OK der SIGA 25 steht schon fast
08.03.2024 Auw, Region OberfreiamtMitglieder des Gewerbevereins Sins und Umgebung trafen sich zur 64. Generalversammlung in Auw
Mit einem Jahr Verspätung soll sie im Oktober 2025 realisiert werden, die nächste Leistungsschau des Oberfreiämter Gewerbes. Zum OK-Präsidenten wurde Josef ...
Mitglieder des Gewerbevereins Sins und Umgebung trafen sich zur 64. Generalversammlung in Auw
Mit einem Jahr Verspätung soll sie im Oktober 2025 realisiert werden, die nächste Leistungsschau des Oberfreiämter Gewerbes. Zum OK-Präsidenten wurde Josef Villiger gewählt. Mehr zu reden gab die geplante digitale Lösung fürs bestehende System der Einkaufsgutscheine.
Thomas Stöckli
2019 wurde sie zuletzt auf die Beine gestellt, die Sinser Gewerbeausstellung. Damals präsentierten 80 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen auf dem Schulareal Letten. Insgesamt wurden 19 000 Besucherinnen und Besucher registriert, die nicht nur aus dem Oberfreiamt kamen, sondern teils sogar von jenseits der Kantonsgrenze anreisten.
Seit 1999 wurde die Leistungsschau, die nicht zuletzt als Netzwerk-Gelegenheit sehr geschätzt wird, alle fünf Jahre ausgetragen. Mit diesem Rhythmus wird nun gebrochen. Aber für nächstes Jahr soll es klappen. An der Generalversammlung haben die 66 stimmberechtigten Gewerbler unter den 112 Anwesenden Josef Villiger einstimmig zum OK-Präsidenten gewählt. Und sein Organisationsteam steht schon weitgehend. Aus dem Vorstand des Gewerbevereins sind Vizepräsident Andreas Gnädinger (für die Werbung) und Britta Kapitzki dabei, Nicole Nussbaumer wird für das Aktuariat zuständig sein, Angela Aeberhard für die Finanzen, Roland Füglister für die Bauten und Jakob Sidler wird die Landwirtschaft vertreten. Für den wichtigen Unterhaltungsbereich dürfen die Organisatoren zudem auf das Fachwissen und die Vernetzung von Bruno Villiger zählen. Unbesetzt ist somit von den Kernressorts einzig noch die Festwirtschaft.
Vereine ins Boot holen
«Die Standkosten sollen moderat sein, damit sich möglichst viele Gewerbler präsentieren können», versprach Josef Villiger. Entsprechend werde man sich ins Zeug legen, um Sponsoren zu gewinnen. Einerseits wolle man der Bevölkerung ein tolles Fest bieten und dabei die Vereine einbeziehen, so der frisch gewählte OK-Präsident, andererseits dem Gewerbe und Handwerk eine Plattform, um den Vorzügen von Nähe und persönlichem Kontakt wieder mehr Wertschätzung zu verschaffen. «Dafür lohnt es sich, vielleicht auch mal einen Franken mehr auszugeben», ist Josef Villiger überzeugt.
Frau Gemeindeammann Marlis Villiger hatte die Gewerbler im Mehrzweckgebäude ihrer Gemeinde willkommen geheissen. «Die Schönheiten und Vorzüge von Auw vorzustellen, wäre ein abendfüllendes Programm», sagte sie, versprach aber sogleich, sich kurzzuhalten. Schliesslich tagte gleichzeitig der Gemeinderat, aus dessen Sitzung sie sich für einige Minuten ausgekoppelt hatte. Und so appellierte Marlis Villiger mit Verweis auf das laufende Pilotprojekt der Repla und des Kantons an die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit zwischen Gewerbe und Politik, um trotz raumplanerischen Einschränkungen eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Blindflug bei den Gutscheinen
Bis und mit Traktandum sechs waren die Geschäfte in der Folge schnell abgehandelt. Der Antrag des Vorstands, die analogen Einkaufsgutscheine durch digitale zu ersetzen, sorgte dann allerdings für einige Diskussionen. Seit 2010 sind in drei Ausgabestellen Gutscheine fürs regionale Gewerbe verfügbar. Bei jährlichen Betriebskosten von 2500 Franken werden damit etwa 30 000 bis 40 000 Franken Umsatz erreicht, verriet Marcel Heldstab, der im Vorstand für die Finanzen zuständig ist. Wie gross der Rücklauf ist, da fehlt allerdings die systematische Erfassung. Für allfällige Ausstände seien derzeit 62 000 Franken zurückgestellt, so Heldstab.
Der «Blindflug» sorgte allerdings zunehmend für Unbehagen. Deshalb startete der Vorstand 2022 Abklärungen für eine digitale Lösung, die zu jedem Gutschein eine saubere Buchhaltung erlaubt, wann er ausgestellt, wann eingelöst oder wie lange noch gültig ist. Mit der e-guma fand man eine potenzielle Partnerin, die sich 2005 als eines der ersten Unternehmen Europas auf Softwarelösungen für das Gutscheinwesen spezialisiert hat. Nebst der grossen Erfahrung mit verschiedensten Branchen sei es die Referenzenliste gewesen, die ihn überzeugt habe, so Heldstab. So zählt die Firma unter anderen Tourismus- und Gewerbeverbände zu ihrer Kundschaft.
Veritabler Abstimmungskrimi
Rund 12 000 Franken dürfte der Initialaufwand zur Digitalisierung des Gutscheinsystems kosten. Dazu sei mit jährlich wiederkehrenden Betriebskosten von 4000 bis 5000 Franken zu rechnen. Für die ersten fünf Jahre entstünden so Kosten von je 7400 Franken, wobei ein Teil auch durch die Auflösung von Rückstellungen für nicht eingelöste Gutscheine «finanziert» werden soll. Nach dem neuen System sollen die Gutschein bequem zu Hause ausgedruckt oder heruntergeladen, aber weiterhin auch in ausgedruckter Form an den bestehenden Bezugsstellen erworben werden können. Ein Start des neuen Systems wäre allenfalls per 1. Oktober möglich, allenfalls aber auch zum Jahreswechsel oder auf die SIGA hin.
Dass ein Teil niemals eingelöst wird, haben alle Gutscheinsysteme gemeinsam. Trotzdem bekundeten einige Gewerbler Mühe damit, über diese Beträge zu verfügen. Man solle doch lieber einen Aufruf platzieren, die ausgegebenen Gutscheine einzulösen, warf jemand ein. «Wir sind nicht verantwortlich, wenn Gutscheine nicht eingelöst werden», gab Bernhard Fischer, Kassier des Gewerbevereins Muri und Umgebung, den Sinser Vorstandskollegen Rückendeckung. Sein Verein wird voraussichtlich per 19./20. März auf digitale Gutscheine setzen, wie hier der Vorstand in eigener Kompetenz entschieden hat. «Es ist ein tolles System», hielt er fest. Und: «Am Schluss profitiert der Gewerbler.» Kritisiert wurde weiter, dass nicht alle Branchen gleichermassen von den Gutscheinen profitieren und dass der Detailhandel noch nicht in die Planung einbezogen wurde.
Nun waren die Stimmenzähler gefordert: Ein Rückweisungsantrag, zunächst die Bedürfnisse bei den Detaillisten abzuklären und die Vorlage an der nächsten Versammlung nochmals zu bringen, wurde mit 28 Neinzu 23 Ja-Stimmen abgelehnt, der Antrag des Vorstands in der Folge mit 32 Ja- zu 20 Nein-Stimmen angenommen. Die kritischen Rückmeldungen stiessen allerdings auf offene Ohren: Er werde dafür sorgen, dass vor der Vertragsunterschrift jemand der Firma eguma die offenen Fragen der Detaillisten beantworten werde, versprach Marcel Heldstab.
Vorstand bestätigt und drei Neumitglieder
Der Vorstand um Präsident Peter Wolfisberg wurde einstimmig im Amt bestätigt, als neuer Behördenvertreter Pius Vogel gewählt. Seine Vorgängerin Andrea Moll bleibt dem Vorstand erhalten. Unumstritten waren auch die Rechnung, die ohne grosse ausserordentliche Positionen mit einem Plus von 370 Franken schloss, und das Budget, das von 275 Franken Gewinn ausgeht. Als neue Mitglieder stellten sich Nicole Schweikert von der Kita Kidimundo in Sins, Rolf Gamma von der Online-Weinhandlung Vinotto AG mit Lager in Auw sowie Dominik Etter und Marcel Rey von der Elo-Plan AG vor. Ihr auf Elektroplanung spezialisiertes Unternehmen ist zwar in Baar domiziliert, sie selber stammen aber aus Auw. Den drei Neumitgliedern stehen drei Austritte gegenüber. Aktuell führt der Gewerbeverein Sins und Umgebung somit 182 Mitglieder, davon 148 Aktiv-, 28 Frei- und 6 Ehrenmitglieder.
In seinem Jahresrückblick hat Peter Wolfisberg die gesellschaftlichen Ereignisse Revue passieren lassen. Von der Ostereiersuche im Bohwald, wo diesmal auch Strausseneier versteckt waren, über diverse andere Netzwerk-Anlässe und -Ausflüge bis hin zum Adventsanlass: Bei Schnee und Kälte habe sich Sins als Winter-Wunderland präsentiert, so der Gewerbe-Präsident. Im laufenden Jahr sieht das Programm ähnlich aus. Los geht es am 21. März mit dem Frühlings-Gewerblerhöck, diesmal bei der Knobel Schuleinrichtungen AG in Sins. Bereits am 30. März folgt die Ostereiersuechete im Bohwald. 2025 soll dann die erwähnte SIGA zum grossen Höhepunkt werden. Sie findet vom 4. bis 6. Oktober statt.