Neues Jahr, gleiche Probleme
11.03.2025 Sport, FussballFussball, Cup-Qualifikation 2. Liga inter: FC Lommiswil – FC Muri 4:0 (2:0)
Der FC Muri kommt gut ins Spiel und fällt dann auseinander. Gegen Lommiswil – alles andere als ein Spitzenteam – gibt es eine Klatsche. Spieler und Trainer sind ratlos. Am ...
Fussball, Cup-Qualifikation 2. Liga inter: FC Lommiswil – FC Muri 4:0 (2:0)
Der FC Muri kommt gut ins Spiel und fällt dann auseinander. Gegen Lommiswil – alles andere als ein Spitzenteam – gibt es eine Klatsche. Spieler und Trainer sind ratlos. Am Sonntag ist Rückrundenstart – und der FC Muri hat seine Probleme ins neue Jahr genommen.
«So wird das nichts mit dem Ligaerhalt», sagt Muris Luigi Milicaj. In der Cup-Qualifikation gibt es ordentlich eins aufs Dach. 0:4. «Wir haben die Rückrunde so begonnen, wie wir die Vorrunde aufgehört haben. Leider.»
Die Geschichten wiederholen sich. Der FC Muri gerät in Rückstand, ist zu keiner Reaktion fähig – und verliert das Spiel ohne grosse Gegenwehr. So gab es in der Vorrunde nur mickrige 13 Punkte. So fliegt man auch aus der Cup-Qualifikation. Doch eigentlich war die Hoffnung auf einen guten Start im ersten Ernstkampf gross, denn dem Gegner lief es noch schlechter. Lommiswil holte in einer anderen Gruppe der 2. Liga interregional nur elf Punkte und ist das Schlusslicht.
Und zu Beginn der Partie legt der FC Muri auch gut los. «In den ersten 20 Minuten spielten wir stark, kamen auch zu Torchancen», sagt Trainer Luca Ferricchio. Das Tor macht aber Lommiswil. 1:0 nach 20 Minuten. «Ein Tor genügt und das Kartenhaus fällt zusammen», sagt Milicaj. Vor der Pause fällt das 2:0 für das Heimteam. In der 55. und der 64. Minute folgen zwei weitere Kisten. 4:0. «Zwei der vier Gegentore waren Sonntagsschüsse», so Milicaj. «Der Gegner schiesst fünf Mal aufs Tor und erzielt vier Kisten», sagt der Trainer. Der FC Lommiswil ist unheimlich effizient. Dies erklärt aber nur bedingt diesen tristen Auftritt der Freiämter.
«Nach dem Rückstand gibt es kaum eine Reaktion. Das Feuer fehlte. Wir waren eigentlich motiviert, aber wir lassen uns viel zu schnell verunsichern», sagt Offensivspieler Milicaj. Woran liegt das? «Ich weiss es auch nicht. Ich bin kein Psychologe.» Liegt es am Trainer? Milicaj verneint: «Was will er machen? Er kann selbst ja nicht auf den Platz. Er hat uns bestmöglich auf dieses Spiel eingestellt.» Milicaj hat einen Lösungsansatz: «Die älteren Spieler – dazu zähle ich mich selbst natürlich auch – müssen viel mehr Verantwortung übernehmen. Wir müssen die jungen Spieler mitreissen. In solch schwierigen Situationen, wenn wir in Rückstand geraten, erst recht. Wir stecken tief im Abstiegskampf, in einer Negativspirale. Wir müssen jetzt alle noch mehr tun, noch mehr kämpfen, noch mehr rennen.»
Trainer Luca Ferricchio sieht es ähnlich. «Ein Gegentor und alles ist weg. Es gibt kaum Gegenwehr. Es ist ein mentales Ding.» Gegen Lommiswil gäbe es einige Ausreden, wieso es nicht zu mehr reichte. Erstmals kickte Muri auf Naturrasen, denn die Vorbereitung fand nur auf Kunstrasen statt. Dazu fehlten erneut wichtige Spieler wie Simone Parente (Zehenbruch, noch einen Monat out), Jan Burkard (Schambeinentzündung, auf unbestimmte Zeit out) oder Fabian Burkard (Oberschenkel-Verhärtung). Luca Passerini fehlte ebenfalls (Ski-Weekend mit Geschäft). Deshalb war Ferricchio gezwungen, die Mittelfeldspieler Niko Markovic und Radovan Radevic in die Abwehr zu stellen. «Es wären alles Ausreden. Fakt ist, dass wir unsere Leistung nicht auf den Platz bringen konnten und dass wir offenbar dieselben Probleme im Kopf haben wie in der Vorrunde.»
Heim-Derby zum Auftakt
Am Sonntag startet die Rückrunde mit dem Heim-Derby gegen Cham II (14.30 Uhr, Brühl). Das Hinspiel ging 0:1 verloren. Wie ist die Gefühlslage? «Fussballerisch mache ich mir keine grossen Sorgen. Aber mental. Wir dürfen nicht so einknicken, wenn es einen Rückschlag gibt», sagt Milicaj. Trainer Ferricchio meint: «Ich bin trotz dieser Niederlage positiv. Wir dürfen einfach nicht einbrechen. Wir dürfen uns keine Schwächephasen erlauben.»
Die Hoffnung auf eine Wende zum Guten bleibt beim FC Muri. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nur vier Punkte. Das ist aufholbar in der Rückrunde. Allerdings wird es mit solchen Leistungen wie gegen Lommiswil enorm schwierig. Der letzte Sieg in einem Ernstkampf war am 12. Oktober. Nach dem Heimspiel gegen Cham II geht es auswärts nach Rothrist und dann zu Hause gegen Sursee. In diesen Spielen braucht es Punkte, sonst wird die Wende immer unwahrscheinlicher. --spr