Schaufenster für den Nachwuchs
07.10.2025 Sins, Region OberfreiamtFest für die ganze Familie
Gewerbeausstellung in Sins wandelt sich zum Volksfest
Rund 20 000 Besuchende haben an den drei Tagen die SIGA 2025 besucht. Zuweilen war fast kein Durchkommen mehr. Dies tat dem ungezwungenen Austausch und der ...
Fest für die ganze Familie
Gewerbeausstellung in Sins wandelt sich zum Volksfest
Rund 20 000 Besuchende haben an den drei Tagen die SIGA 2025 besucht. Zuweilen war fast kein Durchkommen mehr. Dies tat dem ungezwungenen Austausch und der Kontaktpflege keinen Abbruch. Aussteller und OK-Verantwortliche sind zufrieden.
Verena Anna Wigger
Der Charakter der Messe auf dem Schulhausgelände Letten in Sins hat an den drei Tagen «Volksfest»-ähnliche Züge angenommen, berichtet Werbeverantwortlicher und OK-Mitglied Andreas Gnädinger. In seinem Fazit spricht er davon, dass sowohl Besucher wie Aussteller und das OK den Slogan «Lokal, regional – genial» nach den drei Tagen unterstreichen können.
Durchs Band eine positive Bilanz
Andreas Gnädinger sagt: «Wir vom OK ziehen ein positives Fazit.» Mit dafür verantwortlich seien sicherlich auch all die fröhlichen Gesichter der Besucher und der Aussteller, welche von der guten Kontaktpflege schwärmen. Dazu ging trotz dem hohen Publikumsansturm alles unfallfrei und mit viel Wetterglück über die Bühne. Für die zwei, drei Autos, welche sie «rausholen» mussten, waren sie bereit und konnten rasch unterstützen.
Der Mix der Ausstellung stimmt
Gnädinger ist überzeugt, dass der Mix stimmte. Das musikalische Rahmenprogramm mit Chorkonzert, Jodlern und Beiträgen der Musikgesellschaft trug das Seine dazu bei, dass die Besucher gerne verweilten. Die Attraktionen wie das Säulirennen und der Rundgang für die Schüler wurden ebenfalls rege besucht, sehr zur Freude der Organisatoren. Auch die Restaurants und Verpflegungsstände auf dem Gelände waren gut besucht.
Es gab auch für die Jüngsten Spielgelegenheiten, wie das Kirschkernbad im Zelt der Landwirtschaft, sodass fleissig gehämmert, geklopft und gespielt wurde. Auch der Streichelzoo lockte die kleinen und grösseren Besucher an. Oder diese genossen einen Besuch in der Spielgruppe «Striezi».
Ebenfalls präsentierten sich die Dorfvereine auf dem Gelände und luden beispielsweise zum Seilziehen gegen die Maschine ein.
«Lokal, regional – genial», so die diesjährige SIGA in Sins
Die Gewerbeschau der Betriebe von Sins und Umgebung brachte verschiedene Einblicke. Am Samstag besuchten rund 80 Eltern, Lehrer und Schüler den Spezial-Rundgang «Lehrbetriebe». Lehrbetriebe informierten über Lehrberufe, Betriebe und Lehrstellen.
Verena Anna Wigger
Der Andrang ist erfreulich gross, vier Gruppen mit je 20 Personen machen sich auf den Rundgang. An allen Ständen, welche mit einem «L» ausgezeichnet sind, erhalten die Teilnehmenden Informationen von den Verantwortlichen. Zum Teil sind dies die Lernenden des Betriebs, welche kurzerhand das Zepter am Stand übernehmen. Sie erklären, was und wie das bei ihnen im Betrieb läuft.
OK-Mitglied Andreas Gnädinger freut sich, «wir sind begeistert, wie gross das Interesse ist». Zum Teil sind die Jugendlichen, welche den Messerundgang besuchen, noch sehr jung. Gnädinger meint dazu: «Der Rundgang soll zum Austausch am Mittagstisch anregen.» Denn heute schaue man oft schon viel früher nach einer passenden Lehrstelle.
Dies möchte der Gewerbeverein Sins auch kultivieren. Denn in der Region bilden 40 Betriebe in 90 Berufen aus. Andreas Gnädinger, Vater von drei Kindern, ist sich bewusst: «Ein Lehrabschluss ist ein Leistungsausweis.» Dieser biete eine gute Grundlage für das Berufsleben. Peter Wolfisberg, Präsident des Gewerbevereins Sins, ergänzt: «Zum Teil sind die Lernenden mit 16 noch zu jung.» Er erlebt öfters, dass ältere Lernende viel mehr aus ihrer Lehre machen. Es sei aber ein guter Grundstein, um anschliessend über die Berufsmatura bei Interesse ein Studium anzuhängen. Was Wolfisberg aus der Erfahrung mit seinen eigenen Kindern weiss.
Die Sicht der Lehrbetriebe
Michael Villiger von Bütler Elektro betreut die Filiale in Sins. Das Unternehmen bildet im Jahr fünf Lernende in vier Berufen aus. In ihren Lehrbetrieben in Sins, Muri und Dottikon arbeiten insgesamt 29 Lernende. Seit Neustem ist dies auch als Solar-Installateur möglich. Villiger findet den Rundgang eine gute Idee. Er fragt sich aber, ob da nicht zu wenig Zeit sei, um auf die Jugendlichen eingehen zu können. «Es sind zu viele Inputs in kurzer Zeit», schätzt Villiger die Situation ein.
Thomas Huwiler, Stellvertreter bei Bütler Elektro, sagt: «Ich finde den Rundgang für die jungen Menschen gut.» Diese seien zum Teil noch sehr jung und daher brauche es wohl eine Führung als Anstoss. Martin Troxler von Troxler Schreinerei und Innenausbau in Auw gefällt die Idee mit dem Rundgang. «Es bietet die Möglichkeit für eine schnelle Präsentation», sagt der Lehrmeister. An seinem Stand sind die Lernenden während dem Rundgang die Präsentatoren.
Mehr Zeit ist auch gewünscht
Max Wyder von Wyder AG, dessen Betrieb in Sins zwei Lernende pro Jahr ausbildet, findet: «Der Start ist gut, man kann es noch ausbauen.» Ihm gefällt die ähnliche Veranstaltung «Berufe Muri+» besser, da diese mehr Zeit biete, um den Jugendlichen den Lehrberuf und -betrieb eingehender vorzustellen. Thomas Fischer vom Holzbau Meier, die Firma bildet 12 Zimmermänner aus, gefällt der Rundgang. «Wir sind sowieso da, und der Aufwand ist nicht so gross», sagt Fischer. Ihm gefällt die «schnelle» Art, sich vorzustellen und Beruf und Betrieb zu präsentieren. Er sagt, sie haben auch Anfragen bezüglich Schnupperlehren erhalten.
Ziel des OK und des Gewerbevereins Sins ist es, das Oberfreiamt als Ausbildungsregion zu festigen. Dies scheint gelungen zu sein. Andreas Gnädinger, der vorausschaut, sagt: «Wir werden den Rundgang sicherlich auch bei einer nächsten Gewerbeschau anbieten.» Denn die Region biete mit den zahlreichen Lehrberufen eine attraktive Basis für einen guten Start ins Berufsleben. «Die Lehre hat einen grossen Stellenwert», ist Gnädinger überzeugt.
Auftakt gelungen
Am Freitag, bei der Eröffnung der Gewerbeschau, sprach Ralf Bucher, Vizepräsident des Aargauer Grossen Rates, von der starken Identität und dem Stellenwert, der mit einer solchen Messe geschaffen werde. «Denn an der Messe sind die guten Betriebe der Region vertreten», so Bucher. Gerade in der heutigen Zeit, in der man wissen möchte, was woher kommt, sei dies wichtig. Die SIGA stehe auch für die Region, in der es noch bezahlbaren Wohnraum gibt und in der eine bodenständige Art gelebt werde. Das schaffe Vertrauen, und Vertrauen sei die Basis für gute Begegnungen, denn dies sei wichtig: dass man an einem Strang ziehe, sich austausche und neue Ideen gewinne. Peter Wolfisberg als Gewerbevereinspräsident sagte an der Eröffnung: «Wir wollen zeigen, was wir können.» Denn der Verein sei vielfältig und stark.