Mit Schauspiel und Gesang
23.01.2024 Benzenschwil, Region OberfreiamtDer Männerchor Benzenschwil bietet zum Jahreskonzert einmal mehr auch Theater
Gemeinsam einige gemütliche Stunden verbringen. Das ermöglicht der Männerchor Benzenschwil an seinem Jahreskonzert. Am Samstag wird es nochmals präsentiert. Mit dem ...
Der Männerchor Benzenschwil bietet zum Jahreskonzert einmal mehr auch Theater
Gemeinsam einige gemütliche Stunden verbringen. Das ermöglicht der Männerchor Benzenschwil an seinem Jahreskonzert. Am Samstag wird es nochmals präsentiert. Mit dem Sängertag folgt im Mai der nächste Höhepunkt.
Thomas Stöckli
Es ist schon lange Tradition, dass das Jahreskonzert des Männerchors Benzenschwil von einem Theater begleitet wird. Dass diese Tradition weitergeht, ist nicht selbstverständlich. Ein Todesfall hatte die Theatergruppe letztes Jahr bis ins Mark getroffen. Soll man unter diesen Umständen überhaupt noch weitermachen? Nicht alle konnten diese Frage mit Ja beantworten. Entsprechend hat sich die Anzahl der Mitwirkenden weiter reduziert. Für die Regie konnte Gery von Flüe aus den Reihen des Chors gewonnen werden. Er sei in die erste Leseprobe gestartet mit der Idee, Regieassistenz zu machen, blickt er zurück. Schliesslich liess er sich überzeugen, den Lead zu übernehmen und mit dem geschrumpften Team einen Schwank einzustudieren.
Erheiterndes Schauspiel
Der Zweiakter hat die Lachmuskeln des Premierenpublikums denn auch arg strapaziert. Für regelmässige Erheiterung sorgten allen voran Magd Lisa (Helen Schweizer) und Knecht Sepp (Beat Zimmermann) respektive ihr stetiges Gezänk, das manchmal grob, manchmal allerdings auch ganz liebevoll daherkommt. «Beim Telefonieren kann ich mit Lisa sprechen, ohne sie anschauen zu müssen», beschreibt Sepp etwa den Vorteil «moderner» Kommunikationsmittel. Gemeinsam bringen die beiden Angestellten ihren Meister, Bauer Ernst Blaser (Walter Mäder), jedenfalls fast zum Verzweifeln.
Als auf dem Alpbetrieb, der als notwendigen Nebenerwerb Schlafen im Heu anbietet, vier Gäste einchecken, wird es noch um einiges turbulenter. Es geht um Menschen, die sich für jemand anderen ausgeben, um unerfüllte Erwartungen, um ein Angebot, das zu gut erscheint, um wahr zu sein, um Lust und um Liebe.
Bei der Premiere war Souffleuse Denise Senn zwar noch hie und da gefordert. Beim Publikum ist der Schwank mit seinen dezenten Boshaftigkeiten trotzdem gut angekommen. Entsprechend wurden die vier Darstellerinnen und drei Darsteller mit viel Applaus bedacht. Was es mit den titelgebenden «Älpler-Händy-Maggarone» auf sich hat, die zum Schluss serviert werden, das sei an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten. Schliesslich wird das Stück am kommenden Samstag nochmals zu sehen sein.
Vielfältiger Gesang
Das Unterhaltungsprogramm eröffnet hat der Männerchor Benzenschwil. Und er tat dies martialisch: «Burschen heraus!», so der Appell im ersten Lied, das die 15 Männer auf der Bühne stimmgewaltig ins Publikum richteten. Für das «Lasst es schallen von Haus zu Haus», waren sie selbst besorgt. Weiter ging es mit dem wehmütigen «O Jugend, du sonnige goldne», dem beschwingten «Mein Herz ist fröhlich alle Zeit» und dem nostalgischen Liebeslied «Bella Bimba».
Im zweiten Konzertteil erhielt der Männerchor dann instrumentale Unterstützung. «Wir singen so gerne, wenn er uns am Klavier begleitet», so Präsident Paul Huwiler über Pianist Bernhard Hörler. Gemeinsam intonierte man das Medley «Im Krug zum grünen Kranze». Mit «Jetzt trink mer noch a Flascherl Wein» gaben sich die 15 Sänger alle Mühe, die Festwirtschaft anzukurbeln. «Es muss ja nicht das letzte sein ...»
«Dankeschön und auf Wiederseh’n» stand als letzte Nummer auf dem Konzertplan. Und es wäre ein passender Schlusspunkt für das Konzert gewesen. So schnell wollten die Zuhörerinnen und Zuhörer den Chor dann allerdings doch nicht gehen lassen. Als Zugabe wurde den Musikfans im Saal «Die kleine Kneipe» geboten. Und das Publikum klatschte unter Anleitung von Dirigent René Amstutz kräftig mit.
Jubilare und Sängertag
Applaus gab es auch für Lorenzo Schegg. Ihm durfte Chorpräsident Paul Huwiler zu 15 Jahren Mitwirkung gratulieren. Auf 25 Jahre bringt es Leonz Strebel, bei Paul Späni sind es gar schon 50 Jahre. «Mit 25 Jahren wird man bei uns Ehrenmitglied», verriet Paul Huwiler. Späni habe das demnach schon doppelt geschafft. In seine Laudatio schloss der Präsident auch den Dirigenten mit ein. Ein unermüdlicher Arbeiter sei dieser, der trotzdem nie die Geduld verliere. Das dürfte auch für neue Stimmen gelten: «Schickt eure Männer», richtete sich Huwiler direkt an die Frauen im Saal, «wir sind seit dem letzten Konzert nicht mehr geworden.»
Wer das Jahreskonzert und das Theater noch nicht gesehen hat, dem bietet sich am Samstag die letzte Gelegenheit in der Turnhalle Benzenschwil. Am 25. und 26. Mai wird der Männerchor dann als Organisator wieder gefordert sein. Die Mitglieder des Sängerbunds Freiamt kommen am Samstag zum Sängertag nach Benzenschwil. Am Sonntag folgen dann eine Frühschoppen-Messe und ein Oldtimer-Treffen.