Neues Führungsduo gesucht

  27.11.2020 Zufikon

Ammann und Vizeammann treten nächstes Jahr nicht mehr zur Wahl an

Überraschend hat kürzlich Vizeammann Karl Kaufmann seinen Rücktritt aus dem Gemeinderat auf Ende 2021 angekündigt. Schon länger bekannt ist der Abgang von Gemeindeammann Christian Baumann. Die beiden Posten müssen neu besetzt werden. Wie das geschehen soll, erklärt Christian Baumann.

Roger Wetli

«Es bleibt jetzt noch genügend Zeit, um mögliche gute Nachfolgerinnen und Nachfolger für mich zu finden», erklärt der Zufiker Gemeindeammann Christian Baumann. «Diese Monate sollte man nutzen. Ein Schnellschuss wäre schade.» Weil er das Amt mit Herzblut ausübt, habe er deshalb Massnahmen eingeleitet, um die Parteien rechtzeitig für die entstehenden Vakanzen zu sensibilisieren.

Konstante gewähren

Rückblick: Nach sechs Jahren in der Finanzkommission wurde Christian Baumann in den Gemeinderat gewählt, wo er nach zweieinhalb Jahren von den Stimmbürgern zum Ammann gemacht wurde. Die jetzige ist seine dritte Legislatur in dieser Position. «Ich habe diese bewusst als meine Letzte angetreten», erklärt Baumann. «Denn mit den Pensionierungen des Gemeindeschreibers und des Leiters Bau und Technik mussten wichtige Posten von langjährigen Mitarbeitern neu besetzt werden. Da wollte ich als Konstante bleiben. Zumal gerade Gemeindeschreiber und Ammann sehr eng zusammenarbeiten.» Er wolle seinen Abgang nicht verpassen. «Drei Legislaturen als Ammann sind genug. Es sollen jetzt neue Ideen und Impulse kommen.»

Dass er Ende 2021 zurücktritt, hat Christian Baumann bereits seit Längerem kommuniziert. Erst seit zwei Wochen bekannt ist dagegen der Rücktritt von Vizeammann Karl Kaufmann. «In einem Workshop des Gemeinderates in diesem August war das noch kein Thema», erklärt Baumann. «Die anderen vier wollten damals noch weitermachen. Jetzt haben wir eine ganz neue Situation.»

Ins Amt hineingewachsen

Zum Vizeammann aufsteigen könnte eine Person aus dem jetzigen Gemeinderat. Als Ammann fühlt sich von den Verbleibenden aber noch niemand berufen. «Ich habe diese Aufgabe vor elf Jahren angenommen, und bin in das Amt hineingewachsen», blickt Baumann zurück und ist begeistert: «Es ist hochinteressant. Man eignet sich ein Fachwissen an, welches in der Privatwirtschaft nicht möglich ist. Ich habe sehr viel gelernt und tue es immer noch.» Als Ammann würde man in sämtliche Belange des Lebens hineinsehen. «Und alles ist fassbar, weil es direkt vor der Haustür stattfindet», erklärt er. Als Person mit einer Schlüsselposition solle man als Ammann über alle Ressorts Bescheid wissen, ohne dass man den Ressortverantwortlichen dabei zu sehr reinredet. «Ist man aber gut vorbereitet, kann man das Kollegium gut begleiten», so Baumann. Natürlich brauche es dazu viel Engagement und eine dicke Haut. «Es entschädigt aber als hochinteressante und vor allem vielseitige Tätigkeit.»

Übergang ohne Lücken

Baumann wünscht sich, dass man nicht merken wird, wenn er nicht mehr da ist. «Dazu werde ich mit wehenden Fahnen ins Ziel laufen. Ich bin bereit, meine Nachfolge einzuarbeiten, wenn diese das wünscht.» Er hofft, dass den Stimmbürgern eine breite Auswahl geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl zur Verfügung gestellt wird. «Es soll definitiv keine Lücke entstehen.»


Rücktritt nach drei Jahrzehnten

«Nach 30 Jahren in unterschiedlichen öffentlichen Funktionen möchte ich meinen Fokus auf mehr Freiraum und die Familie legen», erklärt Vizeammann Karl Kaufmann seinen Verzicht auf eine weitere Amtsperiode. Er wirkt seit acht Jahren im Gemeinderat und war bereits davor einmal vier Jahre in diesem Gremium. Ein weiterer Grund ist seine berufliche Situation: «Es besteht da keine Aussicht auf eine Reduktion der Arbeitsbelastung. Diese bräuchte es aber, um das Amt weiter ausüben zu können.» Kaufmann betont, dass die Arbeit im Gemeinderat eine sehr schöne und erfüllende Tätigkeit ist. Diese möchte er noch bis Ende nächstes Jahr ausüben. «Um die Nachfolge im Gemeinderat frühzeitig aufzugleisen, habe ich meinen Rücktritt jetzt schon kommuniziert.» Er ist zuversichtlich, dass die Gemeinde auch nach der Demission des Ammanns uns seines Vize weiter gut funktionieren wird. «Wenn das neue Gremium einmal feststeht und gewählt ist, kann der Übergang je nach Informationsbedarf der neuen Gewählten abgestimmt werden. Selbstverständlich mit der Unterstützung aus dem aktuellen Führungsduo.» --rwi


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