Mit Vorfreude und Respekt
12.09.2023 Beinwil/Freiamt, Region OberfreiamtGuido Wigger heisst der neue Mann im Beinwiler Gemeinderat – er schaffte die Wahl deutlich
199 Stimmen erreichte Guido Wigger bei der Ersatzwahl in den Beinwiler Gemeinderat. Über 90 mehr als sein Konkurrent Eric Erni. Was den Unterschied gemacht hat? ...
Guido Wigger heisst der neue Mann im Beinwiler Gemeinderat – er schaffte die Wahl deutlich
199 Stimmen erreichte Guido Wigger bei der Ersatzwahl in den Beinwiler Gemeinderat. Über 90 mehr als sein Konkurrent Eric Erni. Was den Unterschied gemacht hat? «Vermutlich, dass man mich bestens kennt im Dorf», sagt der gebürtige Beinwiler.
Annemarie Keusch
Entspannt und gelassen. So beschreibt Guido Wigger den Tag der Ersatzwahl. «Nein, nervös bin ich nicht gewesen. Ich konnte den Ausgang sowieso nicht mehr beeinflussen.» Das heisse nicht, dass er siegessicher gewesen sei. Guido Wigger spricht von einer offenen Ausgangslage. Das Resultat aber war eindeutig. Bei 324 total in Betracht fallenden Wahlzetteln enthielten deren 199 seinen Namen. Auf Eric Erni fielen 107 Stimmen, 18 wurden für vereinzelte Personen abgegeben. Das absolute Mehr von 163 Stimmen übertraf Wigger ebenfalls. Weil beide kaum Wahlkampf betrieben haben, fällt es Guido Wigger nicht leicht zu mutmassen, was zu seinen Gunsten entschied. «Vielleicht weil man mich kennt im Dorf», sagt er.
Wigger ist in Beinwil aufgewachsen, lebt mittlerweile mit seiner Familie hier, bezeichnet sich als «Beueler durch und durch», engagierte sich in Vereinen und betonte im Vorfeld, sich auch als Gemeinderat für die Vereine einzusetzen. «Die Vereine sind das Herz der sozialen Gemeinschaft. Das Dorf ist keine Schlafgemeinde und dazu müssen wir Sorge tragen», betonte er vor der Wahl. Überhaupt sei es ihm wichtig, die Gemeindeinfrastruktur nachhaltig zu erhalten und in sinnvollem Rahmen auszubauen. Was ihn für die Kandidatur motivierte? Er wolle der Gemeinde, in der er während seiner Jugend, aber auch heute ein schönes Leben genoss, etwas zurückgeben.
Nach bestem Wissen einsetzen
Das scheint die Beinwiler Stimmbevölkerung überzeugt zu haben. Dass er gewählt wurde, freut Guido Wigger. «Gleichzeitig ist eine gesunde Portion Respekt vor der bevorstehenden Aufgabe vorhanden. Die Motivation ist aber nach wie vor riesig», betont er. Dass die Bevölkerung ihm das Vertrauen erteilt habe, freue ihn besonders. «Ich werde mit vollem Elan und Einsatz und nach bestem Wissen und Gewissen meinen Beitrag dazu leisten, viel Gutes für unser Dorf zu erwirken. Dies immer in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung», hält der 53-Jährige fest.
Und damit geht es schon ganz bald los. Bis Ende Woche soll die formelle Einsetzung erfolgt sein. An der gestrigen Gemeinderatssitzung war er zwar noch nicht dabei, an der nächsten wird das aber anders sein. Wie er sich darauf vorbereitet? «Ich stehe in Kontakt mit Gemeindeammann Stefan Zemp, der mich über die anstehenden Projekte und Themen informierte», erklärt Wigger. Dass er sich schnellstmöglich mit diesen Themen befasse, das sei sein grosses Ziel. Ob es jene Themen sind, die Ammann Zemp seit dem Rücktritt von Anton Zehnder interimistisch übernahm, oder ob der neue Gemeinderat ein anderes Ressort übernimmt, das besprach der bestehende Gemeinderat an der Sitzung von gestern Abend. «Unter Vorbehalt werden es unter anderem die Themenbereiche Bau, öffentlicher Verkehr und Ortsbildschutz sein», sagt er. Die Vorfreude ist spürbar, der Wille, sich für die Gemeinde einzusetzen, ebenso.
Der einzige Wermutstropfen ist die Stimmbeteiligung. Lediglich 37,5 Prozent der Bevölkerung beteiligten sich an der Ersatzwahl. «Ja, viel ist das nicht, vermutlich auch, weil die Wahl nicht mit nationalen oder kantonalen Wahlen zusammenfiel», sagt Guido Wigger. Aber davon lässt er sich die Freude nicht trüben.