Schule im Dorfladen
30.08.2024 Merenschwand, Region OberfreiamtSchule im Container
Unterricht im einstigen Volg-Provisorium läuft
Seit den Sommerferien verfügt Merenschwand über ein zusätzliches Schulhaus.
Im Gegensatz zu ihren Schulkameradinnen und -kameraden haben sie ...
Schule im Container
Unterricht im einstigen Volg-Provisorium läuft
Seit den Sommerferien verfügt Merenschwand über ein zusätzliches Schulhaus.
Im Gegensatz zu ihren Schulkameradinnen und -kameraden haben sie eine Klimaanlage, eine moderne elektronische Wandtafel und komplett neues Mobiliar. Der Gang ins Provisorium bringt für die Realschüler mehr Vorals Nachteile mit sich. Wobei noch nicht alles ganz fertig ist. Beim Pausenplatz dürfen sie gar mitreden. --tst
Das ehemalige Volg-Provisorium in Merenschwand dient der Oberstufe als zusätzlicher Schulraum
Die Zeit war knapp, der Start ist trotzdem geglückt. Das ehemaligen Volg-Provisorium im Zentrum wird seit den Sommerferien von der Schule genutzt. Zwei Klassen- und ein Fachzimmer sind hier untergebracht.
Thomas Stöckli
«Es ist nicht mehr so laut wie im Schulhaus E», «Wir haben neue Pulte, Stühle und Laptops» und «Der Pausenplatz ist toll, weil wir eine gedeckte Terrasse haben.» Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler zum Schulprovisorium in Merenschwand sind mehrheitlich positiv. Vor drei Wochen sind hier die beiden Zweit-Real-Klassen ins neue Semester gestartet. «Julia Näf und ich, wir sind ein Duo, das sehr gut funktioniert», begründet Corinne Leupi, Klassenlehrerin der 2. Real a, «wir verstehen uns super, sind beide sehr pflichtbewusst und zuverlässig.»
Eher Providurium als Provisorium
Die Klimaanlage, die schon das Volg-Provisorium gekühlt hat, und interaktive Wandtafeln dürften als zusätzliche Anreize für den freiwilligen Gang ins Provisorium gedient haben. Für Corinne Leupi war allerdings ein anderer Grund wichtiger: «Ich bin ein Ruhe liebender Mensch und geniesse das sehr.» Logisch, dass nicht alles gut sein kann, so stören sich manche der Schülerinnen und Schüler an der Lage direkt an der Hauptstrasse, am «Neugeruch» sowie an der Distanz zu den anderen Jugendlichen – wobei gegenseitige Besuche in der grossen Pause möglich sind.
In erster Linie sind alle Beteiligten froh um den zusätzlichen Schulraum, allen voran Karin Brauchli, Gemeinderätin und Präsidentin der Schulraumplanungskommission. Denn Schulraum wird dringend benötigt, und zwar nicht nur kurzfristig: «Es ist wohl eher ein Providurium als ein Provisorium», sagt Karin Brauchli, «wir werden es nutzen, solange es benötigt wird.» Und das wird auch nach der Erstellung des laufenden Ersatzneubaus Notterhaus der Fall sein.
Bibliothek und Kindergarten in der Mehrzweckhalle
Schulleiter Stefan Woodtli spricht denn auch von «weiser Voraussicht», dass der Gemeinderat frühzeitig beschlossen hat, das ehemalige Volg-Provisorium zu erwerben. Ursprünglich war vorgesehen, die Mediothek hier einzuquartieren. Diese ist seit dem Abbruch des Notterhauses in der Mehrzweckhalle untergebracht, neu gemeinsam mit einer Kindergartenabteilung, da der Kindergarten am Bachweg aktuell aufgestockt und von drei auf vier Gruppen erweitert wird. Beide Bauprojekte sollten im Sommer 2025 abgeschlossen sein.
Der unerwartete Schülerzuwachs bei der Oberstufe – vor allem aus den angeschlossenen Gemeinden Aristau und Mühlau kommen derzeit wesentlich mehr Sek- und Realschüler, als zu erwarten war – zwang allerdings zum Umdenken: «Während wir 2021 noch 115 Schülerinnen und Schüler hatten, sind es aktuell 162», veranschaulicht Stefan Woodtli, «102 Sek- und 60 Realschüler.» Entsprechend musste man von sieben auf elf Klassen aufstocken. Zumindest scheint damit der Peak fast erreicht – vorerst: Grössere Überbauungen, wie sie aktuell etwa in Benzenschwil und Mühlau aus dem Boden gestampft wurden und werden, dürften in einigen Jahren nochmals einen sprunghaften Anstieg bringen.
Pausenplatz-Gestaltung noch offen
Die beiden Klassenräume sind wohnlich und individuell eingerichtet. Das Englisch-Fachzimmer von Samra Brakovic komplettiert die Belegung, nebst dem Garderobenbereich, den Toiletten und dem kombinierten Vorbereitungsund Aufenthaltsraum für die Lehrpersonen. Dass alles auf den Schulstart hin bereit sein würde, ist keine Selbstverständlichkeit, zumal die Landi Freiamt den Umzug des Volgs in den Neubau von April auf Juni verschoben hatte. «Uns blieben fünf, sechs Wochen Zeit, das Verkaufsgeschäft in eine Schule umzubauen», blickt Woodtli zurück und lobt den Effort der Abteilung Bau, der Handwerker, der Hauswarte und der Lehrpersonen.
Ganz alles ist noch nicht fertig. Statt in Schränken, die geliefert, aber noch nicht aufgestellt wurden, lagert noch viel Material in Kisten. Zuerst soll in den Herbstferien nämlich ein neuer Boden verlegt werden. Und schliesslich wäre da noch die grösste Herausforderung, die Gestaltung des Pausenplatzes. «Da wollen wir die Schülerinnen und Schüler einbeziehen», betont Corinne Leupi. Persönlich stellt sie sich auch etwas Lounge-mässiges vor. Und vor allem brauche es eine Absperrung: «Aktuell fahren trotz Parkverbot noch viele einfach auf den Platz.»



