Murianer Fasnacht kehrt zurück

  15.10.2021 Fasnacht

Die Vorbereitungen für die fünfte Jahreszeit laufen auf Hochtouren

Muri ganz ohne Fasnacht gab es selbst im letzten Jahr nicht. Dennoch war vieles anders. 2022 will die Fasnachtshochburg im Freiamt wieder durchstarten. In Muri sollen fast alle Anlässe stattfinden, verbunden mit den geltenden Auflagen.

Susanne Schild

Nachdem das «Monster Muri» aufgrund von Planungsunsicherheiten schon vor Wochen abgesagt wurde, war die Verunsicherung gross. Die momentane Situation stimmt allerdings zuversichtlich, dass im Februar in Muri die Fasnacht wieder im möglichst normalen Rahmen gefeiert werden kann. «Die fünfte Jahreszeit findet statt. Zwar mit den nötigen Einschränkungen, dafür sicher. Es wird die 3G-Regel gelten», sagt René Neiger, Schultheiss von Neuenburg.

Natürlich sei das nicht ganz optimal, aber immerhin könne die Fasnacht dadurch wieder durchgeführt werden. Die momentanen Erfahrungen mit anderen Anlässen würden zeigen, dass es funktionieren kann.

Die Fasnacht wurde kreativer

«Die Vorbereitungen laufen und die Stimmung in den Städten ist gut», bestätigt Neiger. «Selbst die Fasnacht in diesem Jahr war zwar anders, aber nicht schlecht», sagt er. Deshalb habe man sich entschieden, einiges im Jahr 2022 beizubehalten. «Die Fasnachtsfenster waren beispielsweise eine positive Nebenerscheinung von Corona. Das wird es sicherlich wieder geben.» Insgesamt sei die fünfte Jahreszeit durch das Virus kreativer geworden, ist René Neiger überzeugt.

Vieles habe sich in den einzelnen Quartieren abgespielt. «Die Leute trafen sich verkleidet auf der Strasse, unterhielten sich und hatten Spass. Ich wünsche mir, dass dieses Jahr noch mehr aktiv an der Fasnacht dabei sein werden.» Er hofft, dass alle, die in diesem Jahr keine Fasnacht hatten, ihre verstaubten Gewänder hervorkramen und farbenfroh und kreativ mitmachen. «Die Fasnacht soll überall in Muri stattfinden. Nicht nur in den Beizen.»


«Jetzt erst recht»

Die Fasnacht in Muri nimmt konkrete Formen an

Der Entschluss steht bei allen vier Fasnachtsgesellschaften fest: die Fasnacht in Muri findet statt. Die Planungen dazu sind am Laufen. Am 11. November wird der endgültige Fahrplan bekannt gegeben.

Susanne Schild

Letzte Woche fand das «4G-Treffen» der vier Murianer Schultheissen statt. «Wir wollten den Puls fühlen, wollten erfahren, wie es in den einzelnen Städten aussieht und wo der Schuh drückt», sagt René Neiger, Schultheiss von Neuenburg. Die Stimmung sei durchweg positiv. Fest steht bislang, dass die Fasnacht unter Einhaltung der 3G-Regel durchgeführt werden soll. Fest stehe aber für alle, dass keiner an der Fasnacht ausgegrenzt werden soll. Daher würde sehr viel draussen stattfinden. «An unserem Städtetreffen am 11. November werden der Fahrplan und das Motto präsentiert», stellt er in Aussicht.

Auch für die Reunion ist er optimistisch, da in den Beizen die Regeln bereits gelten. «Aber letztlich müssen die Wirte entscheiden, ob sie mitmachen.» Er persönlich hofft auf viele gute Nummern. Für die kommende Fasnacht gelte der Leitspruch «Jetzt erst recht», so Neiger.

Die Zeiten haben sich geändert

Unsicherheit herrscht noch bei der Fasnachtsgesellschaft Muri-Wien. «Die Wiener haben noch nicht definitiv entschieden, ob der ‹Grüene Duume› stattfinden wird», informiert er weiter. Hier sei noch unklar, ob man den Mehraufwand auf sich nehmen möchte.

«Die Wiener haben im Moment mit einem Nachwuchsproblem zu kämpfen. Das erschwert das Ganze natürlich. Sie suchen dringend neue Stadträtinnen und Stadträte», erklärt Neiger. «Wir brauchen einfach kreative Macher, die etwas auf die Beine stellen wollen und anpacken.»

Für René Neiger wäre eine Fusion der vier Fasnachtsgesellschaften durchaus denkbar. «Das liegt jetzt zwar noch in weiter Ferne, doch wenn wir keine Städträtinnen und Stadträte mehr finden, wird es nicht auszuschliessen sein.» Fakt sei, dass die einzelnen Gesellschaften und Vereine in diesem Jahr durch das Fasnachtsradio zusammengeschweisst wurden. «Wir schaffen sehr gut zusammen, die Zeiten haben sich diesbezüglich auch geändert.» Verständnis hat René Neiger hingegen dafür, dass das Monster Muri abgesagt wurde. «So einen Grossanlass ohne Planungssicherheiten zu organisieren, ist fast unmöglich.» Das bestätigt auch Linus Staubli vom OK Monster Muri: «Das Monster Muri wird von rund 6000 Leuten besucht. Es lebt vom Kommen und Gehen, von dem Treiben auf der Marktstrasse. Beim Monster Muri muss die Atmosphäre passen.» Deshalb auch der Entscheid, das Monster Muri auf 2025 zu verschieben.

«Alle Anlässe, die draussen durchführbar sind, wie der Startschuss, die Jubiläumsfasnacht und die Schlüsselrückgabe werden sicher stattinden», bestätigt René Neiger. Fest eingeplant seien ebenfalls die Kinderfasnacht, der Kifa-Ball, das Little Monster und die Kinderreuion.

Ein junges dynamisches Team

Auch der traditionelle Narrenmarsch der Fasnachtsgesellschaft Hohenwien-Wissenburg in Buttwil soll durchgeführt werden. «Nächsten Mittwoch treffen wir uns zu einer Sitzung. Dann werden wir das Ganze konkretisieren», sagt Katja Fahler, Mitglied der Fasnacht sgesel l scha f t Hohenw ien-Wissen bu rg. «Die Hohenw iener sind ein junges und motiviertes Team. Bei ihnen wird sicher einiges laufen», ist auch René Neiger überzeugt. «Wir von Hohenwien-Wissenburg wünschen uns für die Fasnacht 2022 unvergessliche Momente, tolle Begnungen und einen Narrenmarsch der ganz speziellen Art», sagt Katja Fahler.

Die grossen Bälle finden statt

Der FC-Muri plant, sofern die Situation gleich bleibt, den FC-Ball. «Wir haben ein neues achtköpfiges OK gegründet, das jung und hochmotivert ist. Damit bringen wir frischen Wind in die Sache», sagt Michael Stadelmann, Präsident FC Muri und OK-Mitglied. Geplant ist der Anlass im Festsaal des Klosters Muri am 19. Februar. «Wir wollen etwas zur im Dorf beitragen.» Das Motto steht beim FC-Ball bereits fest. «‹Affentheater›, soll eine kleine Anspielung auf das Kunstrasenprojekt sein», so Stadelmann. Der Fantasienball des TV Muri ist ebenfalls in Planung. «Am 26. Februar werden wir den Klosterhof und den Festsaal in fasnächtlichem Glanz, schön dekoriert erstrahlen lassen», so Raphael Banz, Vorstandsmitglied TV Muri. «Die Zeit davor wird durch zahlreiche Pinselschwünge geprägt sein», stellt er in Aussicht.

Mit dieser Entscheidung wolle man einen Schritt zurück in die Normalität gehen, so Banz weiter.

Dominik Baumann von der Gängelimusig Muri bestätigt, dass der Gängeliball stattfinden wird. «Auf dem Gröfli-Areal planen wir alles nach dem Konzept, das wir 2020 bereits erfolgreich praktiziert haben.» Und auch die Stiefeliryter haben ebenfalls etwas in Planung.

Not macht erfinderisch

Wir müssen das Beste aus der Situation machen, die Fasnacht vielleicht wieder bewusster leben als auch schon. Nicht nur konsumieren, sondern sich aktiv beteiligen, dann steht einer farbenfrohen, kreativen Fasnacht in Muri nichts im Weg», sagt René Neiger.

Ganz getreu dem alten Sprichwort: «Not macht erfinderisch. Das hat letzte Fasnacht schon funktioniert und wird dieses Jahr wieder klappen», ist er überzeugt. «Schliesslich sind wir die Fasnachtshochburg im Freiamt.»


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