaufen. «Irgendwann sind unsere Präsente ausgegangen, die wir den Marschierenden mitgeben», erklärt Schultheissin Katja die Gutherzige (Katja Fahler). Dies, weil so viele Menschen wie schon lange nicht mehr mitgelaufen seien. Das bedeute der Gesellschaft, die heuer ihr 100-Jahr-Jubiläum feiert, in diesem Jahr viel. «Dass das Interesse am Narrenmarsch nach der schwierigen Zeit vor ein paar Jahren, als es teilnehmertechnisch nicht so gut lief, nun wieder zur Hochform gelaufen ist, ist unglaublich.»
Auch beim anschliessenden Stelldichein in der Turnhalle, an dem die Gugge Lindenberggeister kakofonisch einheizte, war ein voller Erfolg. Mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher genossen gemeinsam den Auftakt zur Buttwiler Fasnacht. Schultheissin Fahler: «Es war ein wirklich schöner und erfolgreicher Anlass. Wir sind sehr glücklich darüber.»