Pirmin Breu ist Kopf des Monats

  04.05.2021 Wohlen

38 Kunstschaffende haben am Wochenende Besucher empfangen. Dass dies möglich war, verdanken sie Pirmin Breu, dem Initiator der K-13. Und Breu selber war doppelt gefordert. Zum einen empfing er als Künstler selber Gäste, zum anderen ist er Mit-Organisator der K-13, der Tage der offenen Ateliers im Freiamt. Und diese Aufgabe erledigt er mit der gleichen Leidenschaft, wie er seine Bilder malt. «Er ist ein Organisationstalent, nichts ist ihm zu viel», lobt beispielsweise Künstlerin Nadette Bamert, die sich riesig über das grosse Besucherinteresse freute. Und sie war nicht die einzige --chh .


Mann der vielen Ideen

Kopf des Monats April: Pirmin Breu, Künstler und Organisator der K-13

Er hat bis zuletzt gezittert. Aber bis zuletzt daran geglaubt. Dank ihm konnten am Wochenende 38 Künstler ihre Ateliers öffnen und Besucher empfangen. Für ein Engagement für die Kunst und die Kunstschaffenden wählte die Redaktion Pirmin Breu zum Kopf des Monats April.

Chregi Hansen

«Es war fantastisch. Wir hatten rund 100 Besucher an den beiden Tagen. Darunter auch viele Personen, die ich nicht kannte», freut sich die Waltenschwiler Künstlerin Nadette Bamert am Tag nach der K-13. Zusammen mit Lebenspartner Franz-Josef Kissling hat sie zum dritten Mal an den Tagten der offenen Ateliers mitgemacht. «Mit einem solchen Erfolg haben wir nicht gerechnet», sagt sie.

Die Veranstaltung hat das Ziel, den Menschen einen Einblick zu geben, wo und wie Kunst entsteht. Sie soll die Hemmschwelle herabsetzen und dazu beitragen, ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig soll die K-13 aber auch den Künstlern im Freiamt einen Austausch bieten, wie Co-Organisatorin Ursula Brunner erklärt. «Pirmin arbeitet gerne in der ganzen Welt mit Künstlern zusammen und hat vielerorts langjährige Freundschaften aufgebaut, etwa in Mexiko, Thailand oder Afrika. Aber auch in der Schweiz kennt er viele verschiedene Künstler. Er lässt sich gerne von deren Handwerk begeistern und teilt auch sein Wissen gerne», so Brunner.

Neugierig und tatkräftig

Sie erlebt Breu als «hilfsbereiten, zuverlässigen Menschen. Er interessiert sich für sein Gegenüber und möchte stets verstehen, was die Anliegen der anderen sind.» Er ist nicht nur Künstler, sondern auch Sammler. Nicht nur von Gegenständen, sondern auch von Eindrücken und Begegnungen mit seiner Umwelt. «Er ist neugierig und will hinter die Dinge schauen, bis er sie versteht.» Und er hat stets neue Ideen.

Die Grundlage für die K-13, die Tage der offenen Ateliers, legte Breu 2010, als er als Kurator im Singisenforum Muri tätig war und Freiämter Künstler einlud, sich mit dem bekannten Murianer Künstler Caspar Wolf zu beschäftigen und ihre eigenen Interpretationen seiner Werke zu erschaffen. Aus dieser sogenannten K-10 ist später die K-13 entstanden.

Dieser Ideenreichtum fasziniert auch Claudia Nick. Als Wohler Kultursekretärin hatte sie bei der Planung und Vorbereitung der Ateliertage oft Kontakt mit dem Künstler. «Er setzt sich mit viel Elan und Wissen für die Kunstszene im Freiamt ein. Es ist ihm nichts zu schade, er nutzt jede Möglichkeit und packt tatkräftig mit an. Einen solchen regionalen Anlass zu organisieren und die verschiedensten Kunstarten zusammenzubringen, verlangt Mut und Durchhaltewillen», sagt Nick.

Die Möglichkeit, Kunst direkt in den Ateliers zu erleben und mit den Künstlern persönlich ins Gespräch zu kommen, sei eine tolle Idee und finde grossen Anklang. Gerade in diesen Zeiten sei dies sehr bereichernd für alle Beteiligten und die Besucher. Nick ist aber auch begeistert von Pirmin Breus eigener Kunst. «Bei seiner Ausstellung im Gemeindehaus Wohlen durfte ich ein Kunstwerk auswählen und dann im Büro aufhängen. Ich habe mich sofort in die Bilder «Ängeli» und «Tüüfeli» verliebt, sie zieren meinen Arbeitsplatz und begleiten mich durch und mit dem Kulturleben. Irgendwo steckt ja immer etwas Gutes, aber auch der Teufel liegt so oft im Detail», erzählt sie eine passende Anekdote.

Mehr als nur ein Künstler

Erstmals an der K-13 mit dabei war die Niederwiler Künstlerin Isa Braunwalder. Sie schätzt Breus Elan, «seine Kunst und sein Atelier sind erfrischend und inspirierend». Breu sehe sich aber nicht nur als Künstler, sondern immer mehr auch als Kurator. Bei ihm stimme das Gesamtpaket. «Es schafft es immer wieder, Leute zusammenzubringen und sie für ein Projekt zu begeistern», lobt Braunwalder. Und dabei interessiere er sich immer auch für die Arbeit des Gegenübers, erkenne schnell das mögliche Potenzial. «Ich habe das erste Mal mitgemacht und muss sagen, der Anlass war für mich ein voller Erfolg», so die Künstlerin.

Auch Bamert ist froh, dass die K-13 trotz Corona stattfinden konnte und Breu immer daran geglaubt hat. Dabei entspreche der Wohler mit Murianer Wurzeln gar nicht dem typischen Bild eines Künstlers, der in seiner eigenen Welt lebt. «Es ist total zuverlässig, hat Organisationstalent, unterstützt die anderen. Und bleibt dabei stets bescheiden und leistet diese Aufgabe gratis und ehrenamtlich», konnte sie feststellen. Bei der ersten K-13 war die Künstlerin noch skeptisch, hat sich nicht daran beteiligt. «Aber ich konnte feststellen, dass das Konzept funktioniert. Für uns Kunstschaffende ist es eine tolle Sache. Und es ist toll, dass immer wieder neue Leute mitmachen.»

Dabei kann Breu stets auf die Unterstützung von Ursula Brunner zählen, welche die K-13 mit ihm zusammen organisiert. Sie kennt ihn seit vielen Jahren. «Pirmin möchte der Kunst den Stellenwert geben, den sie verdient: ein Handwerk, das Ausdauer, Können, Beharrlichkeit und Geduld braucht», sagt die Villmergerin. Besonders schätzt sie seinen speziellen Humor. «Er schafft es immer wieder, einen zu überraschen oder einem ein Schnippchen zu schlagen», erzählt sie. Dabei bleibe er stets bescheiden und freue sich über alle Bemühungen aus seinem Umfeld.

Am meisten aber freut er sich, dass die vierte K-13 trotz der schwierigen Zeit stattfinden konnte. Und die Menschen auch tatsächlich die Möglichkeiten nutzen, Kunst und Künstler kennenzulernen. Möglich macht dies sein grosser Einsatz. «Deshalb ist diese Auszeichnung mehr als verdient und ich freue mich mit ihm», so Kultursekretärin Claudia Nick.


Die bisher Gekürten

Im Monat Januar wählte die Redaktion Melanie Hasler zum Kopf des Monats. Die Bobpilotin zeigte international ihr Können und erreichte im Weltcup und an der Junioren-WM den dritten Platz. Im Monat Februar wurde René Neiger zum Kopf des Monats erkoren. Er war in Muri an der Fasnacht so präsent wie kein anderer Fasnächtler in der Region – und dies trotz erschwerter Coronasituation. Seine Wahl erfolgte stellvertretend für alle aktiven Fasnächtler. Im März schliesslich ging die Auszeichnung an den Wohler Gemeinderat Thomas Burkard für seine vorbildliche Betreuung von zwei Grossprojekten: Neubau der Dreifachhalle Hofmatten und das sehr anspruchsvolle Projekt Schulzentrum Halde.


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