Olympia-Ticket nur noch Formalität

  17.12.2021 Ski

Ski-Freestyle: Nicolas Gygax erreicht Olympia-Limite am Weltcup in Ruka

Das zweite Wochenende im finnischen Ruka verlief für den Islisberger Ski-Freestyler Nicolas Gygax deutlich besser als das erste. Der Freiämter erkämpft sich zwei Top-15-Platzierungen – und erreicht damit die Olympia-Limite.

Josip Lasic

Wenig hat gefehlt, dass sich Nicolas Gygax am ersten Tag in Ruka für den Final der besten zwölf qualifiziert. Mit 115,05 Punkten beendete er die Qualifikation unter 44 Teilnehmern auf dem 13. Rang. Ein Platz hat gefehlt, um in den ersten Finaldurchgang einzuziehen.

Dennoch kann sich der Freiämter freuen. Gegenüber seinem 17. und 27. Rang in der Vorwoche in Ruka war die Leistung eine massive Steigerung. Dazu war er bester Schweizer, noch vor Pirmin Werner und Noé Roth. Am nächsten Tag legte Gygax noch nach. Mit 123,45 Punkten erreichte er den 8. Rang am vierten Weltcup-Wettkampf. Diesmal hinter seinen Teamkollegen – Roth gewann Silber, Werner Bronze –, aber die Leistungskurve zeigt beim Ski-Freestyler deutlich nach oben.

Das Wichtigste ist geschafft

Für den Freiämter war die Steigerung essenziell. Um die Olympia-Limite zu erreichen, musste er an einem Weltcup unter die Top 16 kommen. Während er es am ersten Wochenende einmal knapp (17.) und einmal deutlich (27.) verpasst hat, konnte er jetzt die geforderte Leistung bringen. «Jetzt ist es eigentlich nur noch eine Formalität», sagt der Islisberger, der 2018 in Pyeongchang bereits bei den Olympischen Winterspielen dabei war. «Ich muss selektioniert werden. So, wie es aussieht, wird die Schweiz in Peking vier Quotenplätze für die Aerials haben, genauso wie vor vier Jahren.»

Wenn kein komplett aussergewöhnliches Szenario eintritt, wird das Schweizer Quartett aus Noé Roth, Pirmin Werner, Andrin Schädler und dem Freiämter bestehen. Die vier sind in den letzten Jahren die einzigen Ski-Freestyler, die im Aerials-Bereich regelmässig auf Weltcup-Niveau antreten und gute Leistungen zeigen.

Zwei Wettkämpfe warten noch

Bis Ende des Jahres wird es für den 25-jährigen Islisberger keine Wettkämpfe mehr zu bestreiten geben. Erst am 5. Januar geht es weiter, mit dem Weltcup im kanadischen Le Relais. Vom 12. bis zum 14. Januar findet der Weltcup im amerikanischen Deer Valley statt. «Und bald darauf wird offiziell selektioniert und dann geht es nach Peking», so Gygax.

Für Le Relais und Deer Valley hat er sich vorgenommen, die Leistungen nochmals zu steigern. «Ich brauche eher mehr Sprünge in den Trainings, bevor ich den Schwierigkeitsgrad steigere. Deshalb lief auch das erste Weltcup-Weekend nicht nach Plan. Es kam zu früh für mich. An die komplizierteren Sprünge habe ich mich noch nicht gewagt. Das kommt jetzt mit der Zeit.»

Superfinal in Peking wäre ein Traum

Denn obwohl es schwer ist und die Konkurrenz gross: Sich in Peking für den Final der besten zwölf zu qualifizieren und dann für den Superfinal der besten sechs. Das wäre ein absoluter Traum für den Islisberger. Einer, der mit dem olympischen Diplom verbunden wäre. Ein Diplom konnte sich Gygax immerhin schon sichern. Er hat den Bachelor-Studiengang der Volkswirtschaft abgeschlossen und ist seit September im Besitz dieses Diploms. Mit dem Masterstudium will er vorerst warten. «Vielleicht im nächsten Sommer.» Mit den Olympischen Spielen hat er aktuell genug, womit er sich beschäftigen kann.


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