Ohne Diskussion zum Bier
14.06.2024 Waltenschwil, Region OberfreiamtRuhige «Gmeind» in Waltenschwil – dafür mit Infos zu drei wichtigen Projekten
Die Traktanden führten an der «Gmeind» in Waltenschwil zu keinerlei Diskussionen. Spannender wurde es unter Verschiedenem, als der Gemeinderat über den ...
Ruhige «Gmeind» in Waltenschwil – dafür mit Infos zu drei wichtigen Projekten
Die Traktanden führten an der «Gmeind» in Waltenschwil zu keinerlei Diskussionen. Spannender wurde es unter Verschiedenem, als der Gemeinderat über den Umbau des Gemeindehauses, den Sportplatz Bannegg und die Entwicklungszone Bannegg sprach. Letzteres soll an der nächsten «Gmeind» traktandiert werden.
Annemarie Keusch
Der Sportplatz und allgemein die Entwicklung rund um die Schule. Es sind diese beiden Themen, die in der jüngeren Vergangenheit in Waltenschwil immer wieder diskutiert wurden – nicht selten in Kombination. Ein Jahr ist vergangen, seit die Bevölkerung an der «Gmeind» Ja sagte zur Sanierung des Sportplatzes Bannegg, samt Bau eines Kunstrasenfeldes. Diskussionen gab es damals zuhauf. Dieses Mal blieben sie über die ganze Versammlungsdauer völlig aus. Der Sportplatz Bannegg war auch kein traktandiertes Geschäft, Gemeinderat Pascal Vontobel informierte lediglich über den Stand der Dinge.
«Einige mögen sich vielleicht fragen, weshalb die Bagger noch nicht aufgefahren sind», nahm Vontobel vorneweg. Er betonte, dass die Planungsarbeiten gut voranschreiten, dass man im Zeitplan sei. Aber es tauchten auch Herausforderungen auf. Baugrunduntersuchungen zeigten, dass Bauschutt in der Erde deponiert wurde. «Die Fussballschule Waltenschwil hatte recht, als sie erzählte, dass immer wieder Schrauben oder Ziegelstücke an die Oberfläche geraten.» Doch der Gemeinderat habe bereits eine Lösung gefunden. Humus eines Bauprojekts in Meilen wird nach Waltenschwil geführt und gelagert, damit mit dem Humusaufbau begonnen werden kann, sobald das Projekt so weit fortgeschritten ist. Vontobel präsentierte den aktuellen Zeitplan. In nächster Zeit soll die Baueingabe folgen, im ersten Quartal 2025 ist der Baustart geplant. Der Kunstrasen kann frühestens im zweiten Quartal des nächsten Jahres bezogen werden, der Naturrasen erst im Frühling 2026. «Das ist normal. Der Naturrasen muss zuerst anwachsen», so Vontobel.
Infoveranstaltung im Oktober geplant
In den Diskussionen rund um die Sanierung des Sportplatzes wurde immer wieder moniert, dass dieses Projekt doch als Teil der Entwicklungszone angeschaut werden soll. Bannegg-Halle, Schulhäuser, Turnhalle, freie Flächen – die Entwicklung dessen umfasst dieses Projekt. Wo braucht es welchen Raum? Wie sieht der Bedarf der Schule aus und wie jener der Vereine? Die Grundlagen sind erarbeitet, die Analysen erfolgt. «Aktuell sind wir auf der Stufe Vision», erklärt Vontobel. Eine Begleitgruppe mit Leuten aus der Bevölkerung sei daran, Varianten zu diskutieren. Der Gemeinderat verkündet, dass an einer Infoveranstaltung am 22. Oktober die beste Variante vorgestellt werde. «Schon an der nächsten «Gmeind» wollen wir einen entsprechenden Planungskredit traktandieren», führt Vontobel aus.
Mitten in der Realisierung steckt der Umbau und die Erweiterung des Gemeindehauses. Die Verwaltung ist ins Provisorium beim «FeuerWerk» gezügelt. «Die Fernwärme ist umgelegt, der Abbruch vorbereitet, als Nächstes folgen die Durchbrucharbeiten vom Erdgeschoss ins erste Obergeschoss, wo Treppe und Lift eingebaut werden», weiss Vontobel. Diese lärmintensive Arbeit soll in der ersten Sommerferienwoche starten.
197 Leuchten auf LED umstellen
Keinen Anlass zu Diskussionen gaben die traktandierten Geschäfte. Heisst, dass die Gemeinde sich daran macht, die Strassenbeleuchtung auf LED umzustellen. Von den 520 Leuchten ist dies bei 303 schon passiert und bei 20 weiteren ist die Umrüstung Teil bewilligter Projekte. Die 197 restlichen sollen nun für 250 000 Franken folgen. Gründe dafür gibt es laut Gemeinderat Christoph Meyer viele: «Lichtemissionen, ökologischer Mehrwert, bedarfsgerechte Steuerung, reduzierter Stromverbrauch und damit weniger Kosten und kantonale Entschädigungen.» Er rechnet vor, dass dank Einsparungen von jährlich 9000 Franken wegen geringerem Stromverbrauch und jährlich 7000 Franken Subventionen des Kantons die Ausgaben von 250 000 Franken in 16 Jahren amortisiert sind. «Bei einer Lebensdauer von Leuchtköpfen von 15 bis 20 Jahren kann man sagen, die neue Beleuchtung refinanziert sich quasi selbst und wir tun erst noch etwas für die Umwelt.»
Dass nach der Versammlung ein Apéro auf die Stimmberechtigten wartet, ist insofern nichts Besonderes. Dass sie dabei aber die Chance hatten, Waltenschwiler Bier «Waltin1085» zu kosten, hingegen schon.
Die Beschlüsse
Von den 2121 Stimmberechtigten nahmen 61 an der Einwohnergemeindeversammlung teil. Ohne Diskussionen und Gegenstimmen genehmigten sie das Protokoll, die Jahresrechnung und die beiden Kreditabrechnungen über die Neuerschliessungen, Erweiterungen und Erneuerungen der Strassenbeleuchtung im Gemeindegebiet 2 und für die neue Fachapplikation in der Schuladministration. Ebenfalls sagten sie Ja zum Rechenschaftsbericht, zur Pensumerhöhung um 50 Stellenprozente in der Schulverwaltung und zu den zwei Krediten für die Sanierung Kirchweg (375 000 Franken für die Sanierung des Kirchwegs und der Strassenbeleuchtung und 200 000 Franken für die Erneuerung der Trinkwasserleitung). Zudem genehmigten sie 250 000 Franken für die Umrüstung der Strassenbeleuchtung auf LED.

